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Kapitel: | 7 | |
Sätze: | 1.417 | |
Wörter: | 17.391 | |
Zeichen: | 106.236 |
Ein herzliches und wundertolles Willkommen und Hallihallo!
Der Dschungel ruft mal wieder. Und wie jedes Jahr ziehen die verschiedensten Prominenten und Möchtegern-Sternchen hinaus in die weite Welt, um sowohl ihren Fans als auch ihren Hatern zu beweisen, dass sie noch immer so einiges auf dem Kasten haben. Egal, ob damit die körperlichen, geistigen oder quatschintensiven Fähigkeiten gemeint sind. Ein Spaß ist es allemal und immerzu, wenn man einen Blick auf die alternden oder frisch präperierten Körperteile dieser "großen" Persönlichkeiten werfen darf und ihnen beim Nichtstun, Streiten und Zetern zuschauen darf.
Im Zuge dessen wollte ich bereits in den vergangenen Jahren ein ähnlich spaßiges Format auf fanfiktion.de veröffentlichen, um unserem gemeinsamen Hobby ordentlich fröhnen zu können. Da ich aber nicht einfach die Stars als Akteure meiner geplanten Geschichte nehmen will, denn schließlich erleben wir dazu ja bereits unsere "persönliche Fanfiktion" auf RTL, wenn man es so bezeichnen will, habe ich mir etwas anderes überlegt.
Wenn man es genau nimmt, habe ich bereits etwas recherchiert und musste feststellen, dass die Idee überhaupt nicht neu ist, sondern bereits in verschiedenen Art und Weisen hier umgesetzt wurde. Trotzdem möchte ich mich nun selbst daran wagen:
Ein Multicrossover-Dschungelcamp!
Wuhu! Yeah! Die Bombe ist geplatzt. Wie kreativ! So einfallsreich! Das gab es noch nie!
Leute, ich weiß. Ich setze mich da wohl schon in ein gemachtes Nest. Aber nichtsdestotrotz habe ich richtig Lust darauf. Es werden zwölf Helden, Anti-Helden, Nebencharaktere oder Bösewichter aus allen möglichen Genre- und Fandom-Bereichen zusammen in ein einzigartiges "Dschungelcamp" ziehen und sich um den Titel "SUPER-ULRA-MEGA-GIGA-CROSSOVER-SAHNESCHNITTCHEN-DSCHUNGELKÖNIG" regelrecht prügeln. Ob die Gewalt mit Muskeln, Gedankenkraft, Wortgewandtheit oder Witz ausgeführt wird, das überlasse ich den individuellen Entscheidungen der Teilnehmer.
Bevor wir allerdings zu eben diesen kommen, möchte ich euch das Formatprinzip erst einmal vorstellen.
Wie im parallel laufenden Dschungelcamp auf RTL werden auch in dieser Fanfiction zwölf Kandidaten auf einen engen Raum zusammengepfercht. Dies ist, wie sollte es anders sein, der gefährliche Dschungel im Outback von Australien. Wir bleiben also in unserer gewohnten Realität. Trotzdem behalten die jeweiligen Charaktere ihre Besonderheiten, ihre Erfahrungen sowie etwaige Fertigkeiten, die sie durch ihr Fandom notgedrungen bzw. glücklicherweise (das kommt wohl auf die Figur an) mitbringen. Wir, sowohl Zuschauer als auch Kommentatoren, wissen bis ins kleinste Detail über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aller Teilnehmer bescheid. Dadurch entstehen womöglich gewisse Situationskomiken, da jeder Charakter ordentlich durch den Kakao gezogen wird, ganz im Zuge des originalen Dschungelcamps. Werden wir also erschütternde Beichten am Lagerfeuer erleben? Oder wird es zum unangenehm anzuschauenden Kräftemessen zwischen zwei aufplusternden Machos kommen? Oder entsteht gar eine unglaubliche und niemals vorhersehbare Liebesgeschichte, die unser aller Herz berührt? Denn schließlich heißt es doch: Was im Dschungel passiert, bleibt im Dschungel.
Ich werde mich bemühen, ein Kapitel pro Tag zu veröffentlichen. Ein Versprechen ist das allerdings nicht. Das Privatleben geht immer vor. Zumindest für mich. Das gilt natürlich nicht für unsere zwölf Pseudo-Sternchen. Die werden Lack und Leder fallen lassen und ordentlich leiden müssen.
Jeden Tag, nachdem ein neues Kapitel veröffentlicht wurde, dürft ihr kommentieren und "voten", welcher oder welche (falls mehrere zur Auswahl stehen) Charakter/e ihr in die Dschungelprüfung schicken wollt. Nach etwa einer Woche stimmt ihr dann auch nebenbei für euren Favoriten ab. Der Teilnehmer mit den wenigsten Stimmen fliegt dann am Ende des Tages raus. Dazu wird es aber nochmal eine genauere Erklärung geben, wenn es soweit ist. Die Fanfiction läuft zwei Wochen lang parallel zum Dschungelcamp-Format auf RTL.
Nun kommen für diese Art von Mitmach-Fanfiction einige Probleme auf mich zu. Zum Einen bin ich auf eure Votings angewiesen. Allerdings kann es auch passieren, dass ich gar niemanden erreiche und ich die Story für zwei bis drei stumme Leser veröffentliche. Dieses Risiko besteht und ist mir auch bewusst. Sollten eher kaum bis gar keine Votings (insbesondere am Anfang) abgegeben werden, nehme ich mir das Recht heraus, einfach einen Zufallsgenerator anzuschmeißen und diesen über das Schicksal der Protagonisten entscheiden zu lassen.
Apropos Zufallsgenerator! Ich habe mir selbst beim Schreiben ein kleines Gimmick auferlegt, womit ich die Charaktere interessanter gestalten möchte. Denn es ist natürlich unfair, wenn ich meine Lieblingscharaktere immer positiv davonkommen lassen würde. Deshalb habe ich eine Zahlen-Liste mit verschiedenen Emotionen und Instinkthandlungen niedergeschrieben. Jeder Charakter bekommt vor einem Tag zwei zufällige Zahlen für sich ausgewürfelt und dann werde ich probieren, beim Schreiben diese Emotionen und Handlungen zu berücksichtigen. Dadurch entsteht ein indirektes Chaos und möglicherweise die ein oder andere faszinierende Interaktion zwischen Teilnehmern, wodurch wir ganz und gar in das Dschungelcamp-Feeling eintauchen können. Die Liste seht ihr weiter unten. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mir gern auch weitere Vorschläge schicken oder in einem Kommentar verpacken. Wenn sie mir gefallen, füge ich sie gern hinzu.
Ein weiteres Problem ist das massive OoC-Potential gepaart mit Wissenslücken meinerseits. Ich bemühe mich natürlich um Recherche der Hintergründe eines Charakters. Deshalb werde ich stets bemüht sein, Angaben zu einer Figur korrekt wiederzugeben. Nichtsdestotrotz empfinde ich die ein oder andere OoC-Möglichkeit in diesem Format für interessant bzw. angebracht, da ich ja eine gewisse Komik herüberbringen möchte. Ihr dürft natürlich trotzdem kritisieren, wenn euch ein Charakter so gar nicht passt, wie ich ihn darstelle. Dann werde ich auch versuchen, dies im Laufe der Geschichte zurechtzubiegen. Ich wollte damit nur erwähnen, dass OoC womöglich öfter passieren kann. Manchmal gewollt, manchmal ungewollt. Doch immer zum Wohle der Geschichte. Rede ich mir einfach mal so ein, um besser dazustehen. :D
Doch genug palavert. Kommen wir endlich zur eigentlichen Sache: Die Teilnehmer!
Nach einem langwierigen Auswahlprozess haben es diese zwölf Kandidaten durch den Zoll geschafft. Ich freue mich euch vorstellen zu dürfen:
1. Der Bruder-Komplex-geplagte, ruhige und manchmal etwas naive Monster-Jäger und Dämonenbluttrinker: SAM WINCHESTER (36) aus der Serie Supernatural.
2. Die sittsame, strenge und nahezu allwissende Verwandlungskünstlerin sowie Lehrerin in Hogwarts: PROF. MINERVA MCGONAGALL (90+??) aus den Büchern der Harry Potter-Reihe.
3. Der korpulente, scharfsinnige, wortgewandte und Unterlippen-zerknetende Nachwuchsdetektiv: JUSTUS JONAS (16) von den Drei ???.
4. Die allwissende, traumhaft schöne sowie weise Sturmgöttin und Herrin Lothlóriens: GALADRIEL (ca. 7183) aus der Herr der Ringe-Buchreihe.
5. Der unscheinbare, ruhige doch methodische Schatten auf dem Basketballfeld: TETSUYA KUROKO (16) aus dem Anime Kuroko no Basket.
6. Die temperamentvolle, coole und manchmal etwas jähzornige Schwertmeisterin und Modesympathisantin, bekannt unter dem Alias "Titania": ERZA SCARLET (20) aus dem Anime Fairy Tail.
7. Der kaltblütige, berechnende Apfel-Fetischist, Piratenfürst und ewige Rivale von Jack Sparrow: HECTOR BARBOSSA (75) aus dem Film Fluch der Karibik bzw. Pirates of the Caribbean.
8. Das stets fröhliche, Optimismus verbreitende und manchmal auch schnell aus der Haut fahrende, hammerschwingende Igelmädchen: AMY ROSE (12 in Mutanten-Igel-Jahren) aus der Sonic the Hedgehog-Reihe.
9. Der wahnsinnige, charismatische und kreative Freigeist, Künstler, Mörder sowie Hobby-Maskenträger: KHADA JHIN (44) aus dem Spiel League of Legends.
10. Die vollbusige, trinkfreudige aber herzensgute Zockerin und ehemalige Hokage der fünften Generation mit Sannin-Legendenstatus: TSUNADE (68) aus dem Anime Naruto.
11. Der kauzige, leicht verrückt wirkende Leiter des Clubs der Denker mit womöglich mehreren gespaltenen Persönlichkeiten: DER HAUSMEISTER (46) aus der Serie Scrubs.
12. Die manchmal etwas egoistische und eingebildete, jedoch stets bemüht gerecht herrschende Prinzessin der Zora: RUTO (17) aus der Spielereihe The Legend of Zelda.
Ich freue mich schon auf das Zusammentreffen dieser ungleichen Charaktere. Auf jeden Fall wird es ein Spaß für die ganze Familie. Wobei ich mir bei Letzterem gar nicht so sicher bin. Ich hoffe, ihr habt genauso viel Lust wie ich, auch wenn es weder eure Lieblingscharaktere sind noch dass euer Favoriten-Genre bzw. -Fandom getroffen wurde. Das hat dann hauptsächlich den Hintergrund, dass ich mir die Gage für Leute wie Edward aus Twilight, Vegeta aus Dragonball oder Han Solo aus Star Wars einfach nicht leisten konnte. Verdammt! Hoffen wir einfach mal, falls das Format überlebt, dass diese möglichen Kandidaten bald nicht mehr erfolgreich genug sind und sie regelrecht zum Dschungel-Dasein gezwungen werden.
Aber nun genug von dem allen! Am 10. Januar beginnt es! Sowohl im Fernsehen als auch hier auf Storyhub bzw. natürlich ebenfalls auf fanfiktion.de! So lasset uns den CRINGE verbreiten, auf dass er ewig wirken möge und die ganze Welt umringe!
Bis dahin...
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Emotion-Zufallsgenerator-Liste:
gut gelaunt / mega gut gelaunt / schlecht gelaunt / sehr schlecht gelaunt / optimistisch eingestellt / negativ eingestellt / realistisch eingestellt / launisch / mürrisch / verliebt / flirtend eingestellt / Liebeskummer / wütend / ausrastend / zurückhaltend / körperlich aktiv / geistig aktiv / redebedürftig / traurig / jammernd eingestellt / schreckhaft / angsterfüllt / Spanner / Egoist / Teamplayer / vergesslich / Anführer / Motivator / resigniert / analytisch / Toilettengänger / hungrig / durstig / düster / nachdenklich / Lügner / faire Verhaltensweise / feige / unfaire Verhaltensweise / Gerechtigkeitssinn / hormongeprägt / aggressiv / passiv / streitlustig / denunzierend / Angeber / kommunikativ / Mücke zum Elefanten / gleichgültig / müde / Heimweh / vermissend / nervös / ungeduldig / geduldig / stur / manipulierend / spielerisch eingestellt / lustig / schlechte Witze / erwachsen / kindisch / Drama-Queen / Ausreden suchen / psychologische Krankheit / physische Krankheit / asozial / gut fühlen / unwohl fühlen / beratend / weise / Ich bin ein Held, holt mich hier raus
Es ist endlich soweit! Der Dschungel ruft! Nur hier erleben Sie Helden, Glamour, Intrigen und Ausraster am laufenden Band. Vergessen wir auch nicht das Bettgeflüster oder die enthüllenden Lifestyle-Beichte. Hier kommt einfach alles zusammen. Im brandneuen Format vooooooon…
ICH BIN EIN HELD, HOLT MICH HIER RAUS! Das Multicrossover-Dschungelcamp 2020!
Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um Ihnen als Leser die volle Bandbreite von Persönlichkeiten aus der gesamten Medienwelt zu liefern. Wer beobachtet nicht gern, wie sich der heimliche Schwarm regelrecht nass macht vor Angst oder weil er einfach nur unter der Dusche steht.
Sie haben die einmalige Chance, tiefste Einblicke in die innerste Seele unserer Alltags-Helden zu gewinnen. Und wir haben sie alle dabei:
Sam Winchester, Justus Jonas, Amy Rose, Erza Scarlet, Prinzessin Ruto, Tetsuya Kuroko, Prof. Minerva Mcgonagall, Hector Barbossa, Galadriel, Khada Jhin, Tsunade und der Hausmeister.
Wer stellt sich seinen Ängsten? Wer bekommt einen Höhenflug oder geht einfach nur baden? Wer wird am Ende auf dem Thron sitzen und sie alle besiegt haben? Die Fragen aller Fragen! Und wir sind hier, um sie zu beantworten. Ab heute geht es ums Ganze! All das, um den größten, den wichtigsten, den spektakulärsten und ultimativen Titel zu erlangen: DER SUPER-ULTRA-MEGA-GIGA-CROSSOVER-SAHNESCHNITTCHEN-DSCHUNGELKÖNIG!
Erza Scarlet ballt die Faust und setzt einen entschlossenen Blick auf: „Ich werde gewinnen! Das bin ich meiner Gilde schuldig.“
Hector Barbossa lacht aus tiefster Kehle mit seiner tiefen, bedrohlichen Stimmlage: „Die werden mich im Dschungel mal so richtig kennen lernen.“
Justus Jonas lächelt matt in die Kamera: „Im Dschungel überleben sollte kein Problem sein. Ich hoffe nur nicht auf eine zu sportliche Prüfung…“
Tsunade grinst selbstsicher: „Ich kann mit Raupen mehr als souverän umgehen. Sie sind quasi Haustiere für mich.“
Der Hausmeister kratzt sich langsam am Kopf und blickt mit gerunzelter Stirn in die Kamera: „Ich denke, das wird eine haarige Angelegenheit, wenn ich mir einige Mitteilnehmer so anschaue.“
Die fischartige, dennoch humanoide Ruto zieht die Augenbrauen nach oben: „Ich werde hier auf jeden Fall nicht zum Kannibalen. Das könnt ihr gleich vergessen, Leute.“
Galadriel betrachtet gedankenverloren ihre goldenen Strähnen, die sich auf ihrer Handfläche wogen: Das Schicksal sei es, mich in die tiefen Wälder des fernen Landes zu begeben. Dort sollen Licht und Macht zur Allgegenwertigkeit des Seins auf mich warten.“
Sam Winchester rollt leicht mit den Augen und seine Mundwinkel werden schmaler: „Ich weiß nicht recht, ob das hier alles richtig ist. Seid ihr euch sicher, dass sich hier im Wald ein Wendigo befindet?“
Amy Rose hält ihre zusammengefalteten Hände an die Wange und quietscht vergnügt: „Bald werde ich ein überall bekannter Star sein und Sonic wird mich dann regelrecht anbeten.“
Khada Jhin rückt seine Maske zurecht, während seine tiefe Stimme förmlich bebt: „Wer will schon die Nummer Eins sein, wenn er stattdessen auch den wundervollen vierten Platz belegen kann?“
Prof. Minerva Mcgonagall setzt eine besorgte Miene auf: „Ich habe etwas Angst vor den morgendlichen Latrinengängen.“
Jawoll! Das sind unsere Kandidaten. Haben wir einen vergessen? Ich denke nicht. Es wird also Zeit, diese großartigen Charaktere endlich auf den Dschungel loszulassen. Doch vorher möchte ich Ihnen noch die beiden großartigsten Moderatoren der Weltgeschichte vorstellen, die sie garantiert vorher noch nicht gekannt haben, aber bald sehr zu schätzen lernen:
Die Frohnatur Yokoyama ‚Yokoyan‘ Reina aus Morning Musume sowie die Chaoskönigin Murota ‚Murotan‘ Mizuki aus Angerme! Beide gehören dem Label HELLO!PROJECT an, womit wir gleich zu Beginn einmal eine kurze Werbemaßnahme für eine weitere Fanfiction von mir ergreifen: Hello!Project Online!
