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Dorfbibliothek, Dorfstraßen, Dorfhippies, Dorftrottel, Dorfweihnachten

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26.12.22 14:39
In Arbeit

»Ach!« rief Marie endlich aus: »ach lieber Vater, wem gehört denn der allerliebste kleine Mann dort am Baum?« »Der«, antwortete der Vater, »der, liebes Kind! soll für euch alle tüchtig arbeiten, er soll euch fein die harten Nüsse aufreißen, und er gehört Luisen ebensogut, als dir und dem Fritz.

E.T.A. Hoffmann. Nussknacker und Mäusekönig

Der freundliche, alte Buchhändler in der Pfarrstraße schmunzelt, als er mir das Buch einpackt. Ich könnte ja jetzt ein Verlegenheitsargument in der Art wie: „Mein Nichte wünscht es sich zu Weihnachten.“ vorschieben. Aber ich weiß, dass er mir das nicht glauben wird. „Jetzt, im Dezember, kommen viele Kunden, die ihre alten Kinderbücher noch einmal lesen möchten. Da sind sie nicht die Einzige.“ sagt er zu mir.

Bei ihm hatte ich auch mal für meinen Freund eine spanische Bibel gekauft, da es eine christliche Buchhandlung war. Er füllte umständlich ein Papier aus, und ich bemerkte erstaunt, dass die Computertechnik hier noch keinen Einzug gehalten hatte. Es dauerte drei Wochen, ehe das Buch eintraf. Ich machte mir schon Sorgen, weil ich diese Bibel meinem Freund zu Weihnachten schenken wollte.

Aber mit dem "Mäusekönig" hatte er Recht gehabt. Vor vielen Jahren saß ich im Schulhort versunken vor einem Buch und hatte die Umgebung vergessen. Um mich herum lärmten und lachten die anderen Kinder. Ich aber war gefesselt von diesem alten zerlesenen Buch, das wohl schon den Krieg mitgemacht hatte. In meiner Fantasie war es Weihnachten, der Baum war geschmückt, und der Pate Drosselmeyer traf ein und schenkte den Kindern einen Nussknacker. Aber dann das Fiasko. Plötzlich, mittendrin in der spannenden Handlung, brach das Buch ab. Die Hälfte der Seiten fehlte. Ich war untröstlich, dass ich nicht erfuhr, wie es in dem Buch weiterging mit Fritz und Marie und dem Nussknacker.

Die Bibliothekarin hatte es mir ans Herz gelegt. Der Bücherei von unserem Dorf, ein Raum in der Schule, war mein zweites Zuhause. Die alte Frau Meyer, alt war sie eigentlich noch gar nicht, man nannte sie bloß die alte, weil es noch eine junge Frau Meyer gab, ihre Schwiegertochter, mochte mich.

Ihr Enkel war in meiner Klasse. Früher war er mein Spielkamerad gewesen, und wir waren beim Gummitwist ein unschlagbares Team. Später, in der Pubertät, faßte er mich immer zwischen die Beine und an die Brüste. Das war aber nichts Besonderes. Die Jungs auf dem Dorf waren alle sehr brutal. Ich dachte immer, dass ich später mal einen von ihnen heiraten muss.

Ich war ihre beste Leserin. Die Leute im Dorf schmunzelten immer schon, wenn sie mich mal wieder mit einer schweren Tasche aus der Bibliothek kommen sahen. „Na Mädchen, was schleppst du denn da wieder?“ Stundenlag saß ich nachmittags allein mit ihr in der Bibliothek, es kamen wenig Besucher und schwang altkluge Reden, während sie kaputte Bücher reparierte.

