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Auszug aus «Schöpfungskraft und Vergänglichkeit»

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11.10.24 22:12
12 Ab 12 Jahren
In Arbeit


​​​​​...Wenn ich abends alleine unterwegs bin und die Nacht die meisten Reize in sich verschlingt, fällt mir erneut auf, wie unbedeutend meine eigene Existenz ist. Das hat nichts mit einem geringen Selbstwert zu tun (den ich tatsächlich über mehrere Jahre mein Eigen nennen durfte), sondern mit der schlichten Tatsache, dass mein Leben, wie das vieler anderer Menschen, irgendwann ausgelöscht und in der Geschichte weggefegt wird. Auch die bedeutenden Menschen, was auch immer das bedeutet, existieren nur noch in Bildbänden und durch Überlieferungen. Ihr Leben interessiert nur noch begrenzt, fasziniert höchstens. Am Schluss sind wir doch alle mit uns selbst beschäftigt, keine Tat ist gänzlich von Egoismus befreit.

Manchmal schäme ich mich für meine eigene Spezies, die sich über alles andere Leben und die Natur erhebt. Dann erinnere ich mich daran, dass wir genau darum kläglich scheitern, weil wir als Teil dieses großen, unbegreiflichen Ganzen immer wieder vergessen, dass sich ein Teil eines Systems niemals über das Ganze stellen kann.

Mein Innenleben, meine rege Gedankenwelt und mein Körper finden nur dann Ruhe, wenn ich mich von der Außenwelt abschotte. Die Imagination und Fantasie waren schon immer viel interessanter für mich, während die Welt chaotisch und unkontrollierbar bleibt. Doch da ist auch ein Teil in mir, der sich nach Abenteuer sehnt und eine gewisse Lebenslust hegt. Ein unbändiger Drang, mich den schönen Dingen des Lebens zu widmen und meine Innenwelt irgendwie in die Realität einfließen zu lassen. Oftmals glaube ich erst dann zu existieren, wenn ich mich den Künsten widmen kann. Diese Schöpfungskraft lässt mich für kurze Momente «eins» mit der Natur fühlen — unerklärlich, aber zutiefst befriedigend...

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derLeowitsch Vor einem Tag, 9 Stunden und 45 Minuten
Das liest sich wie in einer Krise befinden? Befunden habe? Man wird geboren um zu sterben, einer früher der andere mehr Lebenszeit erhält, von der Schöpfung. Wolfgang Ambros singt unter anderem: der andere sitzt mit 20 weil nichts weitergeht. Bin 73 und mein Leben war der Wahnsinn, alles erlebt, schlechte Menschen und welche die es gut mit mir meinten, die Balance halten und da ist es schon wichtig, genügend Selbstwert zu besitzen, Aber ALLES erlernbar.

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