Ernsthaft… schaut mal vorbei!
Nichtsdestotrotz werden uns diese beiden lieblichen, jungen Frau bei der Dschungeltour begleiten und ab und an ihren qualifizierten und charismatischen Senf zum Geschehen dazugeben.
Yokoyan ruft freudig erregt: „Wir geben unser Bestes! Wuhu!“
Murotan kichert irrsinnig: „Den Spaß lassen wir uns garantiert nicht entgehen, Leuten beim unsinnigen Leiden… äh… beim herausfordernden Kampf ums Überleben zuzuschauen!“
Apropos, ich hatte gerade Senf erwähnt. Von solchen aromatischen Nettigkeiten haben unsere So-gut-wie-Dschungelbewohner nichts mehr, sobald sie einmal ins Camp eingezogen sind.
Wer das Prinzip der Show noch gar nicht kennt, dem gebe ich hier mal eine kurze Ausführung. Das Dschungelcamp lädt zwölf Gäste dazu ein, für 16 Tage in ein Camp inmitten des australischen Dschungels zu ziehen. Der Name ist also Programm! Die Teilnehmer werden während ihrer Zeit dort heimlich gefilmt (natürlich unter Einwilligung..hust…hust…), damit man einerseits einen tieferen Einblick in den Gedanken- und Werdegang seines Idols erhält, andererseits soll es natürlich auch ein wenig zur Belustigung dienen, denn nicht immer kann man sich normal verhalten unter Extrembedingungen wie diesen. Solche ‚besonderen‘ Verhaltensweisen wollen wir ganz speziell durch etwaige Dschungelprüfungen herauskitzeln und der Tatsache, dass die Dschungelbewohner keine persönlichen Gegenstände aus ihrem echten Leben mit sich führen dürfen. Lediglich ein einzelnes Objekt dürfen sie bei sich tragen, um nicht komplett den Halt zu verlieren. Wir sind ja schließlich keine Unmenschen, stimmts?
Murotan wischt sich gespielt eine Träne vom Auge: „Natürlich nicht! Wir tun alles dafür, dass es unseren Prominenten gut geht. Zumindest, soweit es die Gegebenheiten zulassen. Yokoyan, was für einen Gegenstand würdest du mit in den Dschungel nehmen?“
Die Angesprochene tippt mit ihrem Finger nachdenklich gegen ihr Kinn: „Oooh, ich glaube, ich hätte mir ein dickes Buch mitgenommen. Mir wäre wohl recht schnell langweilig, wenn ich den ganzen Tag auf einer Hängematte verbringen würde.“
Murotan feixte: „Ja ja, es kann echt schon mal vorkommen, dass man nicht weiß, was man im Dschungel tun kann. Aber dafür gibt es ja Prüfungen, Schatzsuche und zur Not auch eine friedliche Konversation mit den Mitcampern. Ich würde sie zumindest alle einmal ausquetschen, wenn ich im Camp wäre.“
Yokoyan merkt zwinkernd an: „Nun, damit Konversationen überhaupt geführt werden können, benötigen wir erst einmal Teilnehmer, die sich überhaupt erst im Dschungel befinden. Das ist im Moment nämlich nicht der Fall. Sie schlafen alle noch gemütlich auf ihren Hotelzimmern.“
Murotans Miene hellt sich auf vor Begeisterung: „Du hast absolut Recht! Es ist gerade… 7:30 Uhr am Morgen. Ich würde sagen, sie haben lange genug geschlafen, nicht wahr? Zeit, dass der Wecker klingelt. Und WIR wecken auf eine ganz besondere Art und Weise… he he he…“
Das Hotel, in dem sich die vermeintlichen Teilnehmer befinden, liegt an der Grenze zum australischen Outback. Hier schlummern die zwölf Kandidaten friedlich in ihren Betten und ahnen noch nichts Schlimmes. Gestern wurden sie hierher eingeflogen und man hat ihnen gesagt, dass sie am nächsten Tag ins Camp gebracht werden sollen. WIE das ganze Unterfangen stattfinden soll, hat man ihnen allerdings verschwiegen.
„WAKE UP! GO! GO! GO! MOVE! LITTLE PIECE OF…! GET OUT OF THE BED!”
Das lauthalse Brüllen dringt durch das Zimmer über den gesamten Flur hinaus. Justus Jonas wird auf brutalste Art aus dem Schlaf gerissen. Sein strohblondes Haar liegt vollkommen zerzaust auf seinem Kopf. Er kann noch immer nicht realisieren, was gerade passiert, da wird er bereits fest am Handgelenk gepackt und mit starken Griffen aus seinem Bett gezogen. Taumelnd steht er plötzlich inmitten des Hotelzimmers, während ihm notdürftige Klamotten entgegen geworfen werden. Vom Gang her hört er weitere Rufe, die wie Militärbefehle klingen. Mit leicht brüchiger Stimme sagt er:
„Was soll denn das Ganze? Ich bevorzuge eine ruhigere Behandlung. Ich denke, da möchte ich mich gleich mal beschweren…“
Doch weiter kommt er nicht. Sogleich wird in Richtung Flur geschubst. Dort erwartet ihn bereits eine andere Person, die ebenfalls aussieht, als hätte man sie kurz vorher auf schrecklichste Art aus dem Land der Träume gerissen. Beim Anblick der seltsamen Körperform stutzt Justus. Die Person vor ihm ist Ruto, eine Zora.
Zora haben die Eigenschaft eine Art Kreuzung aus Fisch und Mensch zu sein. Im Falle von Ruto sind besonders ihr übergroßer, rochenartiger Kopf und Schwimmhäute zwischen ihren Fingern auffällig. Außerdem besitzt sie Flossen an ihren Armen und ihrer Hüfte. Sogleich ertönt ihre hohe, genervte Stimme:
„Was soll denn der Mist? Habt ihr noch nie gelernt mit einer Lady umzugehen? Ihr ungehobelten Schufte! Wenn das mein Vater erfährt. Wenn das mein MANN erfährt!“
Doch die starken Männer in den dunkelgrünen Militäruniformen beachten sie nicht und drängen die beiden den Gang entlang.
Draußen scheint bereits die knallende Sonne Australiens. Es sind 20 Grad. Zusammen mit Justus und Ruto versammeln sich inzwischen auch die anderen zukünftigen Campbewohner auf dem freien Gelände vor dem Hotel. Doch scheinbar kommen die anderen Teilnehmer weitaus besser mit der Situation zurecht. Tsunade schreitet äußerst genervt auf die kleine Gruppe zu, ihre unfreiwilligen Begleiter halten etwas Abstand vor ihr, als hätten sie Angst. Ähnlich sieht das Ganze bei Erza Scarlet und Khada Jhin aus, welche gemeinsam, aber ohne Militärunterstützung die Treppen des Hotels hinunterlaufen. Khada Jhin knackt sogar zufrieden mit seinen Fingern. Zum Wohle der Leser dürfen wir das Filmmaterial leider nicht präsentieren.
Galadriel schwebt förmlich zu der langsam wachsenden Truppe. Die beiden Männer an ihrer Seite können den Blick von ihrer Schönheit kaum abwenden. Amy Rose muss, an beiden Armen gepackt, über die gesamte Parkfläche getragen werden, während sie wütend mit den Füßen in der Luft herumstrampelt und Beleidigungen in Richtung ihrer Träger wirft.
Prof. Minerva Mcgonagall läuft mit Würde und Präsenz den Parkweg entlang. Sie wirkt erzürnt und ihre Nüstern beben leicht. Doch kein Wort tritt über ihre äußerst schmal gezogene Lippe.
Der Hausmeister benötigt immer wieder mal einen kleinen Schubser, um voran zu kommen und man hört jedes Mal sein gedrungenes: „Ja, ja! Ist ja schon gut. Macht doch nicht so einen Stress, Jungs.“
Besonders interessant sind die Fälle von Hector Barbossa und Sam Winchester. Zuerst hört man vereinzelte, panische Schreie. Dann treten zwei Männer in Uniform und mit erhobenen Händen hinaus. Dahinter folgt der Piratenfürst, welcher ein zufriedenes Grinsen aufgesetzt hat. In der einen Hand trägt er einen Revolver, welcher auf die Rücken seiner beiden Vordermänner gerichtet ist. In der anderen Hand hält er einen Apfel, der bereits zwei großzügige Bisse vorzuweisen hat.
Ähnlich verläuft es mit dem Monsterjäger. Seinen vermeintlichen Peiniger im Schwitzkasten und mit einem hübsch verzierten Messer an dessen Kehle tritt er nach draußen in die Freiheit und schaut sich mit gehetztem Blick um. Als er die große Gruppe sieht und erkennt, dass keine Gefahr im Verzug ist, lockert er den Griff und entspannt auch seine Gesichtszüge.
Sofort sammeln sich die Muskelmänner in Militärsklamotten vor den Teilnehmern und betrachten sie eisern. Dann brüllt ihr Anführer:
„CHANGE! CHANGE CLOTHES! NOW! GO! GO! GO!“
Die Zwölf blicken für einen kurzen Moment verdattert drein. Dann realisieren sie den Ernst der Lage und greifen zu dem Fetzen Stoff, der ihnen bereits auf ihren Zimmern freundlichst ins Gesicht geworfen wurde. Insbesondere einige der weiblichen Kandidaten haben etwas Probleme mit der gegebenen Situation. Tsunade scheint den ganzen Prozess mehr als nur entwürdigend zu empfinden. Galadriel drehte sich mit aller Grazie um und man darf ihren entzückenden, nahezu leuchtenden, nackten Rücken bewundern. Amy Rose schreit hingegen jähzornig:
„Dreht euch gefälligst alle um! Sofort! NA LOS! Ihr Spanner!“
Doch egal wie sehr sie zetert und mäkelt, kein Betreuer zuckt auch nur mit einem Muskel. Sie starren allesamt auf die Kandidaten und beobachten sie aufs Genauste. Prof. Mcgonagall hat sich bereits ihrem langen Morgenmantel entledigt und ihr alternder Körper empfängt die warmen Sonnenstrahlen. Während sie die Campkleidung überstreift, richtet sie das Wort an die aufbrausende, rosa Igeldame: „Nun hab dich doch nicht so, Kind. Es gibt wahrlich schlimmeres und demütigenderes als das hier.“
Zuerst will Amy eine kecke Antwort darauf geben. Doch dann besinnt sie sich anders und gibt ein resignierendes Seufzen von sich. Im Anschluss streift sie sich ihr Röckchen über den Kopf und beginnt, während sie so gut es nur geht versucht, ihren schmächtigen Körper mit ihren großen Händen zu verdecken, sich umzuziehen.
Die anderen Frauen wie Erza oder Ruto haben mit der Beinahe-Nacktheit keine Probleme. Das Fairy Tail-Mitglied ist das Umziehen vor aller Welt ja förmlich gewohnt. Da ist dies hier nahezu ein Kinderspiel. Die Fischdame hingegen kennt ja im Grunde das Wort ‚Kleidung‘ überhaupt nicht. Zumindest hat es für die Zoras eine eher unwichtigere Stellung. Damit wir diese Sendung aber auch weiterhin übertragen dürfen, haben wir sie gebeten, den größten Teil der Zeit ihren Körper mit den uns bekannten Stoffen zu bedecken. Schließlich lesen hier auch Kinder mit. (Ich hoffe, ehrlich gesagt, nicht)
Die Männer haben logischerweise keine Probleme mit der Umziehaktion. Lediglich Justus Jonas grämt sich ein wenig, denn während die anderen geradezu Körper aus Stahl besitzen, schwabbelt sein Bäuchlein bei jeder Bewegung nur so hin und her. Er ist nicht direkt fett, aber ein wenig mehr Bewegung würde ihm wohl nicht schaden.
Schließlich sind sie alle umgezogen und bereit für den Einzug in den Dschungel. Ohne zu zögern befehligen unsere Männer sie in die nahestehenden Helikopter. Jetzt geht es los!
Yokoyan lacht vor Freude auf: „Das hätte fast schon ein Blutbad gleich am ersten Tag gegeben.“
Murotan tut es ihr gleich mit dem Lachen: „Oh ja! Und das beste daran ist, das eigentliche Blutbad erwartet sie erst gleich noch. Denn wir werden eins mit ihnen veranstalten.“
Sofort läuft Yokoyan zu einer Tafel rechts von ihr und malt mit Kreide einen langen Strich darauf: „Tag Eins ist nun endlich angebrochen! Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie sie das Camp betreten.“
Ihre Partnerin nickt wohlwollend: „Dann schauen wir doch gleich mal rein! Wir sollten die Zeit genießen, solange noch Harmonie herrscht. Die ist nämlich spätestens nach der ersten Dschungelprüfung gleich vorbei, würde ich sagen. Also auf geht’s!“
Die Dschungelcampkandidaten haben sich die Ankunft im Camp garantiert etwas entspannter vorgestellt. Doch wer wären wir, wenn wir eine Sendung zum Quälen von Möchtegern-Prominenten machen wollen, aber sie einfach so mir nichts dir nichts in ihr neues, trautes Heim einziehen lassen würden. Wir müssen ja für etwas gestellte Spannung sorgen. Deshalb findet bereits jetzt die erste Dschungelprüfung statt, obwohl sie sich technisch gesehen noch gar nicht im Dschungel befinden. Sondern… naja… über ihm. Die Aufgabe besteht darin, aus unserem fliegenden Objekt zu springen und bestenfalls den See direkt unter ihnen zu treffen. Da das Ganze natürlich etwas zu waghalsig ist, haben sie allesamt einen provisorischen Fallschirm umgeschnallt bekommen. Doch wer ihn benutzt, verliert die Möglichkeit auf einen Stern und somit auch auf ein gutes Essen für heute Abend. Außerdem gibt es sogar einen Stern Abzug, wenn man sich gar nicht traut zu springen. Zugegebenermaßen sollte jeder für sich einschätzen, ob der Sprung den Stern wert ist, denn wenn man nicht überlebt, dann hat man von dem Essen leider auch nichts mehr. Wir sind schon gemein, oder?
Während unsere Kandidaten noch heftig am Diskutieren sind, ob sie zu der Prüfung überhaupt antreten wollen, scheint Sam Winchester wohl am Entschlossensten zu sein. Misstrauisch schaut er aus der Helikopter-Seitentür und starrt in die Tiefe. Hören wir doch mal rein.