In dem Lieblingsbuch von ihr, das ich natürlich auch gelesen habe, ging es um ein Indianermädchen, das seinen Stamm verließ, um zu studieren. Irgendwie war da auch noch ein junger, blonder Biologe, der sich um Seevögel kümmerte. Natürlich verlieben sie sich, kommen aber durch Mißverständnisse wieder auseinander. Dazu läuft parallel eine Handlung, wo es um einen Graugänserich geht, dessen Gefieder bei einer Ölkatastophe verklebt wurde. Er wird gerettet und findet auch seine Graugans wieder. Ebenfalls kommen der blonde Biologe und das Mädchen wieder zusammen. Das klingt jetzt schlimmer als es war. Das Buch las sich eigentlich ganz flüssig.

Meine Bibliothekarin, die lange Witwe war, träumte von der Liebe. Aber es ist wohl nur beim Träumen geblieben. Da musste sie wohl ihre überschüssige Liebe auf ihre Enkel, darunter auch mein boshafter Klassenkamerad, der mir immer Schimpfworte hinterherrief, konzentrieren. Er, der für mich ein unangenehmer Bursche war, wurde von ihr mit der instinktiven Liebe, die Großmütter denjenigen, die ihre Linie fortsetzen werden, entgegenbringen, geliebt.

Sie war eine Flüchtlingsfrau und erzählte mir von ihrer Heimat, dem Sudetenland. Wenn ich ein paar Kinderbücher ausgesucht hatte, behauptete ich immer, dass ich auch für meine Mutter etwas zu lesen mitbringen soll. Meine Mutter las nie etwas. In Wirklichkeit wollte ich bloß an die Regale hinten ran, wo sich die Bücher für Erwachsene befanden.

So kam ich schon mit elf, zwölf mit Weltliteratur wie Moravia, Zola, Tolstoi, Hemingway in Berührung. In diesen Büchern gab es natürlich Sexszenen. So erzeugten diese Bibliotheksbesuche bei mir eine gewisse Frühreife.

Meine Aufklärung, meine Mutter hielt sich völlig raus aus diesem Thema, habe ich dem brasilianischen Autor Jorge Amado zu verdanken. Durch seinen Roman "Dona Flor und ihre beiden Ehemänner" wurde ich in die Welt der körperlichen Liebe eingeführt. Der erste Ehemann von ihr ist ein Luftikus, der jede Nacht im Cachacarausch zu Sambarrythmen tanzt und fällt plötzlich tot beim Tanzen um. Der zweite Mann ist ihr ein bisschen zu langweilig. Sie fleht die Götter an, ihr ihren ersten Mann zurückzuschicken. Ihr Wunsch wird erhört, und sein Geist besucht sie jede Nacht.

Ich glaube, die intelligente Frau Meyer hat gewußt, dass die Bücher nicht für meine Mutter gedacht waren. Aber wer weiß, vielleicht sah sie sich selbst ein bißchen in ihrer treusten kleinen Leserin. Ihre eigenen Enkelkinder und ihr Sohn, ein mürrischer Bauarbeiter, waren in dieser Hinsicht eine Enttäuschung. Sie hatten mit Büchern nichts im Sinn.

Wir besaßen zu meinem Leidwesen keinen Nussknacker, aber ein wunderschöner, riesengroßer Nussknacker stand im Regal von einer Bekannten von uns, die ich Tante Martha nannte. Und an Mäusen bestand in dem alten Haus auch kein Mangel. Sie hatte ihn als Weihnachtsgeschenk von Verwandten aus dem Erzgebirge geschickt bekommen und hatte uns schon mehrmals das Nüsseknacken damit vorgeführt. Aber meist wurden die Nüsse weiterhin mit dem alten Nussknacker aus Eisen geknackt, um den schönen, bunten Mann aus lackiertem Holz zu schonen.

Tante Martha wohnte mit ihrer Schwester am entgegengesetzten Ende des Dorfes. Ihr Haus lag genau vor dem Ortsausgangsschild. Beide waren Witwen im Rentenalter und hatten erwachsene Kinder. Die Beiden mochten meine Mutter, die viele, wahrscheinlich wegen ihrer Geschwätzigkeit, nicht leiden konnten, was ich an den Gesichtern der Leute ablesen konnte, mit denen sich meine Mutter unterhielt. Meine Mutter tat mir leid.

