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Sätze: | 41 | |
Wörter: | 565 | |
Zeichen: | 3.191 |
Tintentropfen
Liebe Illya,
es tut mir Leid das ich dich einfach so zurück gelassen habe. Du musst wissen das ich oft vor dem Schloss der Einzberns gestanden habe. Zu oft. Aber ich wurde nie zu dir durchgelassen. Ich hatte ja nie den Grahl für die Einzberns gewonnen.
Du hast sicher schon bemerkt das ich gelogen habe, als ich sagte, dass Mama und ich wieder zurück kommen werden. Aber wie soll man einer acht-jährigen erklären das ihre Mutter sterben würde und ich wollte ja wirklich zurück kommen. Ich hatte auf einen anderen Ausgang des Krieges gehofft. Ich muss dir gestehen ich hatte den Grahl, aber er war nicht das, was er hätte sein sollen. Der Grahl wollte einzig und allein töten.
Ich hatte auf ein Wunder gehofft um diese Welt zu retten. Aber der Grahl war nicht in der Lage dieses Wunder zu vollbringen. Der Krieg wird immer weiter gehen. Ich musste den Grahl verstören, damit niemand ihn für dunkle Zwecke missbrauchen konnte.
Ich erwarte nicht das du das verstehst. Wie könntest du auch, wo du doch immer nur im Einzbern-Schloss gewesen bist und noch nie die Grausamkeit dieser Welt gesehen hast? Dir noch keine Menschen begegnet sind, die böses wollten? Manchmal glaube ich das der scheinbare Fluch, immer in einem Schloss im ewigen Winter eingesperrt zu sein, eher ein Segen ist, als ein Fluch. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie grausam diese Welt wirklich ist.
Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass Papa dich lieb hat und dass er dich vermisst. Ich habe einen Son adoptiert. Vielleicht sehen wir uns wie durch ein Wunder doch wieder und dann könnt ihr zusammen spielen. Ihr würdet euch sicher gut verstehen.
Ich wollte nur sagen das ich dich und deine Mutter, auch wenn wir uns nicht wiedersehen sollten, nie vergessen werden. Du sollst wissen das ihr mich glücklich gemacht habt. Zumindest so glücklich wie ich sein konnte.
Dein dich liebender Vater,
Kiritsugu
Kiritsugu sah auf das lehre Blatt vor sich. Nur das flackernde Licht einer Kerze leuchte auf das Papier. So wie jede Nacht in der er hier saß und Briefe schrieb. Ober besser formulierte. Denn am Ende der Nacht stand nie etwas auf dem Papier vor ihm. Er hatte schon so viele Gedanken gehabt, die er seiner Tochter hatte schreiben wollen. Er hatte sie in Gedanken formuliert und sich fest vorgenommen sie aufzuschreiben, aber bis jetzt hatte er noch keinen einzigen Brief geschrieben. Wozu auch? Sie würde Illya ja sowieso nicht erreichen. Die Einzbern-Familie hatte ihm jeglichen Kontakt zu ihr verboten. Auch wenn er fast jede Nacht hier im Kerzenlicht saß, um die Zeit die er hatte, wenn er mal wieder nicht schlafen konnte, tot zuschlagen, so hatte er in diesen Nächten doch nie etwas erreicht. Nur geweint hatte er manchmal. Sein Blick fiel wieder auf das leere Papier vor ihm. Auch in dieser Nacht hatte er geweint. Auf dem Papier hatten sich seine Tränen mit Tintentropfen vermischt und große, blaue Flecken hinterlassen. Kiritsugo seufzte. Das hier führte zu nichts. Er hatte seine Worte längst wieder vergessen und wenn er sich neue ausdenken würde, würde er nur wieder weinen. Langsam zerknüllte er das Papier und warf es ihm den Papierkorb. Er sollte langsam ins Bett ins Bett gehen.
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