Amy Rose weint aus vollster Kehle und kreischt: „Ihr wollt mich wohl umbringen. Zuerst diese Weckaktion und jetzt das hier. Ich hatte den Begriff ‚Überlebenskampf‘ nicht so wörtlich genommen.“
Prof. Mcgonagall tätschelt ihr sanft den Kopf, auch wenn ihr Gesicht einen kränklichen Grünton angenommen hat. Zu Sam Winchester tritt Erza Scarlett, die ebenfalls prüfend in die Tiefe blickt und schließlich sagt: „Der Sprung wird nicht das Schwierige sein. Wir müssen den See treffen, oder? Das könnte weh tun.“
Sam nickt ihr ernst zu und ruft, um das Geräusch der Rotorblätter zu übertönen: „Genau! Ich würde ja normalerweise sagen, Frauen und Kinder zuerst, aber ich bin mir nicht sicher, ob das hier so gut wäre.“
Erza lächelt ihn schelmisch an: „Dein Wunsch sei mir Befehl.“
Ohne zu zögern wirft sie sich aus dem Flugzeug. Amy quiekt schreckhaft auf und Sam behält sie mit weit aufgerissenen Augen im Blick.
Da ertönt die dröhnende Stimme von Hector Barbossa: „So oft, wie ich bereits gestorben bin, macht es sowieso keinen Unterschied mehr. Lieber habe ich ein gutes Essen als zwei gesunde Beine. Bei den sieben Weltmeeren! Soll mich der Teufel holen!“
Und mit diesen letzten Worten springt der alte Mann mit einem großen Satz in Richtung Dschungel. Seine dunkle Silhouette wird schnell kleiner, bis sie schließlich komplett verschwunden ist hinter dem sanften Wolkenbehang.
Amy wimmert noch immer. Inzwischen hat sie ihre Hände vor dem Mund zusammengeschlagen, doch Tränen rinnen ununterbrochen über ihre Wangen. Justus Jonas neben ihr steht ebenfalls die nackte Angst ins Gesicht geschrieben. Er sitzt auf dem Boden, während er fieberhaft darüber nachdenkt, wie er aus dieser Situation heil wieder herauskommt. Normalerweise ist sein Partner Peter Shaw für die halsbrecherischen Aktionen zuständig.
Khada Jhin steht nun Am Rand der Helikoptertür. Ein letztes Mal rückt er seine Maske zurecht. Dann blickt er nach hinten zu den vermeintlichen Angsthasen und seine tiefe, melodische Stimme erklingt: „Ich möchte mindestens vier Sterne erlangen. Verwehrt ihr mir diese Freude, werde ich euch dafür bestrafen müssen. So oder so wird es ein Fest werden.“
Dann beginnt er ruhig und gleichmäßig zu zählen: „…Eins …Zwei… Drei …Vier!“
Mit einem kräftigen Schwung katapultiert er sich hinaus.
Nun ist es der Hausmeister, der als nächstes an der Reihe ist. Er schmatzt genüsslich und wendet sich dann lebensfroh an Sam: „Junge, manchmal kommt der Moment, wo ein Mann tun muss, was ein Mann tun muss. Ich bin nie einer von denen gewesen, die lange Reden halten. Deshalb will ich dir gesagt haben, dass es eine Ehre für mich war, an deiner Seite gekämpft zu haben!“
Ohne eine weitere Erklärung seiner Worte sprang er und ließ einen mehr als verwirrten Sam zurück, der ihm ungläubig hinterher starrte.
Galadriel hat sich inzwischen an Prof. Mcgonagall gewandt und ihre klare, helle Stimme lässt selbst die Rotorblätter regelrecht verstummen: „Möchtet Ihr an meiner Seite dem Sog der Zeit und der Natur trotzen?“
Die ältere Dame nickt und spricht mit einem Schmunzeln: „Nun, ich soll verdammt sein, wenn ich dieses großzügige Angebot nicht annehmen würde.“
Mit einem bestätigenden Nicken machen sich die beiden Ältesten auf, während sie ihre Arme ineinander gewinkelt haben. Als Sam ihnen nachschaut, hat er das Gefühl, dass sie langsamer als gewöhnlich in die Tiefe gleiten. Vielleicht trüben ihn aber auch nur seine Augen.
Jetzt sind sie noch zu fünft im Helikopter. Sam wird langsam mulmig zumute. Er will, dass sie es alle zumindest aus dem Flugzeug schaffen. Doch wenn man sich Justus und Amy so anschaut, dann scheint das doch ein eher unmögliches Unterfangen zu sein. Sam versucht auf die beiden beruhigend einzureden. Währenddessen steht Prinzessin Ruto auf und stolziert förmlich in Richtung Ausgang. Sam bittet sie mit leichter Verzweiflung in seiner Stimme: „Kannst du mir helfen? Einen von den beiden kriege ich getragen im Flug. Zwei, die sich an mich klammern, wäre zu riskant. Also wärst du so nett und…“
Doch die Zora-Prinzessin schnaubt verächtlich: „Wer glaubst du, wen du vor dir hast? Ich trage niemanden. Ich werde getragen. Soweit kommt es noch, dass der Pöbel meine Alabasterhaut berühren darf.“
Sofort kehrt sie ihm den Rücken zu und im gekonnten Köpper segelt sie dem weit entfernten See entgegen.
Tsunade hingegen richtet sich nun auch langsam auf. Sie knackt mit ihren Knochen, dehnt ihre Halsmuskulatur und gähnt einen kurzen Moment. Dann wendet sie das Wort an die drei Verbliebenen: „Hört zu, ich habe eigentlich kein großes Interesse daran, meinen Mitbewerbern aus der Patsche zu helfen. Aber es ist erbärmlich, wie ihr beide da herumlungert und euch in die Hose macht. Das hier ist also eure einzige Chance. Ich frage nur einmal. Will mich einer von euch nach unten begleiten? Ich passe auf denjenigen auf.“
Sam runzelt die Stirn, doch sogleich mischt sich Erleichterung in seine Miene: „Sehr gut, wenn du sie hier unterstützt“, er weist auf Amy, „dann nehme ich den Jungen und wir schaffen es alle gemeinsam.“
Sofort protestieren die beiden Schützlinge. Justus poltert: „Moment mal! Vielleicht brauche ich ja gar keine Hilfe. Ich bin sehr gut allein in der Lage…“
Doch der genervte Blick von Sam lässt ihn verstummen und lediglich in sich hineinmurmeln: „Schon gut, machen wir es.“
Amy hingegen tritt von einem Fuß auf den anderen vor Nervosität und beharrt auf ihren Standpunkt: „Es ist mir egal. Ich möchte das nicht tun. Das ist alles. Ich habe noch viel vor in meinem Leben und möchte hier nicht sterben. Nein, danke.“
Tsunade zuckt nur mit den Achseln, dreht sich um und hangelt sich aus dem Hubschrauber.
Sam legt den Kopf schief, während Justus sich panisch an den Schultern seines Retters festklammert, und betrachtet ein letztes Mal Amy, die stur die Arme verschränkt hat und ihn keines Blickes würdigt.
Der Monsterjäger seufzt und springt.
Es ist später Nachmittag als alle pitschnass aus dem See strampeln und sich die feuchten Klamotten auswringen. Der Hausmeister und Hector Barbossa haben rechtzeitig die Reißschnur gezogen, um ihren Fallschirm zu aktivieren. Die Worte des Hausmeisters lauten dabei: „Ich bin zwar ein großer Held. Aber ich bin noch nicht bereit, meinem einäugigem Sohn meinen Besitz von ganzen drei Besenstielen zu vererben. Das heben wir uns für einen glücklicheren Moment auf.“
Auch Sam hat den Fallschirm verwendet, da er sich mit Justus auf dem Rücken doch mehr als unsicher war. Also haben sie immerhin sechs Sterne gewonnen. Das ist doch schonmal was. Wie heißt es doch so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid? Ob das auch auf die spätere Begegnung der Truppe mit Amy zutrifft?
Jetzt macht sich die Gruppe erst einmal auf den Weg zum Camp. Und nach einigen Pflanzenstolpferfallen, Astpeitschen und Moskitostichen kommen sie zu einer langen, aber engen Hängebrücke. Nachdem sie diese mit Zittern und Festhalten überqueren, entdecken sie endlich den Ort, für den sie überhaupt hierhergebracht wurden: Das Dschungelcamp! Jetzt beginnt es also endgültig. Und wir freuen uns schon, Ihnen, liebe Leser, all die Geschehnisse präsentieren zu dürfen.
Yokoyan hüpft freudig auf ihren Fußballen auf und ab: „Das ist doch ein toller erster Tag gewesen. Wer hätte gedacht, dass die sonst so positiv eingestellte Amy doch so stur sein kann. Hoffentlich nehmen ihr das die anderen Campbewohner nicht so übel, immerhin haben sie ja trotzdem sechs Sterne gewonnen.“
Murotan widersprach ihr feixend: „Na na! Durch den Wegfall von Amy bei der Prüfung sind es nur noch fünf Sterne, die sie endgültig gewonnen haben, da wir ja einen Minus rechnen müssen.“
Ihre Partnerin haut sich mit der Handfläche gegen die Stirn: Du hast absolut Recht! Wie peinlich von mir.“
Murotan entgegnet: „Zum Glück nicht so peinlich, wie die letzte Hochzeitsnacht von Hector Barbossa.“
Beide lachen hämisch.
Dann sagt Murotan erneut: „Wir sind also am Ende der heutigen Sendung! Ich bitte Sie, fleißig in die Kommentare oder per PN zu schreiben, wen sie morgen in der Dschungelprüfung sehen wollen. Sie dürfen EINE Person auswählen! Ich hoffe, Sie lesen morgen wieder mit und haben genauso viel Spaß wie wir, denn…“
Plötzlich wird sie unterbrochen, denn vor den beiden Kommentatoren steht eine Gestalt. Ein Junge, nicht sonderlich groß, aber mit bleichem, blauem Haar. Er hebt seine Hand zum Gruß und sagt: „Hallo.“
Yokoyans Auge zuckt vor Verwirrung als sie fragt: W-Wer bist du denn und was machst du hier?“
Der unbekannte Junge fängt an, sich am Hinterkopf zu kratzen und erklärt emotionslos: „Ich bin Tetsuya Kuroko und Teilnehmer der Show.“
Die beiden Kommentatoren schreien entsetzte auf, während Tetsuya weiterspricht: „Ich dachte, wir werden geweckt. Meine Hoteltür wurde auch sehr laut aufgestoßen und ich bin wach geworden. Aber niemand hat etwas gesagt und die Tür wieder zugemacht. Ich glaube, derjenige hat mich einfach nicht gesehen. Also habe ich nachgefragt, wo denn das Studio ist. Dann bin ich eine Weile umhergeirrt und schließlich hier gelandet. Hat mich denn niemand bemerkt oder vermisst?“
Murotan und Yokoyan starren ihn nahezu fassungslos an, als sie zum Abschluss gleichzeitig sagen: Nein… Niemand hat bemerkt, dass du fehlst…“
Für einen kurzen Moment betrachtet Kuroko die beiden. Dann zuckt er mit den Achseln und dreht sich um. Während er weggeht, murmelt er noch leise: „Dann gehe ich mal ins Camp. Bis später.“
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Wie Murotan bereits erwähnt hat, ihr könnt ab sofort für einen Charakter voten, der in die Dschungelprüfung muss. Dafür schreibt ihr einfach eure Wahl in die Kommentare oder, wenn ihr es nicht öffentlich machen wollt, schreibt es mir einfach privat. Das ist gar kein Problem. Das Voting geht bis 19 Uhr und wird danach geschlossen.
Bis morgen ~
Tag Eins im Dschungel. Und die Nerven liegen jetzt schon blank. Eine Truppe voller Helden, die ein einzelnes Igelmädchen in einem Flugzeug zurücklassen, um ihre eigene Haut zu retten. Oder um bestenfalls die Gelegenheit zu bekommen, die Haut von anderen fortan essen zu dürfen im Kampf ums Überleben. Ist das die neue Wirklichkeit? Man sollte es nicht hoffen.
Der Einzug hat stattgefunden. Und die Reviere sind verteilt. So glaubt man zumindest. Doch nicht jeder wird seinem zugewiesenen Schlafplatz eine entsprechende Dankbarkeit beimessen. Diese großen Probleme der Wildnis werden gleich offenbart im großen Crossover-Dschungelcamp 2020. Jetzt!
Yokoyan setzt ein breites Grinsen auf und winkt fröhnlich: „Hallo zusammen! Schön, dass Sie wieder eingeschaltet haben bei uns. Gestern haben wir ja die ersten Berichte über unsere Kandidaten erhalten und sie durften sich sogar der ersten Dschungelprüfung stellen. Oder sollte ich besser sagen, dass sie ‚fallen‘ durften?“
Murotan zwinkert ihr vielsagend zu: Auf jeden Fall war es ein äußerst tiefer Fall. Man könnte fast meinen, dass unsere Helden beinahe so tief abgetaucht sind, wie Tsunade bei der letztmaligen Popularitätsabstimmung in Naruto.“
Beide Kommentatoren geben trockene Lacher von sich. Dann ist es Yokoyan, die erneut das Wort ergreift: „Außerdem haben wir endlich ganze zwölf Teilnehmer im Camp. Der gute Tetsuya Kuroko kam etwas verspätet hinzu. Aus diesem Grund, da er bei der Dschungelprüfung technisch gesehen nicht angetreten ist, mussten wir den Kandidaten einen weiteren Stern abziehen. Somit kamen sie tatsächlich nur auf mickrige vier Sterne.“
Murotan kratzt sich belustigt an der Wange: „Nun, zumindest wissen wir, dass diese Zahl wenigstens einen unserer Camper begeistern wird. Khada Jhin hat weder im Kindergarten noch in der Grundschule gelernt, weiter als bis Vier zu zählen. Also haben wir diese schwierige Sternerechnerei direkt für ihn übernommen und alles so gedreht, damit sein Gehirn nicht überfordert wird. Sind wir nicht zu nett?“
Yokoyan ballt die Fäuste vor Begeisterung: „Jetzt dürfen wir aber gespannt sein, wie unsere Helden den ersten Abend und die erste Nacht überstanden haben.“
Murotan ergänzt: „Also freuen sie sich darauf, denn es geht weiter miiiiiit…“
Beide rufen fröhlich im Chor: „ICH BIN EIN HELD, HOOOLT MIIIICH HIIIIER RAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUS…!“
Bei der gestrigen Ankunft war die Stimmung noch positiv. Die verschiedenen Personen haben die diversen Ecken des Camps aufs Ärgste begutachtet. Im Zentrum präsentiert sich die Lagerfeuerstelle mit einigen Holzbänken. Drum herum befinden sich, auf verschiedenen Bodenhöhen, die Schlafplätze. Diese bestehen aus vier Hängematten, sechs Bettgestellen und zwei auf der Erde liegenden Wolldecken. Etwas weiter nördlich vom Camp gibt es einen kleinen Wasserfall, der als Dusche und Waschstelle dient. Im östlichen Bereich führt ein schmaler Weg zu einer Holzhütte mit zwei Eingängen. Darin befindet sich zum einen die Toilette, welche eher einem Plumpsklo gleicht. In der anderen Tür ist der Sprechraum, worin sich die Campbewohner Tipps, Hinweise oder Aufgaben von unserer Regie holen können oder sich auch gern mal das Leid von der Seele reden dürfen. Neben der Holzhütte gibt es noch eine Anrichte, die als Kochstelle genutzt wird.
Alles in allem ist das gesamte Camp sehr schlicht gehalten und viel Spielraum für Aktivitäten gibt es nicht. Das haben unsere Kandidaten sofort bemerkt.
