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Wann darf ich sein, was ich bin...?

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02.10.22 02:20
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

 

Mein Leben lang höre ich immer, was ich alles machen könnte, müsste oder wie ich sein sollte. Doch was ist mit dem, was da in mir fragt, wann ich endlich so sein darf, wie ich bin?

Immer wieder sagen mir die Menschen, dass ich mich ändern muss, damit ich sie nicht irritiere, oder damit ich das erreiche, was sie erreicht haben. Doch was ist das, was sie erreicht haben? Gesellschaftliches Ansehen... durch ihren Ehrgeiz, etwas vorzuweisen können wie ein teures Auto, eine Villa und einen Beruf, der ihr Bankkonto überflutet? Das sind nur Wertsachen, die für mich nicht wichtig sind... sondern die mir nur zeigen, dass sie aufgegeben haben, sich selbst so zu akzeptieren und zu lieben, wie sie sind - oder? Sie haben den Begriff "Wert" einfach für sich so ausgelegt, damit er in ihr "perfektes" Leben passt.
Und solche Menschen sagen mir, was ich ändern sollte und wie ich am besten funktioniere, um etwas zu erreichen. Aber sie haben doch keine Ahnung, was ich wirklich erreichen möchte... was mein tatsächliches Ziel ist.
Meine Fehler verstecke ich nicht, sondern trage sie offen mit mir - obwohl andere ihre eigenen verzweifelt zu verstecken versuchen. Doch warum machen sie das? Oder warum mache ich es genau anders herum?

Hmm... ich denke und ich fühle. Vielleicht ist das der Fehler, den so viele Menschen in mir sehen. Doch ist es nicht eben genau das Fühlen und Denken, was uns alle zu Menschen macht?... in unserem Leben zu dem macht, was wir sind?

Dann kommt plötzlich jemand, der mich sieht - mich und meine Fehler... und mich trotzdem lieb hat. Trotz meiner Fehler? Oder vielleicht auch, weil ich Fehler habe... genau wie dieser Mensch.
Endlich darf ich das sein, was ich bin und meine Fehler lieben, wie es dieser Mensch tut - bis zu dem Zeitpunkt, wenn einer dieser Fehler stört... weil er nicht umkehrbar, nicht auszulöschen ist und auf einmal zu einem Problem wird. Ein Problem, das nicht in den Plan passt, den der andere Mensch hatte... ein Plan, der nur eigene Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt hat... aber nicht die Fehler des anderen, die anfangs noch liebenswert waren.

Und dann frage ich wieder:
"Wann darf ich endlich sein, was ich bin?"
Und mein Herz sagt:
"Jetzt!"

 

 

Autorennotiz

Auf eure Gedanken zu meinen Zeilen freue ich mich schon sehr. :)

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Klatschkopies Profilbild
Klatschkopie Am 05.10.2022 um 19:22 Uhr
Hui, noch kein Review?
Ein kurzer, prägnanter Text, der seine Aussage geradeheraus formuliert: Steh zu dir, egal, was andere dazu sagen. Sei dir gegenüber aufrichtig. Schön finde ich, dass du eine Pointe eingebaut hast, mit der ich persönlich nicht grechnet hätte. Ja, selbst eine Liebe, die vorgibt, den gesamten Menschen zu sehen, kann sich letztlich gegen ihn wenden. Die Beziehung bricht. Und dann? Gerade dann ist es wichtig, zu sich zu stehen.

Herzlich
KK
Sillys Profilbild
Silly (Autor)Am 09.10.2022 um 20:01 Uhr
Hi Klatschkopie.
Vielen Dank für deine Zeilen, in denen Du die Aussage meines Textes gekonnt zusammengefasst hast und sie mit deinen Worten bekräftigst.

Liebe Grüße,
Silly. :)

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Sätze: 35
Wörter: 390
Zeichen: 2.188

Kurzbeschreibung

Vieles prägt uns in unseren Gedanken und Gefühlen, was uns wiederum zu dem Menschen macht, der wir sind... und dennoch begegnen wir denen, die uns sagen, dass wir so nicht sein sollten, wie wir sind...

Kategorisierung

Diese Story wird neben Vermischtes auch im Genre Nachdenkliches gelistet.