Das merkwürdige war auch, das die Tante Martha, die jetzt schon lange da wohnte, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagten und höchstens alle paar Tage mal der Briefträger vorbeikam, einmal für ein paar Jahre als Dienstmädchen in dem tosenden, verrückten Berlin, wo ich jetzt auch bin, gearbeitet hatte. Das war während der Nazizeit. Ich konnte mir die Tante nicht in Berlin vorstellen. Zurückgekehrt in unser Dorf ist sie, als sie geheiratet hat. Ein Bild von ihr aus dieser Zeit hing über dem Chaiselongue. Dort trug sie Bubikopf, eine lange Perlenkette und ein Kleid bis zum Knie.

Meine Mutter und ich waren oft bei den beiden Schwestern eingeladen, auch häufig an Weihnachten. Ich freute mich immer am meisten auf das Abendbrot, weil es dann immer Tee mit Zitrone gab, den ich zu Hause nicht trinken durfte. Vielleicht hatte sie sich das Teetrinken bei ihren "Herrschaften" angewöhnt. Ich kannte sonst niemanden, der Tee trank. Extra wegen mir musste immer ein Kanne nachgebrüht werden.

Ich erinnere mich auch noch gut an den ellenlangen Rückweg durch unser verschneites, nächtliches Dorf, wo meine Mutter und ich die Einzigen auf der vereisten Dorfstraße waren. Ich ging neben meiner Mutter her, war verzaubert von dem ungewohnten Tee und vertrieb mir die Zeit damit, mit zusammengekniffenen Augen in die Straßenlaternen zu schauen, um die herum sich ein farbiger Strahlenkranz bildete.

Einmal hatte die Tante zu Weihnachten von Verwandten aus dem Westen eine Kaffeemaschine geschenkt bekommen. Bei uns im Dorf hatte niemand eine Kaffeemaschine, alle tranken den Kaffee türkisch, was bedeutet, dass das Pulver mit heißem Wasser aufgegossen wird. Wir standen alle erwartungsvoll um sie herum. Aber nichts passierte. Die Maschine gab nur knurrende Geräusche von sich, weißer Rauch stieg auf, und es roch langsam etwas angesengt.

Wir fürchten schon, dass die Kaffeemaschine explodiert, und Tante Martha zog beherzt den Stecker. Wir vier weiblichen Wesen waren technisch völlig unbedarft. Physikalisches Einfühlungsvermögen wäre jetzt nicht schlecht gewesen. Irgendwie stellte sich dann doch noch raus, dass wir das Wasser statt in die Glaskanne in den Plastikbehälter hätten reinfüllen müssen. Aber inzwischen hatte die Tante schon ihre Kaffeekanne hervorgeholt, den Kessel auf den Herd gestellt und den Kaffee auf die übliche Art zubereitet, wie auch die nächsten Male, wenn wir zu Besuch waren. Sie und auch meine Mutter konnten sich nie an Filterkaffee gewöhnen.

Genau dasselbe Problem hatte ich Jahre später auch, als ich mir nach der Wende eine Kaffeemaschine anschaffte. Auch ich füllte beim ersten Mal das Wasser in die Glaskanne und wunderte mich, dass nichts geschah. Da erinnerte ich mich an Tante Martha und ihre Kaffeemaschine.

Ich hing an dieser kleinen, molligen Frau. Aber ich weiß gar nicht, ob sie das überhaupt erwiederte. Sie hatte ja selbst auch Familie, keine Enkel, aber dafür Nichten und Neffen.

Während des Krieges war auf ihrem Hof ein polnische Zwangsarbeiterin. Der hatte es so gut bei ihnen gefallen, dass daraus eine lebenslange Freundschaft entstand. Sie war oft zu Gast und die Schwestern fuhren oft zu ihr nach Polen. Ich habe sie auch kennengelernt. Sogar die nächste Generation war befreundet und besuchte sich.