Nun galt es zuerst, die Schlafplätze zu verteilen. Galadriel war die Erste, die sich auf eines, der limitierten Betten gesetzt hat. Doch Prinzessin Ruto hatte vehement das Wort an sie gerichtet: „Normalerweise würde ich selbst ein Bett als Schlafplatz für mich beanspruchen, schließlich bin ich eine hochangesehene Prinzessin. Aber da wir scheinbar noch nicht vollständig sind und uns zwei Leute fehlen, würde ich sagen, im Namen meines Herrschertitels der Zora, dass wir auf die beiden Spätkommer warten, bevor wir eine Entscheidung treffen. Das ist gerecht und so soll es auch sein.“
Zufrieden mit sich selbst und ihrem ‚erlassenen Urteil‘ setzte die Fischdame sich mit verschränkten Armen auf eine der Holzbänke am Lagerfeuer. Prof. Mcgonagall hingegen hatte eine strenge Miene an den Tag gelegt und antwortete kalt: „Wir sind alle gesprungen. Sogar der Muggeljunge“, ihr Blick verwies auf Justus, der unwillkürlich bei dem Wort ‚Muggel‘ zusammenzuckte, „hat sich getraut. Wieso sollten wir denen Ehre erweisen, die sich nicht um uns bemüht haben?“
Die Lehrerin aus Hogwarts meinte eindeutig die rosa Igeldame, welche störrisch auf den Nicht-Absprung plädiert hatte. Und wenn man vom Teufel sprach, dann ließ er meistens auch nicht lange auf sich warten. Kurz nach dem Gesagten, trat Amy Rose in das Camp. Locker und fröhlich, da sie nun wieder festen Boden unter den Füßen hatte, winkte sie jedem Teilnehmer einmal zu und lächelte dabei. Die Antworten fielen etwas nüchtern aus und Amy spürte, dass die anderen ihr gegenüber kälter als nötig waren. Deshalb verteidigte sie sich lauthals: „Leute! Ich versteh‘ schon! Ich habe Mist gebaut. Das tut mir auch leid, aber die Aktion war mir eindeutig zu gefährlich. Das könnt ihr mir nicht verübeln, oder?“
Hector Barbossa stampfte regelrecht auf sie zu und sprach mit angewidertem Unterton: „Dich kleinen Feigling sollten sie am besten sofort an den Riemen hochziehen. Tritt mir ja nicht unter die Augen für den Rest des Abends.“
Sofort schritt Tsunade ein und argumentierte: „Nun macht alle kein größeres Debakel draus. Jetzt sind wir hier und wir müssen noch einige Zeit miteinander auskommen. Amy hat garantiert aus ihrem Fehler gelernt und wird sich zukünftig ins Zeug für uns legen.“
Erza Scarlet stimmte ihr zu: „Das waren wahre Worte. Wir sollten uns nicht kindisch benehmen. Lasst uns die Betten fair einteilen.“
Amy meldete sich sofort: „Ich habe zwar keine große Lust dazu, aber ich denke, es wäre das Beste, wenn ich auf einer Decke schlafe. Auch wenn es sich für eine feine Dame wie ich es bin nicht besonders ziemt. Trotzdem würde mein geliebter Sonic das ebenfalls für das Team machen.“
Ihre Pupillen formten sich zu regelrechten Herzen, als sie an ihren Schwarm dachte.
Der Piratenfürst wandte sich missmutig ab und man hörte ihn in sein Bart murmeln: „Besser so, Kindchen…“
Yokoyan und Murotan stehen sich schicksalhaft gegenüber. Die Frohnatur hat einen gespielt dramatischen Blick aufgesetzt, während die Chaosqueen in höchster Verzweiflung und den Tränen nahe zu ihr blickt. Dann schließlich ruft ihr Murotan mit flehender Stimme entgegen: „Oh! Großer Piratentyp. Bitte verzeihe mir, sodass ich mich deinem Zorn verwehren darf. Ich armes kleines Igelpüppchen. Oh je!“
Yokoyan mustert sie mit zusammengekniffenen Augen und spricht mit bemüht tiefer Stimme: „Nein, du dummes Gör! Du bist nicht gesprungen. Du warst nicht so mutig wie ich und hast den Fallschirm genutzt. Und auch wenn ich damit keine Sterne für mein Team geholt habe, habe ich trotzdem das Recht erworben, auf dich wütend sein zu dürfen. Muhahaha!“
Murotans Blick wandelt sich sofort von dramatisch zu einem schnippischen Mustern: „Moment mal! Was? Du hast die Reißleine gezogen und spielst mir hier eine Show vor?“
Yokoyan hielt geschockt die Hand vor den Mund: „Oh… ähm… ja… ähm… nein… ich…“
Sofort prusteten beide los und Murotan spricht kichernd: „Ja ja, der gute Hector. So, wie wir ihn schon immer kennen und lieben gelernt haben. Große Töne spucken, aber selbst nichts gebacken kriegen.“
Yokoyan übernimmt sofort das Wort: „Unsere männlichen Bewohner machen sich bisher nicht den allerbesten Ruf. Zuerst die dramatisch peinliche Anschuldigung vom guten Herrn Barbossa. Dazu noch der Schreianfall von Justus beim Abwärtsfall in der gestrigen Prüfung. Ich glaube, wir brauchen etwas mehr Männlichkeit im Camp.“
Murotan nickt ihr zustimmend zu: „Zum Glück haben wir mit ‚Männlichkeit‘ die beiden perfekten Kandidaten am Start. Khada Jhin und der Hausmeister. Männer wären gerne wie sie. Frauen würden gerne bei ihnen sein. Nun ja… zumindest wäre das vielleicht mal so gewesen, wenn nicht diese vermaledeite Nacht dazwischengekommen wäre. Da haben sich die beiden nämlich ganz und gar nicht männlich verhalten.“
Es war 22:30 Uhr des ersten Tages. Nun, da die Sonne bereits untergegangen war, hatten sich die meisten Campbewohner schlafen gelegt. Die erste Wache wurde von Khada Jhin und dem Hausmeister übernommen. Beide hatten sich an das Lagerfeuer gesetzt und ihre jeweiligen Luxusgegenstände ausgepackt. Jhins Maske funkelte im Schein des prasselnden Feuers. Still betrachtete er sie, während er seinen Gedanken nachhang. Der Hausmeister tat es ihm zuerst gleich. Sein raues, zerfurchtes Gesicht war zur Hälfte in tänzelnde Schatten getaucht. Sein Blick war fest auf die Flammen gerichtet.
Nach kurzer Zeit holte der Hausmeister einen Teddybären hinter seinem Rücken hervor und heftete seine Augen auf Jhin. Dieser erwiderte langsam den Blick. Dann fragte der Hausmeister in ruhiger Tonlage: „Kennst du die Geschichte, wie mir dieser Teddybär mal das Leben gerettet hat?“
Jhin antwortete nicht und schüttelte stattdessen nur mit dem Kopf. Dann wandte er den Blick von seinem ungewollten Partner wieder ab. Dieser ließ sich jedoch keinesfalls entmutigen und begann munter zu erzählen: „Es war im Irakkrieg. Bobby und ich hatten keine Munition mehr. Dem einarmigen Sack hatten sie bereits den rechten Hoden weggeschossen. Ich hatte mehr Glück gehabt. Meine Stahlplatte im Knie hat das Schlimmste vermieden.“, bei diesen Worten klopfte er vielsagend gegen sein Bein und setzte fort, „Jedenfalls wurden wir in ein altes Schäferdorf gedrängt. Wir waren von jeglicher Versorgung abgeschnitten, da…“
Doch plötzlich wurde er von Jhin unterbrochen, der ihm seine Handfläche mit ausgespreizten Fingern entgegenhielt. Der Maskenträger sagte ruhig und langsam mit bedrohlichem Unterton: „Sei ruhig. Ich habe schon drei Mal bis vier gezählt. Du willst nicht, dass ich es ein weiteres Mal tue. Es könnte schlimm für dich enden.“
Der Hausmeister betrachtete ihn für einen kurzen Moment stumm. Dann winkte er fröhlich ab und sprach lediglich: „Ist ja nicht schlimm. Tragischer als die Geschichte um Bobbys Frau kann es sowieso nicht werden.“
Einige Sekunden herrschte Stille. Dann schließlich…
„Wobei! Wenn ich so darüber nachdenke, ist die Geschichte um Bobbys Frau echt super. Ich glaube ich sollte dir trotzdem davon erzählen. Also…“
Während der Hausmeister weiterhin ohne Punkt und Komma Geschichten über einen wahrscheinlich erfundenen Freund erzählte, schloss Khada Jhin genervt seine Augen. Möglicherweise wünschte er sich gerade seine Pistole herbei. Doch die hatten wir ihm glücklicherweise abgenommen.
Doch dann hörte Jhin etwas. Als er sich in der Dunkelheit aufrichtete, brach der Hausmeister inmitten seines Redeschwalls ab und blickte zu ihm: „Was ist denn los? Gibt’s da etwas?“
Beide spähten nun in die Schwärze des Dschungels. Bis man es schließlich hörte. Ein Knacken. Noch ein Knacken. Jemand oder etwas bewegte sich im Wald. Jhin starrte einen langen Moment in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Dann schaute er zum Hausmeister und sprach leise: „Geh du vor!“
Der Hausmeister zog die Augenbrauen hoch, lachte heiser und schüttelte den Kopf: „Nö nö, lass mal! Ehre wem Ehre gebührt. Und ich überlasse dir gern die Bühne.“
Jhin knirschte mit den Zähnen, doch noch immer rührte er sich nicht. Stattdessen wurden die knackenden Schritte im Dschungel immer lauter. Bis letztendlich…
„Ahhh.“
Erschrocken drehten sich die beiden zu den Plätzen am Lagerfeuer um. Hinter ihnen hatte jemand einen seltsam monotonen Schrei abgelassen. Sowohl Jhin als auch der Hausmeister rissen ihre Augen auf. Dort saß jemand, der vorher nicht dort gesessen hatte. Es war ein hagerer Junge mit bleichem, blauem Haar und emotionslosem Blick. Unbekümmert sprach der Junge: „Mensch habe ich mich erschrocken. Aber das sind wohl doch nur Ranger, die uns helfen wollen.“
Seine beiden Gegenüber verstanden die Welt nicht mehr. Wer war das? Und wovon sprach er?
Da bemerkten sie hinter sich erneut die Fußstapfen-Geräusche und im Schein des Feuers wurden Männer in Ranger-Montur sichtbar, die in einem Netz eine Schlange festhielten. Scheinbar hatte sich das Reptil ins Camp geschlichen und unser Notfall-Überwachungsteam hatte dem Ganzen frühzeitig ein Ende gesetzt.
Sofort drehten sich Jhin und der Hausmeister wieder zu dem Jungen. Der Ältere fragte erstaunt: „Ja wer bist denn du? Und was machst du hier?“
Der Junge antwortete mit leichter Überraschung in der Stimme: „Wieso fragst du? Mein Name ist Tetsuya Kuroko und ich bin doch vor ein paar Stunden angekommen. Ich sitze hier schon eine ganze Weile neben euch. Mein Schlafplatz ist das Bett da oben.“
Etwas irritiert zeigte er mit einem Finger auf eine Anhöhe nahe dem Feuer. Das Bett war bereits eingerichtet worden und es machte den Anschein, als gehörte es einem Camper. Jhin kneifte misstrauisch die Augen zusammen und sagte finster: „Wie kann es sein, dass ich dich nicht bemerkt habe. Das ist unmöglich. Ich bin der Meister der Überraschung.“
Kuroko kratzte sich verlegen am Kopf, fand darauf allerdings auch keine Antwort. Stattdessen erwiderte er: „Jetzt, da die Aufregung gelegt ist, gehe ich auch mal ins Bett. Ich bin müde.“
Ohne sie weiter zu beachten, richtete er sich auf und machte sich auf den Weg zu seinem Bett. Seine beiden Gesprächspartner starrten ihm förmlich hinterher. Jhins Blick besaß eine biedere Mordlust. Doch der Hausmeister zuckte nur mit den Achseln und sagte: „Netter Junge.“
Murotan schaut wissend zu Yokoyan: „Eins muss man Khada Jhin auf jeden Fall lassen. Er weiß definitiv, wie man Leuten böse Blicke zuwirft.“
Ihre Partnerin erwidert amüsiert: „Ganz im Gegensatz zu Tetsuya Kuroko. Da hat ja selbst ein Plastikbecher von McDonalds mehr Emotionen im Repertoire. Und was war das bitte für ein Schrei, den er von sich gegeben hat?“
Murotan zieht schmunzelnd die Lippen zusammen: „Das Schlimmste daran ist eigentlich, dass dieser Schrei von Kuroko männlicher war als alles, was wir vom Hausmeister und Jhin gesehen haben. Die beiden haben sich wegen unseren Rangern nämlich fast in die Hose gemacht.“
Yokoyan blickt siegessicher in die Kamera: „Wer sich heute Nacht vielleicht noch in die Hosen gemacht hat, das erfahren wir jetzt sofort. Denn wir gehen die Kandidaten mal besuchen.“
Ohne zu zögern machen sich die beiden Kommentatoren auf zum Camp. Sie schreiten den schmalen Holzweg hinunter in Richtung Lagerfeuerstelle, um welches sich alle Helden bereits gesetzt haben. Es ist der neue Morgen. Tag 2 ist angebrochen. Und nun geht es um die Wahl, die ihr als Leser getroffen habt. Welcher Charakter darf in die kommende Dschungelprüfung? Finden wir es heraus!
Yokoyan und Murotan treten vor die Teilnehmer, die die beiden mit müden aber gespannten Augen betrachten. Murotan lächelt in die Menge und fragt: “Hallo, Camper! Wie war die erste Nacht? Habt ihr gut geschlafen?“
Die meisten von ihnen murmeln oder grunzen eine unzufriedene Antwort. Besonders auffällig sind Galadriel und Prof. Mcgonagall, deren Haare in alle Winde zerzaust sind. Der Glanz der Herrin von Lothlórien scheint etwas ins Wanken geraten zu sein, doch noch immer schimmert ihre Alabasterhaut und die Würde hat sie nicht vollständig verlassen. Sam Winchester wirkt gereizt. Er ist auch derjenige, der antwortet: „Nicht wirklich. Im Impala schläft es sich besser als in solch einer Hängematte. Dean würde mich für so eine Aussage wahrscheinlich auslachen. Außerdem war heute Nacht viel zu viel los.“
Yokoyan blickt verwundert zum Hausmeister, zu Jhin und zu Kuroko: „Genau! Was war denn heute Nacht los?“
Doch keiner der Beteiligten will sich äußern. Aus diesem Grund klatscht Murotan freudig in die Hände: „Dann möchte ich den Grund nennen, warum wir uns zu euch hinunterbegeben haben. Die Leser haben ihr erstes Voting hinter sich gebracht. Und Manno Mann, ihr scheint beliebter zu sein als erwartet. Ganze acht Stimmen wurden abgegeben. Für wen, denkt ihr, haben sich die Leute da draußen entschieden?“
Amy ruft sofort: „Na für mich. Ich habe mich echt dämlich verhalten.“
Justus antwortet ihr: „Ich bin nicht besser als du gewesen. Ich denke, den Leuten verlangt es nach einem dicken Jungen in der Prüfung.“
Prinzessin Ruto sagt: „Ich habe auf jeden Fall keine Lust auf eine Prüfung. Das sollen schön die anderen übernehmen.“
Die Kommentatoren nicken jedem zu. Dann sagt Yokoyan: „Die Wahl ist sehr eindeutig gewesen. Deshalb machen wir auch keinerlei Gezeter mehr darum. Es iiiiist…“
Und Murotan schreit: „ERZA! Du bist es!“
Milde überrascht richtet sich die Angesprochene instinktiv auf. Ein entschlossener Blick flammt in ihren Augen auf, als sie sagt: „Sehr gut! So wie ich gehofft habe!“
Ihre Mitcamper jubeln vereinzelt. Einige unter ihnen atmen erleichtert auf.
Yokoyan und Murotan machen sich auf den Weg zurück, während sie noch rufen: „Wir sehen uns gleich Erza. Das wird garantiert ein Riesenspaß! Bis dahin!“
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Das nächste Dschungelprüfungs-Voting steht bereits offen. Es geht bis zum 12.1. 20 Uhr. Als kleiner Hinweis möchte ich sagen, dass ich die Geschichte über mehrere Plattformen veröffentliche, um von so vielen Leuten wie möglich Stimmen sammeln zu können. Wenn also eure Wahl nicht getroffen wurde, ihr aber keine anderen Votings in den Kommentaren seht, dann liegt das an dem Input der anderen Seiten oder von PNs. Ich hoffe, das ist okay für euch.
