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Sätze: | 14 | |
Wörter: | 296 | |
Zeichen: | 1.665 |
Ich weiß nicht, welcher Tag es ist, und eigentlich ist es mir egal. Ich chille hier in der Strandbar eines Bekannten und Songs von Bob Marley chillen mit mir. Mein Kopf ist schwer und so mag ich es, so weiß ich, dass ich lebe. Mein Kopf ist noch high von gestern und ich koste die Morgensonne im Halb-Schwindel, ich spüre die Seele des Lebens und wie wir uns verbinden und erkenne plötzlich die Wahrheit von allem. So will ich es immer haben. Ich will vom Zeug gestern nochmal was haben heute.
Ich schwinge hin und her, die Wellen schwingen hin und her vor mir und wir schwingen stundenlang zu Bob Marley.
Händchenhaltende brave Leute spazieren da vorn am Strand, bleiben stehen und schauen aufs Meer, auf den weiten Horizont, den aber nur ich sehen kann, wie sollen sie auch mit ihrem primitiven Lebensblick.
Da zum Horizont will ich heute wieder nach Sonnenuntergang, da wo alles und alle Sinne intensiver werden, da wo das Leben anfängt und es sich splitternackt vor einem enthüllt.
Da ist wahres Leben, da soll man sein. Nie wieder blind sein, nie wieder so sein, wie diese händchenhaltenden Spaziergänger der Sklaven- Welt da vor mir.
Drei Jahre später sterbe ich, meine Mutter verstreut meine Asche ins Meer, hier an meinem Lieblingsstrand, sie schaut nach oben auf meine Lieblingsbar und schaut traurig auf die Leute da mit ihren leeren Augen, die auf den weiten Horizont blicken und weit entfernt in einer anderen Welt scheinen. Sie läuft langsam und ruhig den Strand entlang. Dann stoppt sie und weint. Sie hebt die Hand und wischt sich die Tränen weg. Aber, aber, geliebte Mutter: ich hielt doch deine Hand! Komm! Bitte! Spazieren wir weiter am Strand entlang.
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Jordeu • Am 31.01.2020 um 12:17 Uhr | |
Sehr berührend. Die Storys von MUNZ sind nie platt. Sie regen immer zum Nachdenken an. | ||
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