Als Kind hatte ich eigentlich immer das unbestimmte Gefühl, dass die meisten Leute mich nicht mochten. Ich wäre aber sehr gern gemocht worden und kämpfte wohl ein bißchen sehr um Sympathie. Ich machte mich wohl auch gerne wichtig, wenn ich mit Erwachsenen redete. Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter war ich den Leuten wohl zu aufgeschlossen, redselig und neugierig, wie es Kinder von Alleinerziehenden ja häufig sind. Wenn ich jetzt solche Kids kennenlerne, fühle ich mich immer an mich selbst erinnert. Merkwürdigerweise habe ich mich auch in meinem späteren Leben immer besser mit Leuten verstanden, die aus ähnlichen Familienverhältnissen kamen wie ich.

Unter einem netten Mädchen stellten sie sich was anderes vor.

Mein Verhalten wich wohl von dem Verhalten der gleichaltrigen Mädchen, die in einem Familienverband aufwuchsen, ab. Bei uns im Dorf hatten die Meisten ja alle viele Geschwister, Cousins und Cousinen, Onkels und Tanten. Die eine Oma wohnte meist schräg gegenüber und die Andere ein Dorf weiter. Fast alle stammten aus dem Ort und die Gebeine ihrer Vorfahren bleichten hier in ihren Gräbern. Ich hatte nichts dergleichen und meine Mutter war eine Zugezogene.

Vielleicht hielten sie mich auch für intelligent und fühlten sich unangenehm durchschaut.

Von Mädchen wurde ein zurückhaltendes Wesen erwartet. Welche Ursachen mein Verhalten hatte, darüber wurde nicht groß nachgedacht. Da gab es Niemanden in meiner Umgebung, der da weitersah. Bei uns im Dorf gab es keinen, der von der Linie abwich und sich über etwas Anderes Gedanken machte als über sich selbst, so kam es mir damals jedenfalls vor. In diesen Dorfgemeinschaften herrscht wohl ein ganz starker Egalitätsdruck.

Ein paar Jugendliche versuchten in der Hippiezeit da auszubrechen, aber sie scheiterten. Der eine davon, auch wie ich Sohn eines Lehrers, starb an Drogen kurz nach der Wende. Irgendwann haben die Meisten die Gitarre aus der Hand gelegt, das meine ich im übertragenen Sinne, denn Gitarre konnte natürlich kaum einer spielen und wurden nach einer kurzen Zeit der Rebellion solide Bürger und von der Enge der Umgebung, in der sie aufgewachsen waren, eingeholt.

Vielleicht hatte ich Tante Martha auch deshalb so gern, weil ich instinktiv ahnte, obwohl es mir damals gar nicht richtig bewußt war, was sie für mich getan hat, denn einmal, ich war fünf Jahre alt, hat sie mich gerettet.

Dort, auf diesem Hof lebte auch ein ehemaliger Knecht, der als Waisenkind bei den Bauern aufgewachsen war und eine gewisse geistige Behinderung hatte. Er war ein hagerer, bartstoppeliger Mann.

Er tat mir immer leid. Er durfte die gute Stube nicht betreten. Sogar, als wir Weihnachten eingeladen waren, musste er allein in der kalten Küche essen, während wir Anderen in der Stube am warmen Ofen saßen. Das fand ich ungerecht. Ich hatte wohl einen kindlichen Instinkt für Leute, denen es schlecht ging.

An diesem Mann hatte unser Dorf ein Verbrechen begangen. Vielleicht war sogar irgendein Bauer sein Vater. Er war die ärmste Sau auf der ganzen Welt. Von Kindesbeinen an wurde er nur rumgeschubst, musste schwer arbeiten, hatte niemals Zuneigung erfahren. Das rächte sich natürlich. Wie anders hätte er sich entwickeln können, wenn er eine psychologische Betreuung bekommen hätte. Aber das war damals utopisch.

Jetzt wo er alt war, hatte ihn Tante Martha aufgenommen, die ein weiches Herz hatte.