Erza ging den Weg über die Hängebrücke entlang in Richtung Dschungelprüfung. Sie schien mehr als nur motiviert. Man konnte, wenn man ganz genau hinsah, eine regelrechte Versessenheit in ihren Augen erblicken.
Als sie schließlich das Prüfungsgebiet erreichte, blickte sie nicht schlecht drein. Vor ihr standen Yokoyan und Murotan, die ihr fröhlich zuwinkten. Hinter den beiden Kommentatoren befand sich ein gewaltiges Aquarium. Der Glaswürfel nahm beinahe die gesamte Fläche ein. Doch noch erschreckender war der Inhalt. Riesige, zähnefletschende Haie schwammen in Massen umher. An jeder Hinterflosse war ein Stern gebunden. Erza zählte exakt zwölf dieser Monster. Also auch zwölf Sterne.
Ohne zu zögern trat sie zu den beiden jungen Frauen. Diese begrüßten sie sogleich. Yokoyan sprach: "Willkommen, Erza! Schön, dass du hierher gefunden hast. Damit hast du auch die erste Hürde bereits genommen. Der Rest wird ab jetzt ein Kinderspiel."
Murotan schmunzelte ihrer Partnerin entgegen, als sie das Wort aufnahm: "Nun gut, das mit dem 'Kinderspiel' ist vielleicht eeeetwas übertrieben. Aber die Aufgabe ist dennoch relativ simpel. Du musst einfach nur die Sterne von den Flossen entfernen und sie in deinen Beutel tun.", Die Sprecherin wies auf den kleinen Stoffsack an der Hüfte von Erza, "Und natürlich solltest du, so gut es eben geht, versuchen zu überleben. Aber das ist doch für Titania kein Problem, oder?"
Das Fairy Tail-Mitglied ballte die Faust entschlossen: "Lasst uns loslegen!"
Yokoyan und Murotan zuckten gleichgültig mit den Achseln und die Frohnatur sagte: "Okay, aber bevor es beginnt, wollen wir dir natürlich noch ärztliche Instruktionen geben. Hier iiiiiist..."
Und beide riefen im Chor: "DR. CHOPPER!"
Ein kleiner, hirschartiger Humanoid sprang aus dem Busch. Er war vollkommen errötet im Gesicht. Die ganze Situation war ihm eindeutig peinlich. Mit säuselnder Stimme sprach er: "Ihr sollt mich doch nicht so in den Fokus rücken."
Doch ohne weiteres Murren ging er auf Erza zu und begann zu erklären: "Also... Also... Also wie du siehst, haben die Haie ziemlich scharfe Zähne. Ich empfehle dir also, mit deinem Körper nicht zwischen ihre Hauer zu gelangen. Sie würden dich zermalmen. Ui, ui! Sei bloß vorsichtig! Diese Prüfung ist saugefährlich. Wie können die Produzenten nur so unverantwortl..."
Sofort riefen die beiden Kommentatoren nochmals: "UND DAS WAR DR. CHOPPER! APPLAUS FÜR IHN!"
Im gleichen Moment wurde der Hirschmensch mit dem rosafarbenen Hut aus der Kamera gezogen, während er sich lauthals beschwerte.
Murotan wandte sich an Erza: "Ich hoffe, du hast alles verstanden. Es gibt ein Zeitlimit von 10 Minuten. Viel Glück! Möge die Prüfung beginnen!"
Leicht geschockt vom überhasteten Start sprang Erza instinktiv in die Luft und machte einen beachtlichen Kopfsprung ins Aquarium.
Die Augen der Haie waren blitzschnell auf sie gerichtet und das ein oder andere Ungetüm schwamm in direkte Richtung des Neuankömmlings. Erza blieb zuerst ruhig und still in der Mitte des Beckens. Sie beruhigte sich und minderte die Frequenz ihres Herzschlages. Dadurch verloren die Haie nach und nach die Präsenz der rothaarigen Frau. Und nach kurzer Zeit wirkten die wilden Tier überhaupt nicht mehr so wild. Schließlich hatten sie mehr Angst vor ihr. Das hoffte man zumindest, nicht wahr?
Schlagartig, sodass man keine Zeit hatte, auf das Gesehene überhaupt zu reagieren, stieß sich Erza vom Boden des Beckens ab und griff in Höchstgeschwindigkeit nach den Flossen. Ein Stern nach dem anderen segelte gekonnt in ihre Tasche. Es war ein wahres Spektakel. Noch in der siebten Minute sprang die Dschungelkandidaten mit absoluter Eleganz aus dem Wasser und warf im Flug alle Sterne auf den feuchten Grasboden. Zwölf Sterne. Nicht mehr. Nicht weniger. Einfach der Wahnsinn!
Selbst Yokoyan und Murotan klatschten vor Begeisterung. Die Chaoskönigin rief entzückt: Wow! Erza! Nichts anderes war von dir zu erwarten! Du warst ja fast so filigran mit deinen Fingern wie Geralt von Riva mit seinen im Bett einer Frau. Beeindruckend!"
Erza lächelte verwegen und Yokoyan sagte glücklich: "Dann beschere deinen Kameraden mal diese gute Nachricht."
Die Angesprochene machte sich sofort auf den Weg zurück, als die beiden Kommentatoren ihr hinterblickten. Murotan fragte in zweifelnder Tonart: "Meinst du, einer der anderen hätte diese Prüfung überlebt?"
Yokoyan antwortete ohne zu zögern: "Justus wäre sofort zerfleischt worden."
Murotan erwiderte: "Absolut!"
Dann lachen beide und gingen weg.
Wir befinden uns erneut in der Gegenwart, wo die beiden Kommentatoren bereits auf euch als Leser warten. Yokoyan sagt mit einem Grinsen: "Ich bin mir nicht so sicher, ob diese Prüfung in die Kategorie 'Spannung' oder 'Langeweile' gehört. Auf jeden Fall war es wohl jedem klar, dass Erza mit dieser Aufgabe keine Probleme hatte."
Murotan tippte mit dem Finger gegen ihr Kinn: "Vielleicht hätten wir mit Erza einen Wissenstest machen sollen."
Yokoyan fragte interessiert: "Meinst du, sie kennt drei europäische Länder mit einem L als Anfangsbuchstabe? Oder weiß sie, wie 'Legastheniker' buchstabiert wird?"
Murotan kichert: "Ich glaube nicht."
Daraufhin sagt ihre Partnerin: "Aber dafür haben wir ja einen gewissen jungen Mann, der für das Auffüllen entsprechender Wissenslücken sorgt."
Die Chaoskönigin lacht: "Ja, denn schließlich ist das Gehirn von Justus Jonas größer als der Kreditkartenberg von Sam und Dean Winchester."
Während die Camper auf Erzas Rückkehr warteten, stocherte Justus mit einem Ast im Feuer herum. Galadriel, Prof. McGonagall, Sam und Hector Barbossa saßen bei ihm. Dann unterbrach Sam die Stille: "Sag mal, Justus. Wo kommst du her? Du wirkst relativ normal im Vergleich...", er blickte sich um und betrachtete die anderen vereinzelt, ehe er sich wieder dem Jüngsten zuwandte, "nun ja... du wirkst relativ normal."
Der Angesprochene lächelte matt und antwortete, während er weiterhin ins Feuer schaute: "Meine Fähigkeiten sind jeglicher physischen Aktivität abgeneigt. Meine Vorteile liegen in den kognitiven Handlungsweisen. Und um auf deine Frage zurückzukommen, ich bin aus Rocky Beach, nahe Kalifornien, und betreibe dort mit meinen Geschäftspartnern ein Detekteibüro. Wir sind die Drei ???. Peter Shaw und Bob Andrews sind meine Kollegen."
Hector horchte auf und brüllte lachend los: "Detektiv? Was soll das sein? Klingt wie eine zu groß geratene Brustwarze."
Justus erklärte ihm: "Ein Detektiv ist gleichbedeutend mit einem Polizisten, wenn man so will. Nur, dass man nicht an direkte exekutive Gesetzgegebenheiten gebunden ist, sondern freier ist im eigenen Handeln. Natürlich immer im Sinne der Gerechtigkeit. Wir sind quasi Gesetzeshüter und bekämpfen die Kriminalität."
Hector lachte noch immer hämisch: "Ein freier Gesetzeshüter also? Welch ein Unsinn. Gesetzeshüter sind nie frei, denn schließlich machen sie die Gesetze, wie sie es für richtig halten. Piraten, so wie ich, sind frei. Wir leben das Leben wie wir es für richtig halten. Jeder, der uns was vorschreiben will, ist ein Narr und liegt bald im Meer, tief begraben von Flut und Algen."
Galadriels Augen schimmerten plötzlich und sie richtete sich mit anmutigem Ton an den Piratenfürsten: "Barbaren haben in unseren Landen seit langen Jahren keine Zukunft mehr. Sie wurden alle vertrieben oder ausgelöscht."
Hector wusste nicht, ob er belustig oder erzürnt sein sollte: "Das Weib bezeichnet mich als Barbar.", er zog die Augenbrauen gekünstelt in die Höhe und sprach mit Säuselstimme weiter, "Ich bin ein sehr vornehmer Mann und weiß die ein oder andere Gepflogenheit sehr zu schätzen."
Prof. McGonagall schnaubte: "Barbossa, ihr seid ein Tunichtgut, seht es ein. Und ihr habt wahrscheinlich mehr schlimme Dinge getan, als unseren Ohren gut tun würde."
Hector prostete ihr mit einem Krug Wasser zu: "Wohl wahr, wohl wahr! Weise Worte aus faltigem Munde."
Direkt nach der Respektlosigkeit spuckte er das Wasser wieder aus und verzog angewidert das Gesicht: "Dieses schreckliche Gebräu. Ich will darauf schwimmen und es nicht in mir aufnehmen. Wo ist der Rum, wenn man ihn am Dringsten braucht?"
Erza trat inzwischen ins Camp ein und sofort blickten alle zu ihr auf. Die Anspannung stieg für einen kurzen Moment, doch als das Gildenmitglied mit einem breiten Grinsen den Daumen in die Höhe reckte, wussten die anderen, dass alles glatt gegangen war. Schließlich rief Erza: "Heute Abend gibt's ein Festmahl! Auch wenn ich hoffe, dass es nicht Haifleisch ist."
Die anderen jubelten.
Yokoyan und Murotan sind auf dem Weg ins Lager. Da sagt Murotan: "Nun ja, Haifleisch gab es gestern Abend nicht."
Yokoyan erwidert: "Wäre aber witzig gewesen, wenn wir Erza einen ganzen Fisch vor die Füße geworfen hätten."
Murotan grinst: "Vergiss, Erza! Stell die Rutos Gesicht vor."
Und beide gehen lachend weiter.
Im Camp angekommen sitzen die zwölf Teilnehmer wie erwartet um das Lagerfeuer. Sie alle schauen zu den Kommentatoren, die sie fröhlich begrüßen. Dann spricht Yokoyan: "Ich hoffe, es geht euch noch allen gut!"
Teilweise wird die Aussage mit munteren oder genervten Zustimmungen aufgenommen. Murotan ignoriert das und sagt stattdessen: "Nachdem Erza gestern so erfolgreich war, wollen unsere Zuschauer wohl jetzt mehr Leid sehen. Einige Kandidaten haben sich ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Wir haben ganze 16 Stimmen erhalten plattformübergreifend. Das ist echt genial."
Yokoyan richtet erneut das Wort an die Gruppe: "Ich rufe die Namen auf, die VIELLEICHT in die nächste Prüfung müssen."
Sie macht eine spannungsgeladene Pause, dann beginnt sie: "Der Hausmeister, Sam Winchester, Justus Jonas, Amy Rose und Prof. McGonagall."
Die Genannten schauen sich verblüfft an. Keiner von ihnen scheint scharf auf die Teilnahme an einer Prüfung zu sein.
Murotan platzt es schließlich heraus: "Es siiiiiiiind... Justus Jonas und Sam Winchester! Herzlichen Glückwunsch! Ihr tretet zu einer Doppelprüfung an. Wuhu!"
Zehn von zwölf Teilnehmern atmen erleichtert auf. Doch Justus und Sam blicken sich zweifelnd an. Das scheint wohl eine schöne Bescherung zu sein.
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Kleine Info: Es tut mir leid, dass das Kapitel jetzt erst kommt. Ich hatte die Zeit meines gestrigen Tages nicht gut eingeteilt. Dafür kommt heute Nacht wieder das nächste Kapitel. Das nächste Voting steht natürlich auch wieder an. Ihr habt bis 13.01. 21 Uhr Zeit. :)
Der Abend sollte im Normalfall entspannt und freudig abgelaufen sein. Das vermutete man zumindest. Schließlich hatte Erza der Truppe ein Festessen besorgt. Und als die Kiste an Zutaten und Lebensmitteln gebracht wurde, waren allesamt hellauf begeistert. Kartoffeln, frische Möhren und Erbsen, ein großer Wildschweinspieß und, als Dessert, zwölf Schoko-Sahne-Pudding-Becher. Ein wahres Festmahl.
Den meisten von ihnen lief das Wasser im Mund zusammen. Sie hatten nun seit zwei Tagen nichts Ordentliches zum Essen gehabt. Das laute Knurren der Mägen war förmlich hörbar.
Nun ging es daran, die Aufgaben zu verteilen. Die Frauen sahen es nämlich überhaupt nicht ein, dass sie die derzeit noch nichtsnutzigen Männer bekochen sollten. Allerdings konnte dies auch daran liegen, dass kaum einer der Teilnehmer jemals selbstständig Essen zubereitet hatte. So waren es letztendlich Tsunade, Justus und Sam, die sich in einen Stuhlkreis setzten und Möhren sowie Kartoffeln schnitten, während der Hausmeister und Amy sich um das Fleisch kümmerten. Dabei erzählte der Hausmeister von seinen Erlebnissen in den Pyramiden von Gizeh und Amy nahm dies resignierend hin. Ruto hatte es sich derweil auf ihrem Bett gemütlich gemacht. Galadriel, Hector und Mcgonagall saßen am Lagerfeuer. Nach einer Stunde brutzelte die Mischung auf dem provisorischen Herd fröhlich vor sich hin.
Plötzlich wurde ein spitzer Schrei ausgestoßen und alle rannten sofort zur Alarmstelle. Prinzessin Ruto war, wie von der Tarantel gestochen, aufgesprungen. Dass diese Spinnenart sie angegriffen hat, wäre allerdings seltsam, da Taranteln hauptsächlich in Südeuropa heimisch waren und nicht in Australien.
Dennoch wich die Zora voller Panik von ihrem Platz weg. Die anderen waren bereits zu ihr geeilt und fragten, was passiert war. Ruto würgte unter Angstzustanden die Worte hervor: „Sch-Sch-Schlange!“
Sofort waren alle Camper alarmiert. Sie blieben wie angewurzelt stehen. Tsunade versuchte die Situation aufzulockern: „Hey, wisst ihr was? Mein ehemaliges Teammitglied hatte eine positive Neigung zu Schlangen. Es stellte sich aber am Ende heraus, dass er selbst eine Schlange war. Versteht ihr? Weil er… weil er böse war.“
Ihre Kameraden schauten sie für einen kurzen Moment düster an. Schließlich sprang der Hausmeister mutig nach vorn: „Lasst mich das für euch machen. Ich kenne mich mit Schlangen aus. Ich habe zu meinem sechzehnten Geburtstag eine Aspisviper geschenkt bekommen. Meine liebe Daisy ist mir bis heute ein treuer Freund. Ich habe gut für sie gesorgt.“
Gedankenverloren blickt der Hausmeister zu den Baumwipfeln. Justus hingegen zupfte an seiner Unterlippe und sprach dann selbstsicher: „Das ist eher weniger wahrscheinlich. Sie sind mindestens fünfzig Jahre alt. Wenn Sie mit sechszehn eine Aspisviper geschenkt bekommen hätten, was ohne vorherige Erfahrung in der Reptilienpflege als regelrechter Tiermissbrauch angesehen werden könnte, dann wäre die Schlange nun über vierunddreißig Jahre alt. Aspisvipern erreichen allerdings nur eine Lebensspanne von bis zu vierzehn Jahren.“
Der Hausmeister betrachtete ihn kurz und zuckte dann gleichmütig mit den Schultern: „Vielleicht ist sie auch schon vor zwanzig Jahren gestorben. Ich war lange nicht mehr zuhause.“
Mit einem Mal rief Sam: „Da ist sie!“
Inmitten des Gebüsches hörten sie ein bedrohliches Zischen. Und dann erkannten sie es! Die geschmeidige Bewegung. Die glatte, rötlich braune Haut. Justus riss die Augen auf und machte einen gewaltigen Satz nach hinten, als er zitternd rief: „D-D-Das ist ein Küstentaipan. Die drittgiftigste Schlange der Welt.“
Hector knirschte mit den Zähnen: „Beruhige dich, Junge! Wenn du hier so rumplärrst, machst du sie nur unnötig nervös.“
Die Schlange zischte ein weiteres Mal drohend. Langsam richtete sie sich auf. Keiner machte mehr einen Mucks. McGonagall flüsterte zu Tsunade: „Nicht nur Ihr hattet einen Feind mit Schlangenempathie. Auch wir mussten uns einem trotzigen Buben stellen, der eine seltsame Affinität zu Schlangen hatte. Wenn das hier so weiter geht, möchte ich eigentlich meine Koffer packen.“
Wieder zischte es. Diesmal lauter als zuvor. Schließlich war es Jhin, der einen Schritt nach vorn ging. Alle anderen hielten gebannt den Atem an. Amy sprach so leise aber deutlich es ging: „Mach das nicht! Geh nicht zu ihr!“
Nun standen sich die Schlange und Jhin gegenüber. Sie blickten sich tief in die Augen. Kein Mucks entstand. Bis schließlich Jhins tiefe Stimmlage den Moment durchdrang: „Los! Mach es noch einmal! Ein letztes Mal für mich! Bitte!“
Einen langen Augenblick war nichts als Stille zu vernehmen. Die stechenden, grünen Augen des Reptils trafen auf das eiserne Funkeln des Mörders. Und dann…
Wurde ein wütendes Zischen abgegeben und im gleichen Atemzug schoss der Kopf der Schlange nach vorn direkt in Richtung des großen Mannes. Entsetzte Schreie und Gekreische! Jhin hatte den Angreifer reflexartig am Hals gepackt. Die Schlange fauchte und präsentierte ihre beiden gewaltigen Fangzähne. Speichel und Gift tropften an ihr hinunter. Die Flüssigkeiten glitten am festhaltenden Arm entlang.
Prinzessin Ruto schrie panisch und erleichtert zugleich: „Oh mein Gott, was bist du denn für ein Freak. Schafft endlich dieses Ding weg von hier! BAH! WIE EKLIG!“
Auch die anderen atmeten nun langsam wieder ein und aus. Sie alle hörten, wie die Ranger das Camp betraten und um Ruhe baten. Jhin hingegen rührte sich nicht. Noch immer blickte er tief in die Augen der Schlange, welche am liebsten ihre spitzen Zähne in seine Haut versenkt hätte.
Als die Ranger versuchten, den Griff um Jhins Hand zu lösen, zögerte dieser für einen kurzen Moment. Es hatte den Anschein, als wollte er seinen Kontrahenten nicht loslassen. Doch schließlich, unter mehrfacher Bitte von all den umgebenden Personen, löste er sich von ihr.
Alle Aufregung verschwand urplötzlich und jeder ging wieder seinem Tagewerk nach. Nur Jhin stand noch immer da. Schließlich errötete er leicht im Gesicht. Ausgerechnet Hector war es, der ihm auf die Schulter klopfte: „Den Blick kenne ich doch. Du bist wie ich. So’n bissel zumindest. Du hast dich in der Schlange selbst gesehen, nicht wahr?“
Jhin betrachtete seine Hand, die soeben noch den Hals des Reptils umschlungen hatte. Dann sprach er mit säuselnder Stimme: „Sie hat uns viermal eine Warnung ausgesprochen. Sie ist wie ich. Sie ist meine Seelenverwandte. Ich möchte sie wiedersehen.“
Hector lachte: „Haste dich etwa in das Mistvieh verknallt oder was?“
Jhin antwortete nicht. Daraufhin sprach der Piratenfürst neckisch: „Ich kanns dir ja nicht verübeln. Viel Auswahl im Camp gibt’s ja nicht. ‘Ne alte Oma. Irgend so eine rosa Puppe. Und die eine Rothaarige sieht aus, als würde sie jeden Mann bei einer falschen Bewegung den Haien zum Fraß vorwerfen. Ein richtiges Mannsweib nenn ich das. Die Blonde mag vielleicht noch funktionieren. Wenn sie nicht so schwafeln würde. Also vielleicht dann doch eher ‘ne Schlange, wie du sagst.“
Jhin wandte sich von ihm ab, sprach aber noch: „Des Klavieres Töne sollen erklingen, wenn die Nacht zum Tage wird.“
Hector starrte ihm mit hochgezogenen Augenbrauen nach und sagte dann: „Oh Mann! Ich vermisse meinen Rum. Den könnte ich jetzt echt gebrauchen.“
Ein erneuter Schrei hallte durch das Camp. Es war Amy, die im gleichen Moment zu schluchzen begann: „Ich habe das Essen vergessen. Es ist einfach verbrannt.“
Schlagartig rannten alle zur Kochstelle und blickten auf das Übel hinab. Sowohl das Fleisch als auch die Beilagen waren allesamt schwarz.
Niemand traute sich etwas zu sagen. Sie waren alle zu entsetzt. Nur Erza, die bisher auf ihrem Bett gedöst hatte, langsam in die Mitte trat und mit einer Träne auf der Wange vor dem Kochtopf kniete. Ihre einzigen Worte waren: „Warum…?“
Lange sagte niemand etwas. Schließlich ertönte links neben Erza eine monotone Stimme: „Dann gibt es wohl nur den Pudding. Da bin ich sofort mies gelaunt.“
Alle betrachteten halb erschrocken, halb überrascht Kuroko. Und zur Verwirrung aller sah er nicht mal ansatzweise ‚mies gelaunt‘ aus.
Yokoyan steht wieder vor der Tafel und schreibt eine weiße Eins auf die grüne Fläche: „Checkpunkt Nummer Eins! Lasst Amy niemals das Kochen übernehmen.“
Murotan sitzt währenddessen gemütlich auf einem Holzstuhl und ruft: „Checkpunkt Nummer Zwei! Bei der nächsten Dschungelprüfung Rum als Zwölfsternebelohnung angeben. Wir hätten sofort unseren ersten Freiwilligen.“
Yokoyan pflichtete ihr bei: „Gute Idee! Und natürlich Checkpunkt Nummer Drei! Nach der Bösewichtkarriere sollte Khada Jhin definitiv als Kammerjäger anheuern.“
Die Dschungelprüfung stand an. Sam und Justus hatten sich bereits auf den Weg gemacht. Diesmal war es eine Aufgabe für zwei Personen. Der eine hatte seine Muskeln, der andere sein Gehirn. Ob wir wohl so freundlich waren und die Prüfung den beiden Fähigkeiten angepasst haben? Natürlich nicht!
Als sie am festgelegten Ort ankamen, erkannten sie exakt zwei Dinge: Einerseits gab es einen langen, hölzernen Kasten, der schreckliche Ähnlichkeit zu einem Sarg hatte. Andererseits war dort eine Rampe aufgebaut, auf der braune Flüssigkeit hinunterglitt.
Yokoyan und Murotan begrüßten die beiden: „Hallo! Willkommen zur Spaßbad- und Sarkophag-Party! Wie ihr sehen könnt, wir haben bereits zwei Schauplätze für euch vorbereitet.“
Murotan blickte die beiden Kandiaten mit vorfreudigem Augenfunkeln an: „Einer von euch muss in den Sarg steigen und wird dann hinunter in die Erde gelassen. Der Andere versucht den provisorischen Wasserfall, den wir dort erbaut haben, zu überwinden. Am Ende des Wasserfalls, also ganz oben an der Rampe, befinden sich dunkle Holzkästchen. Derjenige, der die Aufgabe bewältigt, muss über die Wasserströmung hinweg nach oben klettern und darf sich jedes Mal ein Kästchen greifen. Dann geht es den Weg wieder nach unten. Als letztes muss man das Kästchen in die etwas breitere Öffnung oberhalb des Sargs werfen. Da sollte der Insassene vielleicht aufpassen, dass er nicht getroffen wird, weil das Loch ungefähr auf der Höhe des Kopfes ist.“
Yokoyan setzte fort: „Schließlich muss der Teilnehmer im Sarkophag nach den Schlüsseln suchen, die überall um ihn herum verteilt liegen. Die letzte Aufgabe des Sargbesetzers ist es, die Holzkästchen mit den Schlüsseln aufzuschließen, die Sterne herauszunehmen und fertig! Für den ganzen Prozess habt ihr zehn Minuten Zeit.“
Justus und Sam nickten gleichzeitig. Sie hatten genau verstanden. Sofort sagte Justus: „Es wäre wohl das Beste, wenn du den Wasserfall übernimmst. Ich würde nicht mal einen Meter hoch klettern können.“
Sam zuckte die Achseln: „Klar, kein Problem. Ich richte mich nach dir.“
Yokoyan kniff ein Auge zusammen und betrachtete mit dem anderen Justus: „Bist du dir sicher, dass du in den Sarg willst?“
Der Angesprochene seufzte resigniert: „Ich fühle mich in engen Räumen nicht wohl. Aber was soll ich machen? Absagen wäre keine Option.“
Murotan freute sich: Super! Dann haben wir also unsere nächste Herausforderung. Nehmt eure Plätze ein.“
Der Sarg wurde geöffnet und nun erkannte Justus den ganzen Horror. Der Holzkasten war gefüllt mit allerlei Getier, Insekten, Schlangen, Spinnen, Ameisen und sonstigem Geschmeiß.“
Angewidert und leicht zögernd stieg er in den Sarkophag. Sam klopfte ihm ein letztes Mal auf die Schultern und sprach aufmunternd: „Du packst das! Nur nicht so viel nachdenken!“
Als der Deckel des Sargs verschlossen wurde, hörte man nur noch ein dumpfes Schnaufen. Dann die geradezu weit entfernte Stimme von Justus: „Autsch! Mich sticht und kratzt hier etwas. Ist das auch garantiert ungefährlich?“
Yokoyan rief mit vorgehaltener Hand: „Niemand hat gesagt, dass es nicht gefährlich ist.“
Murotan betrachtete Sam, der seine Position vor der Rampe bereits eingenommen hatte. Dann hob sie drei Finger in die Höhe und rief: „Auf mein Kommando geht es los! Drei… zwei… eins… LOS!“
Sofort sprudelte die braune Sauce die Rampe hinunter und Sam versuchte Halt an den steinernen Vorsprüngen zu bekommen. Das war allerdings alles andere als leicht. Immer wieder rutschte er hinunter. Ab und an wurden Schweinegedärme, Entenleber und sonstiger Schmach der Welt auf ihn geworfen. Es war wohl doch nicht nur dreckiges Wasser. Schon bald roch er nach Kloake und sowohl sein Haar als auch seine Kleidung klebten förmlich an ihm. Das machte die Kletteraktion nur umso schwerer. Nach zwei Minuten gelang es ihm dann tatsächlich, das erste Holzkästchen zu greifen. Schnell glitt er nach unten und rannte zu dem rechteckigen Loch im Boden. Weit unten im Dunkeln war der Sarg erkennbar. Sam rief: „Justus, geht’s dir gut?“
Für kurze Zeit antwortete niemand. Dann kam ein äußerst gequältes; „J-Ja! Mach schnell. I-Ich werde hier unten gebissen. Ich glaube, ich bin vergiftet. Mir ist ganz schwummrig.“
Sam biss sich auf die Unterlippe. Dann rief er erneut: „Ich werfe jetzt das Kästchen in das Loch. Zieh deinen Kopf ein.“
Justus tat wie ihm geheißen. Kurze Zeit später folgte ein stumpfer Aufprall und ein lautes: „Verdammt!“
Sam hatte das Loch um ein paar Zentimeter verfehlt. Sofort sprintete er zum Wasserfall, um das nächste Kästchen zu holen. Auch dies dauerte eine Zeit lang. Die Hälfte war bereits um. Der Wasserfall war ein wahrer Kraftakt und Sam spürte, wie seine Muskeln zum Zerbersten angespannt waren. Doch schließlich holte er sich das zweite Kästchen. Vor dem Loch atmete er ruhig ein und aus und zielte diesmal ordentlich. Und es gelang! Justus schrie halb fröhlich, halb wirsch: „Ich habe es! Perfekt!“
Sam antwortete ihm: „Jetzt such einen Schlüssel. Ich hole das nächste Kästchen.“
Justus reagierte sogleich. Er hatte bereits die letzten fünf Minuten damit verbracht, die Schlüssel zu erfühlen. Doch das war gar nicht so einfach gewesen. Immer wieder griff er ausversehen nach Schlangen oder Spinnen, die ihm daraufhin Bisse verpassten. Sein Magen drehte sich um. Ihm war mehr als schlecht. Er drohte, das Bewusstsein zu verlieren. Dann plötzlich fühlte er endlich etwas Metallenes. Sofort zog er es aus dem Ameisenberg und erkannte unter dem Lichtstrahl, der durch das Loch von oben eindrang, die wohlbekannte Form. Sofort versuchte er mit zitternden Händen das Holzkästchen zu öffnen. Nach mehren Versuchen und ewigem Ruckeln machte es plötzlich ein ‚Klack‘-Geräusch. Es war offen. Sofort griff Justus zu und seine Hände umklammerten zwei Sterne. In der Ferne hörte er Rufe: „Justus! Justus! Hier ist ein weiteres Kästchen. Justus! JUSTUS!“
Doch der Junge wurde ohnmächtig. Yokoyan rief: „Damit ist die Prüfung leider beendet. Ein Kandidat der ohnmächtig ist, kann die Aufgabe nicht beenden. Immerhin sind es zwei Sterne, die ihr geholt habt. Mehr, als wir erwartet haben.“
Währenddessen wurde der Sarkophag nach oben gezogen. Sam trümmerte mit einer beiliegenden Axt auf das Holz ein bis es brach. Sofort zog er seinen Kameraden aus der Todesfalle. Das Gesicht des Kaliforniers war aschgrau. Seine Haut war von Bissspuren und Rötungen übersäht.
Dr. Chopper kam angesprintet. Er trug einen Medizinkoffer bei sich und schrie: „Aus dem Weg! Das ist meine Aufgabe!“
Er stieß Sam von Justus‘ Körper weg und behandelte ihn direkt. Es dauerte einige Minuten, doch nachdem die Gegengifte verabreicht wurden, richtete sich der rundliche Junge langsam und etwas schwermütig auf.
Sam klopfte ihm nochmals auf die Schulter: „Das hast du gut gemacht. Immerhin zwei Sterne. Hätte ich den ersten Wurf nicht vergeigt, wären es mehr gewesen.“
Justus lächelte matt, erwiderte jedoch nichts. Das hier war definitiv NICHT seine Welt.
Nun ist es auch schon wieder soweit. Tag Drei ist vorüber und wir kommen dem vierten Tag mit großen Schritten entgegen. Deshalb machen sich jetzt Yokoyan und Murotan auf den Weg zu den Campern, um den nächsten Teilnehmer an der Dschungelprüfung zu verkünden.