Meine Mutter war auf einem Lehrgang, und Tante Martha beaufsichtigte mich. Die Tante hatte im Haus zu tun, und er lockte mich in die Scheune. Ich musste mich auf seinen Schoß setzen und sollte ihn küssen. Ich ekelte mich vor seinen gelben Zähnen, aber ich wollte ihn nicht beleidigen. Ich war ja erst fünf.

Da stürmte miteinmal Tante Martha in die Scheune, riss mich aus seinen Armen und schrie ihn an. Er wurde danach in ein Altersheim geschickt. Über dieses Altersheim erzählte man sich böse Dinge. Ich wusste natürlich überhaupt nicht, worum es geht und hatte ein schlechtes Gewissen, dass er wegen mir Ärger bekommen hatte. Jahre später habe ich mir überlegt, was da hätte passieren können. Aber Tante Martha hatte wohl irgendwie ein komisches Gefühl bekommen und war dazugekommen, ehe Schlimmeres passiert war.

Zum Glück hat sich in der Behandlung geistig Zurückgebliebener nach dem Fall der Mauer viel zum Guten geändert. Das, was damals in unserm Land ablief, war unmenschlich.

Jetzt, wo ich das mir das Buch gekauft hatte, wollte ich endlich mal „Nussknacker und Mäusekönig“ zu Ende lesen. Zwar mit Verspätung, aber besser als nie. Aber es war wohl doch zu spät. Ich kämpfte mit dem Buch. Drei Weihnachten danach hatte ich es immer noch nicht durch.

Ich fand es langweilig und konnte mir nicht erklären, was mich damals so daran fasziniert hatte. Das Problem wird wohl sein, dass ich eine Andere geworden war und mit meinem kindlichen Ich nicht mehr viel gemein hatte.

Genauso war es, als ich in unserer Dorfbibliothek ein Buch entdeckte, das so alt war, dass schon ein Stück davon verloren gegangen war. Es war „Gritta von Rattenzuhausbeiuns“ von Bettina von Arnim. Es brach auch in der Mitte ab, weil Seiten fehlten und jahrelang wollte ich wissen, wie es weitergeht, ob Gritta die Flucht gelungen ist und was mit ihr und Peter ist.

Als ich das Buch Jahre später endlich mal vollständig lesen konnte, war der Zauber von damals irgendwie verflogen und die Handlung kam mir schwierig und verschachtelt vor. Aber ich scheine damals schon mit einem guten Instinkt für Literatur begabt gewesen zu sein. E.T.A.Hoffmann und Bettina von Arnim sind beide große Dichter der Romantik. Und „Der Nussknacker“ hat ja auch Tschaikowsky angefixt, so dass wir das zauberhafte Ballett von ihm haben, dass an Weihnachten überall hoch und runter gespielt wird. Solltet ihr auch mal wieder hören oder sehen.

Ich frage mich gerade, ob mir das hier nicht zu sentimental geraten ist. Auf meiner einen Schulter sitzt ein Teufelchen und flüstert mir ständig abgedroschene Phrasen ins Ohr und auf der anderen ein Engelchen und warnt „Pass auf, das du nicht zu sehr ins Rührselige abrutscht.“

Nun wollte ich Anderen von meinem Dorf erzählen, stattdessen habe ich mich selbst in diese Zeit hineingebeamt.

 

 

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Wie anders hätte er sich entwickeln können, wenn er eine psychologische Betreuung bekommen hätte. Aber das war damals utopisch. Jetzt wo er alt war, hatte ihn Tante Martha aufgenommen, die ein weiches Herz hatte. Meine Mutter war auf einem Lehrgang, und Tante Martha beaufsichtigte mich. Die Tante hatte im Haus zu tun, und er lockte mich in die Scheune. Ich musste mich auf seinen Schoß setzen und sollte ihn küssen. Ich ekelte mich vor seinen gelben Zähnen, aber ich wollte ihn nicht beleidigen. Ich war ja erst fünf. Da stürmte miteinmal Tante Martha in die Scheune, riss mich aus seinen Armen und schrie ihn an.