Am Lagerfeuer angekommen spürt man bereits die ordentlich angeheizte Stimmung. Das verbrannte Essen von gestern und die wenigen Sterne von Justus und Sam zollen so langsam ihren Tribut. Die Helden haben Hunger. Yokoyan bemerkt fröhlich: „Wie ich höre, wollt ihr so langsam mal etwas zu futtern. Also sollten wir wohl jemanden in die Prüfung schicken, der Essen auf den Tisch bringt, oder?“
Allgemeines, zustimmendes Gemurmel erklingt. Jedoch scheint niemand mehr sonderlich motiviert zu sein. Murotan erwidert quietschfidel: „Dann wollen wir es auch gar nicht so lange hinauszögern. Diesmal gab es ‚leider‘ nur sechs Stimmen. Vielleicht war es auch die eigene Schuld des Produktionsteams, weil die Sendung gestern nicht kam, aber was solls. Wir machen das Beste draus: Tetsuya Kuroko! Diesmal haben wir dich nicht übersehen. Du darfst in die Prüfung. Glückwunsch! Bis nachher!“
Sofort drehen sich die Kommentatoren um und verschwinden. Und lassen einen emotionslos dreinblickenden Kuroko zurück, der lediglich antwortet: „Oh…“
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Danke erstmal für alle treuen Leser und fleißigen Voter bis hierhin. Das neue Voting ist bis 14.1. um 21 Uhr offen. Ich freue mich auf eure Wahl! :D
Prinzessin Ruto und Amy standen vor der Holzhütte. Genauer gesagt, befanden sie sich direkt vor dem Toiletteneingang. Dieser war jedoch verschlossen. Und das seit Stunden. Immer wieder klopften sie, doch niemand antwortete.
Mittlerweile hatte sich nach und nach eine größere Traube an Kandidaten um das Latrinenhäuschen gebildet. Sie alle rätselten, wer sich wohl auf der Toilette eingesperrt hatte. Amy lehnte sich an die Tür und sprach: „Wer auch immer da drin ist, falls du Hilfe brauchst, ich bin für dich da.“
Tsunade, die nun ebenfalls seit einiger Zeit ihre Blase entleeren wollte, verzerrte ihr Gesicht zu einer schrecklichen Grimasse, während sie wütend sagte: „Die Hohlbirne da drin soll endlich rauskommen. Hier haben auch noch andere Leute Geschäfte zu erledigen. Was soll da auch schon unten rauskommen bei dem Essen, was wir die letzten Tage hatten?“
Prinzessin Ruto fragte mit mieser und genervter Stimmung: „Haben wir denn schonmal durchgezählt? Wissen wir, wer es ist?“
Sie alle schauten sich untereinander um. Es dauerte eine ganze Weile, in der sie sogar zum Camp zurückliefen, um die verbliebenen Mitglieder durchzugehen. Kurz bevor sie jedoch das Geheimnis von selbst lösen konnten, öffnete sich die Holztür und Erza trat bauchreibend aus dem Eingang. Sie wirkte sichtlich erleichtert. Jeder einzelne von ihnen starrte sie rigoros an. Doch sie schenkte keinem ihrer Kameraden Beachtung. Stattdessen setzte sie sich an die letzten verkohlten Reste des eigentlichen Festmahls vom gestrigen Tag und begann, die schwarzen Fleisch- und Gemüsebrocken vom Rand des Topfes zu kratzen und stopfte sie sich mit zufriedenem Blick in den Mund. Fassungslos und teilweise kopfschüttelnd wurde sie von allen Seiten betrachtet.
Yokoyan lacht hallend auf: „Unsere Erza besitzt wohl einen Magen aus Stahl.“
Murotan antwortet ihr fröhlich: „Oder besser gesagt, sie liebt es, ihrem Magen so harte Materialien wie Stahl zuzuführen.“
Beide grinsen sich an. Dann spricht die Chaoskönigin erneut: „Nun, Erza schien in den zurückliegenden Stunden kaum Präsenz gezeigt zu haben im Camp. Das musste schließlich noch getoppt werden, dachte sich Kuroko und ist erst gar nicht zur Prüfung aufgetaucht.“
Yokoyan zieht die Augenbrauen nach oben: „Das ist richtig. Geschlagene zwanzig Minuten haben wir auf ihn gewartet, doch er wollte einfach nicht erscheinen. Dabei hatten wir solch eine nette Prüfung für ihn vorbereitet. Er sollte einen Parcour durchlaufen, wo er sich an den Körpern von giftigen Schlangen entlanghangelt. Das wäre ein Spaß gewesen.“
Murotan erwidert: „Schauen wir doch einfach mal, wie er das seinen Teamkameraden erklärt, dass sie heute wieder nichts auf den Essenstisch bekommen.“
Jhin, Prof. McGonagall, Sam, Justus, der Hausmeister und Hector saßen allesamt um das Lagerfeuer herum. Leise unterhielten sie sich. Justus fragte: „Was glaubt ihr? Ob Tetsuya die Prüfung schafft?“
Prof. McGonagall schnaubte verächtlich: „Wohl eher nicht. Muggel haben hier einfach nichts zu suchen.“
Galadriel hingegen lächelte und ein seltsamer Glanz lag in ihrer Stimme: „So sehr es im Inneren auch drängt, dass man schnell den Glauben an sich und seine Gefährten verliert, so sehr können auch Hoffnung und Wohlgesonnen in den Herzen derer aufflackern, die vollen Mutes sind.“
Hector rollte mit den Augen: „Kannst du dich bitte ein einziges Mal normal ausdrücken. Das geht mir gehörig auf die Nerven.“
Justus musste innerlich grinsen und dachte daran, dass diese Anschuldigungen normalerweise eher ihn trafen.
Galadriel hingegen schaute den Piraten bloß verwundert an: „Die Worte des Spiegels sind zu jeder Zeit im gleichen Maße wahrhaftig und schleierhaft. Nichts ist vorgeschrieben. So auch nicht meine Worte.“
Hector sprach wütend: „Ehrlich! Noch ein Wort aus dem Mund dieses Weibsbildes und ich möchte mir die Kugel geben. Die ist doch nur mit Alkohol zu ertragen. Ist dein Macker bereits geflohen vor dir oder ist der auch so drauf?“
Für einen kurzen Moment betrachtete Galadriel ihren Kontrahenten, dann sagte sie, in süßlicher Erinnerung schwelgend: „Mein werter Celeborn. Er ist wohl der weiseste aller Männer und sein Licht strahlt heller als jedes andere für mich. Bald werde ich wieder mit ihm durch die weiten Hallen Valinors wandeln.“
Der Piratenfürst schüttelte resignierend mit dem Kopf. Plötzlich sprach eine leise Stimme neben ihnen: „Tut mir leid, ich bin nicht zur Prüfung angetreten.“
Alle schreckten auf und erkannten Kuroko. Erst nach einigen Sekunden realisierten sie seine Worte. Da fragte Justus misstrauisch: „Was soll das heißen? Du bist nicht angetreten? Wieso nicht?“
Kuroko blickte ihn zuerst stumm an. Dann erwiderte der Baskettballspieler matt: „Die Prüfung sah zu gefährlich aus. Ich hätte mich verletzen können.“
Justus empörte sich regelrecht: „Das ist ja wohl die Höhe! Zu gefährlich? Was kann schlimmer sein, als mit giftigen Tieren in einen engen Raum unter der Erde eingesperrt und minütlich, gar sekündlich vergiftet zu werden? Sag mir das bitte einmal!“
Kurokos Miene nahm erste, leicht verärgerte Züge an: „Ich bin nicht sonderlich sportlich. Es war ein Parcours. Ich hätte versagt. Es machte für mich also keinen Sinn anzutreten.“
Prof. McGonagall blickte fassungslos zu ihm: „Du bist doch Sportler! Ein Parcour sollte perfekt geeignet für dich sein.“
Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf: „Meine körperlichen Fähigkeiten sind nicht sonderlich ausgeprägt. Ich hätte wahrscheinlich nur wie ein nasser Sack heruntergehangen und wäre gebissen worden.“
Justus stand wutentbrannt auf und ging von dannen. Immer wieder hörte man ihn murmeln: „Er wäre gebissen worden… wie schrecklich… er wäre gebissen worden…“
Sam hielt sich, mit schmerzverzerrtem aber bemüht freundlichem Gesicht, die Schulter, als er das Wort an Kuroko richtete: „Du hättest es versuchen sollen. Niemand würde sich beschweren, wenn du null Sterne ins Camp bringst. Das ist kein Problem. Aber wenigstens musst du antreten.“
Tetsuya Kuroko nickte langsam: „Gut. Beim nächsten Mal dann.“
Yokoyan und Murotan spielen Schach gegeneinander. Dann blicken sie zur Kamera auf und die Frohnatur spricht mit leichter Häme in der Stimme: „Natürlich, Tetsu! Beim nächsten Mal. Dann ist ja alles wieder Tutti Frutti, wenn du das so sagst.“
Murotan brüllt förmlich vor Lachen: „Wir hatten nicht mal bemerkt, dass er überhaupt da war bei der Prüfung. Scheinbar hat er den Parcour gesehen und hat sich dann regelrecht unsichtbar gemacht.“
Ihre Kameradin erwidert: „Dabei ist seine Präsenz tatsächlich so schwach, dass man meinen müsste, Sam Winchester würde jeden Augenblick seine Knochen verbrennen wollen, weil er annimmt, dass Kuroko möglicherweise ein Geist ist.“
Weiterhin spricht die Chaoskönigin: „Apropos Sam Winchester! Was hat der eigentlich mit seiner Schulter gemacht?“
Yokoyan antwortet: „Das rührt wohl noch von seiner eigenen Prüfung her. Scheinbar haben wir es mit dem Wasserfall etwas übertrieben.“
Murotan hingegen grinst verächtlich: „Oder das ist so ein Winchester-Syndrom. Wenn ein Abenteuer nicht mit einer schweren Verletzung endet, dann ist es auch kein Abenteuer. Fehlt nur noch der Alkohol auf der offenen Wunde.“
Yokoyan erwähnt: „Zum Glück gibt es im Camp striktes Alkoholverbot.“
Ihre Partnerin schmunzelt: „Und das bringt inzwischen nicht nur Hector auf die Palme.“
Es war Nacht. Prof. McGonagall, Amy und der Hausmeister befanden sich im Zentrum des Lagers. Die Stimmung war definitiv an einem Tiefpunkt angelangt. Die Lehrerin fand als Erstes zu ihren Worten: „Was gäbe ich nicht alles für einen schönen Tropfen Brandy aus den Drei Besen.“
Der Hausmeister horchte auf: „Drei Besen? Du ziehst Brandy aus Besenstielen? Dann sollte ich Sie zu mir nach Hause einladen. Dort habe ich mehr als genug Besen in meinem Schrank.“
Sofort versank der Mann mittleren Alters in träumerische und zugleich wehmütige Gedanken: „Hach ja. Ich vermisse das Bodenputzen. Das schlurfende Geräusch eines Mobs, der auf einer glatten Fläche feucht entlanggleitet.“
Prof. McGonagall blickte irritiert zu ihm: „Was? Nein! Die Drei Besen sind ein Gasthaus in Hogsmeade. Dort gibt es die tollsten Getränke und Speisen. Es ist nahe unserer Schule, Hogwarts, angesiedelt und immer einen Besuch wert.“
Amy richtete nun auch das Wort an die ältere Frau: „Sagen Sie mal, welche Stellung haben Sie eigentlich an ihrer Schule? Sie wirken so vornehm. Oder sind alle Lehrer bei Ihnen so?“
Die Angesprochene schenkte ihr ein Lächeln: „Ich bin die Schulleiterin.“, dann dachte sie an einen gewissen, riesenhaften Lehrer für das Fach Pflege magischer Geschöpfe, „Und nein! Nicht jeder unserer Lehrer besitzt die entsprechenden Förmlichkeiten.“
Die rosa Igeldame neigte den Kopf zur Seite und schien kurzzeitig nachzudenken. Dann hellte sich ihre Miene auf und sie sprach stolz: „Das ist gar kein Problem. Ich, Amy Rose, bin eine vorzügliche Dame und könnte Ihren Kollegen diverse Tipps zu korrekten Verhaltensweisen geben. Sozusagen eine Weiterbildung. Wenn man es so nennen will.“
Man sah Prof. McGonagall deutlich an, dass sie keinesfalls begeistert war von diesem Vorschlag. Schließlich sagte sie mit zitternder Stimme: „Ähm j-ja, das ist eigentlich gar nicht nötig. W-Wir haben jetzt einen Spezialisten für Netiquette angeheuert. D-Der wird sich darum kümmern, denke ich.“
Amy starrte sie mit großen Augen an und fragte: „Oh, wie heißt er denn? Vielleicht ist es ja ein Kollege von mir, der denselben Motivationskurs belegt hat. Möglicherweise kennt er ja auch Sonic.“
Die Augen der Lehrerin zuckten: „Sein Name… Sein Name ist… Ronald Weasley! Genau! Ronald Weasley ist unser neuer Lehrer für gutes Verhalten und Zuvorkommenheit.“
Als sie ihre eigenen Worte hörte, stieß Prof. McGonagall ein kaum hörbares Grunzen bei dem Gedanken aus.
Der Hausmeister hingegen war der Unterhaltung nicht gefolgt. Stattdessen blickte er hoch zu seiner Hängematte und sagte: „Ich glaube, ich werde mich mal hinlegen.“
Die anderen beiden nickten mit müden Augen. Amy fragte: „Sollen wir die nächsten für die Nachtwache wecken?“
Die Schulleiterin stimmte ihr verdrießlich zu und gemeinsam machten sie sich auf, um zwei Kandidaten für die Lagerfeuerstelle wach zu rütteln. Als Amy am langen Ärmel von Jhin zupfte, hörte sie nur ein griesgrämiges: „Schon gut… noch vier Minuten…“
Die beiden Kommentatoren sind wie immer auf dem Weg ins Camp. Es ist ein neuer Morgen. Also ein neuer Zeitpunkt, um den nächsten Prüfungskandidaten zu wählen.
Gespannt sitzen bereits alle Teilnehmer auf ihren Plätzen. Augenscheinlich sind sie heute weitaus motivierter als die Tage zuvor. Murotan bemerkt das und fragt: „Was ist denn hier los? Die Stimmung ist ja viel zu positiv. Da scheinen wir aber etwas nicht richtig zu machen.“
Prinzessin Ruto spricht mit aggressiver Stimmlage: „Ich kann das auch nicht verstehen. Wir haben seit Tagen nichts zu Essen gehabt.“
Doch Hector erwidert mit stolz geschwellter Brust: „Umso mehr ein Grund endlich mal was Ordentliches für die Beißer zu besorgen.“
Sam nickt: „Genau! Jetzt haben wir wieder die Chance dazu.“
Yokoyan verfolgt das Gespräch, bevor sie letztendlich sagt: „Die richtige Einstellung scheint hier am Werk zu sein. Aber wenn ihr wüsstet, was das für eine Prüfung ist, wärt ihr vielleicht nicht mehr ganz so erpicht darauf, anzutreten.“
Murotan grinst, als sie sieht, dass nun alle verstummt sind. Nach einer kurzen Atempause spricht sie: „Der nächste Teilnehmer für die Dschungelprüfung iiiiiiiiiiiiist… HECTOR BARBOSSA! Viel Spaß!“
Beide Kommentatoren ziehen lachend von dannen. Der Piratenfürst hat für einen kurzen Moment gezuckt und seiner Überheblichkeit ist leichter Furcht gewichen. Damit hat er wohl ganz und gar nicht gerechnet.
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Ein leicht verspätetes Kapitel. Tut mir leid dafür. Das nächste Voting ist bis heute (15.1.) 22 Uhr angesetzt. So habt ihr noch etwas Zeit. :)
Yokoyan und Murotan winken aufgeregt in die Kamera. Die Erste von beiden ruft fröhlich: "Willkommen zurück! Nach einem Tag Pause sind wir wieder da und haben frisches Material für euch vorbereitet."
Murotan übernimmt das Wort: "Ganz genau! Und glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass das Warten sich echt gelohnt hat."
Ihre Partnerin nickt aufgeregt: "Wir bieten hier das volle Paket. Ein Pirat, der sich wohl nicht zum ersten Mal tote Sachen in den Mund stopft. Das gewaltige Drama zwischen zwei Magierinnen eskaliert. Und sehen Sie, warum Amy Rose vollkommen verzweifelt ist. Das alles hier und heute beiiiii..."
Die Kommentatoren schreien im Chor: "ICH BIN EIN HELD, HOOOOLT MIIIICH HIIIIIER RAUUUUUUUUUUS...!"
Hector Barbossa stand bereit. Sein Holzbein klackerte sekündlich auf dem Boden. Der Piratenfürst wollte es sich nicht anmerken lassen, doch das Gefühl von Aufregung schien selbst ihm nicht fremd zu sein. Seine Blicke wanderten hastig von einem Tischgestell zum nächsten, welche sich vor ihm in einem Halbkreis präsentierten. Direkt vor den Tischen hatten Yokoyan und Murotan bereits auf ihn gewartet. Die Frohnatur lächelte: "Hast du es also hierher geschafft. Das freut uns zutiefst."
Murotan nickte vielsagend: "Wie du sicherlich schon bemerkt hast", sie verwies auf die hölzernen Tische, "wirst du körperlich nicht besonders gefordert. Stattdessen ist eher dein Magen das Zentrum der heutigen Dschungelprüfung."
Hectors Augen verengten sich misstrauisch zu Schlitzen. Doch sogleich entspannte er sich wieder und er machte einen großen Satz nach vorn, ehe er geschwungen sprach: "Essen also? Das klingt doch vielversprechend. Schließlich geht man hier ja anderweitig zugrunde."
Yokoyan schmunzelte: "Es ist schön, dass du das so locker aufnimmst. Und uns ist natürlich bewusst, dass du und deine Mitcamper leicht am Hungertuch nagt. Umso toller ist die Gelegenheit für dich, dir ordentlich den Wanst vollzuschlagen."
Murotan machte eine einladende Geste in Richtung des ersten Tisches: "Bitte nimm deinen Platz ein."
Der Pirat setzte sich ohne zu zögern auf den für ihn hergerichteten Stuhl. Für einen kurzen Moment sagte niemand ein Wort. Dann traten zwei Personen vor die Kamera, die Besteck und einen Teller brachten. Sofort entdeckte Hector das schleimige Etwas, welches sich auf dem Teller befand. Gleichzeitig begann Murotan zu erzählen: "Kommen wir zur Vorspeise. Heute gibt es, wie du bereits siehst, eine delikate Süßigkeit als anfänglichen Genuss aus dem nährreichen Icathia aus Runeterra. Püriertes Düsterenhirn eingelegt in Leerenschleim. Dafür gibt es zwei Sterne, wenn du es innerhalb von dreißig Sekunden schaffst vollständig runterzuschlucken. Du darfst dich dabei nicht übergeben."
Zweifelnd betrachtete Hector das vor ihm liegende Gericht. Er sagte kein Wort. Schließlich nickte er den beiden Kommentatoren zu. Diese erwiderten die Geste. Murotan sprach erneut: "Dann zähle ich bis Drei. Eins... Zwei... Drei! Los geht's!"
Der Piratenfürst legte sich direkt ins Zeug. Ohne auch nur Gabel, Messer oder Löffel anzurühren, stopfte er sich das eklige Gericht nahezu vollständig in den Mund. Er rümpfte die Nase bei dem widerwärtigen Geschmack, doch außer dem krampfhaften Schlucken und dem regelmäßigen Röcheln hörte man keinen Mucks von Hector. Es waren noch weitere zehn Sekunden auf der Uhr übrig, da streckte er den Kommentatoren seine blanke Zunge entgegen. Mit leicht zuckendem Auge nahmen die beiden es zur Kenntnis und Murotan sagte mit möglichem Ekel in der Stimme: "S-Sehr gut. Damit gehören zwei Sterne dir. Wie hat es geschmeckt?"
Der Pirat nahm eine Serviette zur Hand und tupfte sich den Mund ab, während er sagte: "Es war nicht gerade eine Köstlichkeit. Aber interessanterweise war es auch nicht das Widerwärtigste, was ich je gegessen habe. Ihr solltet mal nach Tortuga kommen. Da könnt ihr noch einiges lernen."
Yokoyan zuckte mit den Achseln: "Erst einmal solltest du unser Hauptgericht beurteilen.", während sie sprach, wurde bereits eine weitere Mahlzeit zusammen mit einem Glas gebracht, "Wir haben hier Scheußliche Maden eines infizierten Eiträgers aus Schandstadt in garniertem Kanalrattenblut, und als Beilage frittierte Hodenüberreste eines Untoten. Dazu, um das Ganze auch runterschlucken zu können, spendieren wir einen Milchshake, bestehend aus gepresster Gebärmutter einer kranken Minotauren-Frau und den fleischlichen Überresten eines Grabunholds aus Mittelerde. Guten Appetit, sage ich da nur."
Nun weiteten sich auch Hectors Augen. Er schnalzte mit der Zunge, als würde er überlegen, ob es sich tatsächlich lohnen würde, sich dieser Scheußlichkeit auszusetzen. Er fragte: "Wie viele Sterne gibt es dafür?"
Murotan antwortete: Vier für das Hauptgericht. Zwei für das Getränk. Du hast eine Minute Zeit."
Der Angesprochene nickte, doch Unsicherheit begleitete ihn. Schließlich sprach er: "Okay, legen wir los."
Die Chaoskönigin zählte erneut an und die Prüfung ging weiter. Diesmal nutzte der Piratenfürst das ihm gegebene Besteck. Häufchen für Häufchen lud er sich eine Ladung auf seine Gabel mithilfe des Messers. Und mit jedem Bissen verzog er angewidert das Gesicht. Einen kurzen Moment schnaufte er. Sein Gesicht war bereits grün angelaufen und sein struppiger Bart war mit diversen Überresten besprenkelt. Doch er aß weiter. Jeder andere hätte sich womöglich schon mehrfach übergeben. Doch der Magen des Piraten war das schlimmste Essen gewohnt. Dies hier war nur minimal schrecklicher. Dies bildete sich Hector zumindest ein. Und es half.
Er hatte noch zwanzig Sekunden auf der Uhr als er die letzten Reste vom Teller kratzte. Sofort richtete sich seine Aufmerksamkeit zum Getränk. Ahnungslos griff er nach dem Glas und setzte zu einem gewaltigen Zug an. Doch sogleich verschluckte er sich und begann zu Würgen. Es gab ein ploppendes Geräusch und Hector spuckte den Inhalt auf den Boden. Er wischte sich direkt den Mund ab und sagte resignierend: "Ne, du! DAS kriege ich echt nicht runter. Das ist ekliger als der offene Mund einer Tortuga-Hure."
Murotan feixte: "Damit gehen dir zwei Sterne flöten. Aber es ist trotzdem beeindruckend, was du dir da alles den Rachen hinunterjagst."
Der Pirat grunzte zur Antwort. Yokoyan hingegen blickte bereits zur letzten Speise, die in einem Eisbecher serviert wurde: "Kommen wir schnell zum finalen Gericht, bevor du dich hier komplett verausgabst. Natürlich haben wir eine Nachspeise für dich vorbereitet. Gefrorenes Sharingan-Auge in fluffigem Vanille-Wolfsurin. Wenn das nicht lecker ist. Zwei Sterne kannst du noch einmal zusätzlich gewinnen, wenn du es innerhalb von 20 Sekunden schaffst."
Der Becher mit dem gelblichen Inhalt und dem roten Schimmern im Zentrum lockte so gar keine Appetitsregungen im Inneren von Hector Barbossa. Obwohl seine Hand leicht zitterte, schien er bereit zu sein. Murotan zählte ein letztes Mal den Countdown. Und sofort machte sich der Piratenfürst über die letzte Mahlzeit her.
Er löffelte, trank und schluckte. Ein verzweifelter Gesichtsausdruck begleitete ihn. Das Auge in seinem Mund knackte und knirschte. Es war ein widerwärtiges Geräusch. Und höchstwahrscheinlich ein noch widerwärtigerer Geschmack.
Doch schließlich knallte er den Eisbecher auf den Tisch und streckte seine Zunge aus. Die Kommentatoren jubelten. Der Piratenfürst hatte es tatsächlich geschafft und somit acht Sterne für sein Team geholt.
Yokoyan lacht in die Kamera: "Ja, das war ein wahres Spektakel."
Murotan muss ebenfalls grinsen: "Auf jeden Fall! Hector Barbossa schluckt scheinbar besser, als Tsunade in ihrer besten Zeit als Kunoichi."
Die Frohnatur denkt kurz nach und wendet sich dann fragend an ihre Partnerin: "Sag mal, Murotan. Wir haben da gerade Sharingan-Auge serviert. Klingt das nicht etwas barbarisch und kaltherzig, wenn man über die Herkunft und Vergangenheit dieses unglaublichen Objektes nachdenkt?"
Die Angesprochene blickt sie gespielt verwundert an: "Wieso denn das? Wäre es besser gewesen, wenn wir die Scharlachroten Augen des Kurta-Clans zum Essen hätten darbieten sollen?"
Beide lachen. Dann schneidet Murotan das nächste Thema an: "Was ist eigentlich zwischen unserer verehrten Professorin und dem ruppigen Gilden-Mitglied vorgefallen?"
Yokoyan schaut sie verwirrt an: "Was meinst du?"
Die Chaoskönigin erwidert: "Na da gab es doch so eine seltsame Diskussion über magische Kräfte und die Benutzung eines Zauberstabs."
Die Miene ihrer Kollegin hellt sich auf: "Ach ja, das meinst du. Da sollten wir unbedingt nochmal reinschalten für die Leser."
Murotan antwortet: "Ganz meine Meinung!"
Prof. McGonagall und Erza standen sich am Wasserfall gegenüber. Sie hatten eine hitzige Diskussion darüber gestartet, ob es für einen Zauberer wichtig sei, die eigenen Kräfte durch einen Holzstab kanalisieren zu müssen. Erza sprach gleichgültig: "Wir, bei unserer Gilde, können unsere Kräfte kontrollieren. Dafür benötigen wir keine Hilfsmittel."
Die Schulleiterin schnaubte verächtlich: "Ich habe davon gehört, wie ihr eure Kräfte 'kontrolliert'. Wie oft musstet ihr bereits euer Gildengebäude neu aufbauen?"
Erza setzte entsetzt zur Verteidigung an: "Das ist unfair. In den meisten Fällen war das nicht unsere Schuld. Nur manchmal..."
Mit leichter Verzweiflung in der Stimme ballte sie die Hand zur Faust bei dem Gedanken an Natsu, Grey und die anderen. Innerlich war sie in eben jenem Moment wütend auf die ungestüme Art ihrer Kameraden. Prof. McGonagall bemerkte dies und lachte amüsiert: "Die Gerüchte sagen auch, dass das ein oder andere Gildenmitglied schon Städte und Gegenden vollkommen vernichtet hat, obwohl es eigentlich die Aufgabe hatte, diese zu beschützen. Das klingt eindeutig nicht nach Kontrolle. Aber ich nehme sie gerne nachträglich in unserer Schule auf."
Nun konterte Erza mit Zorn in der Stimme: "Und was ist mit euresgleichen? Eure Mächte können viel zu leicht von einem viel zu starken Zauberstab gelenkt werden. Sobald man den in die Finger kriegt, ist die halbe Welt in Gefahr. Zauberstäbe bringen Unglück. man verlässt sich lieber auf die eigene Stärke."
So ging das noch einige Zeit weiter. Am Lagerfeuer, etwas entfernt von den streitenden Damen, saßen der Hausmeister, Amy und Sam. Es war schwierig, die lauten Stimmen vom Wasserfall zu ignorieren, deshalb flüsterte Amy zu den anderen: "Wir müssen sie irgendwie ruhig kriegen. Sonst gehen sie sich noch irgendwann an die Gurgel."
Doch Sam winkte ab: "Lass sie. Manchmal muss man sich streiten, um zur Vernunft zu kommen."
Der Hausmeister nickte: "Absolut richtig. Ich weiß noch, als ich mich mit meinem Bruder gestritten habe..."
Doch Sam unterbrach ihn seufzend: "Hast du überhaupt einen Bruder?"
Kurz starrte ihn der Hausmeister an. Dann lächelte er und antwortete: "Natürlich! Ich habe ganze sechs Brüder und zwei Schwestern. Wobei ich mir bei einer von ihnen nicht sicher bin. Sie könnte auch männlich sein. Oder sie wollte männlich sein... ich weiß es nicht mehr so genau."
Amy hingegen hatte nun einen verzweifelten Blick aufgesetzt: "Leute, mir geht es gar nicht gut. Ich habe Liebeskummer. Ich vermisse meinen Sonic."
Die beiden Männer wussten auf diese spontane Neuigkeit nichts zu erwidern. Insbesondere Sam hatte keinen Schimmer, wie er darauf zu reagieren hatte. Stattdessen wurde Amy plötzlich liebevoll von hinten umarmt. Als sie sich umdrehte, erkannte sie verwunderter Weise Prinzessin Ruto, die ungewohnt liebevoll sprach: "Ich kann dich so sehr verstehen. Ich vermisse meinen Ehemann auch."
Amy blickte sie mit großen Augen an: "Wer ist dein Mann?"
Die Angesprochene erwiderte träumerisch: "Sein Name ist Link. Und... nun ja...", Obwohl ihre Augen funkelten, schwankte ihre Stimmlage etwas, "er ist noch nicht offiziell mein Ehemann. Aber wir sind beide füreinander bestimmt. Schließlich hat er mich ja auch gerettet."
Sam klatschte mit seiner Hand gegen die Stirn bei diesem ausgemachten Unsinn und selbst beim Hausmeister runzelten sich die Fältchen um seine Augen bei diesem Kommentar. Doch Amy faltete die Hände vor ihr Gesicht und betrachtete Ruto bewundernd: "Du Glückliche! Sonic und ich sind auch füreinander versprochen. Gleich nach dem Aufenthalt hier werde ich ihm meine Liebe gestehen."
Ruto umschloss die Hände der Igeldame mit ihren eigenen schmalen, fischartigen Fingern und starrte sie hochentschlossen an: "Ja, schnapp ihn dir! Seelenverwandte darf man nicht auf ewig trennen."
Noch während die beiden sich gegenseitig anfunkelten und alles um sich herum missachteten, war es schließlich der Hausmeister, der achselzuckend aussprach: "Junge Liebe! Welch schönes Gefühl."
Yokoyan und Murotan sind auf dem Weg ins Camp. Es wird wieder Zeit zur nächsten Wahl für die Dschungelprüfung. Auch die Teilnehmer sind diesen Prozess inzwischen gewohnt. Stets wie immer warten sie allesamt am Lagerfeuer. Durch das gute Mahl, welches Hector ihnen stolzerweise gebracht hat, sind sie nun endlich auch mal halbwegs gesättigt. Yokoyan grinst die Truppe an: "Ich hoffe, ihr seid fit für eine neue Aufgabe!"
Murotan blickt McGonagall und und Erza amüsiert an: "Was war denn zwischen euch beiden gestern los? Hat sich das noch klären können."
Erza lächelt leicht gezwungen und antwortet: "Ich denke schon. Wenigstens kann man sich hier mit einem Gleichgesinnten unterhalten."
Prof. McGonagall sagt nichts und ihre Lippen formen sich zu einer schmalen Linie. Doch auch sie nickt.
Yokoyan ruft: "Nun denn! Lasst uns die nächste Person zur Prüfung bestimmen. Es iiiiiiiist... Prinzessin Ruto!"
Die Ausgewählte reißt die Augen auf und schlägt die Hände vor dem Mund zusammen: "Oh nein, nicht ich!"
Murotan lacht: "Oh doch! Hier soll wohl jeder mal in den Genuss einer Prüfung kommen. Also viel Spaß!"
Und mit diesen Worten lassen die Kommentatoren die Teilnehmer zurück.
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Als kleiner Hinweis: Ich benötigte mal einen Tag Pause, deshalb gab es gestern kein Kapitel. Dafür könnt ihr heute (17.01.) wieder bis 22 Uhr einen neuen Dschungelprüfungs-Kandidaten wählen. :)
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Kapitel: | 7 | |
Sätze: | 1.417 | |
Wörter: | 17.391 | |
Zeichen: | 106.236 |
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