******************** Ismael Kayn von LineaXen ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ In dieser Geschichte geht es um Ismael, der mit seinen zwei älteren Geschwistern nach Zürich in ein neues Rudel zieht. Er will Kampsport Lehrer werden und macht dafür ein Praktikum. Was wenn nicht alles so ruhig bleibt? Was wenn er jemanden ganz besonderen kennen lernt, die aber nicht das ist was sie vorgibt zu sein? Was wenn sich auf einmal die Ereignisse häufen und Ismael mehr kämpft als er es je für möglich gehalten hätte? Dann hoffen alle das sich der Spruch von Malea bewahrheitet. „Wir werden den Krieg gewinnen, denn wir haben etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt“ Ismaels Sicht Konzentriert schnipple ich das Gemüse. Es ist angenehm ruhig. Dieeinzigen Geräusche machen mein Messer und das leise summen aus meinem Mund. Ichweiss nicht mal was es ist, kein Song, keine Klavier Melodie, ich summe einfachdas was mir grad einfällt. So ruhig ist es selten im Haus. Obwohl wir Kinderschon alle mehr oder weniger erwachsen sind. Manchmal sind wir aber echt kindisch,mich eingeschlossen. Man müsste meinen meine zwei älteren Geschwister sollteninzwischen erwachsen geworden sein, immerhin sind sie 24 und 28, aber nein. Daswäre ja langweilig. Oder normal. Ich spüre eine angenehme Müdigkeit vom Kampfsporttraining mit demRudel heute Nachmittag. Leider mussten wir heute schon wieder boxen, nur habenwir, zu meinem Glück danach noch ein wenig Judo gemacht was ich deutlich mehrmag. Es war anstrengend, aber ich habe viel gelernt. Am Freitag, nach diesenvielen Stunden Kampfsport bin ich meistens ziemlich ausgelaugt und nehmeerstmal eine heisse Dusche. Danach koche ich immer für meine Familie, da ich amFreitag der erste bin der nach Hause kommt. So wie auch jetzt. Gerade bin ich fertig damit die Paprika zu schneiden und will michdaran machen den Brokkoli zu waschen als die Haustür laut zu knallt.Schallendes Gelächter zweier Personen erklingt aus der Eingangshalle. Und daswars mit meiner Ruhe. Das eine Lachen ist prustend und klingt als würde die Persongleich daran ersticken: definitiv Kaia. Aber das andere... es ist ungefähr eineOktave tiefer und gehört jemandem den ich nicht kenne. Weil die zwei keine Anstaltenmachen zu mir in die geräumige Küche und zugleich Esszimmer zu kommen lege ichseufzend den Brokkoli weg und gehe zu Kaia und dem Fremden. Eigentlich hatteich gehofft noch `ne weile alleine zu sein mit meiner Ruhe. Aber jetzt bin ichdoch neugierig, wer der lachende Fremde in unserem Haus ist. In der Eingangshalle stehen, wie schon vermutet, meine Schwester und ein fremder Mann. Obwohl stehentun sie nicht wirklich, sie liegen eher halb auf dem Boden und sehen so aus alswürden sie gleich vor Lachen vergehen. Der junge Mann ist ziemlich gross, und seine mächtige Statur fälltauf, obwohl er sich halb auf dem Boden gekrümmt den Bauch hält. Auf der Seiteliegend hat Kaia die Hände vor dem Bauch gekreuzt, was durch ihre dickeWinterjacke erschwert wird. Die braunen, schulterlangen Haare fallen ihr wirrins Gesicht. Fast habe ich Angst, dass sie sich gleich auf den Bauch dreht undmit den Fäusten auf den Boden schlägt. Der Fremde hat schwarze kurze Haare, im Igel-Stil frisiert. Er hatkantige Gesichtszüge und am Handgelenk schaut ein Drachen-Tattoo unter derJacke hervor. Kaia und der Fremde scheinen sich gut zu verstehen. Sehr gut sogar. Ich stehealso gleich neben ihnen und sie bemerken mich nicht, zu sehr sind sie mitlachen beschäftigt. „Wir so-„, lachen „sollten jetzt zu –„, erneutes lachen „zu Mael“Der Satz hat aber lange gedauert. Kaia und der Mann atmen schwer und versuchensich zu beruhigen. Nach einer Weile scheint es tatsächlich zu klappen. Und dabemerken sie, dass ich vor ihnen stehe. „Du solltest uns jetzt vielleicht mal einander vorstellen?“ Ichhebe belustigt eine Augenbraue. „Oh, ja stimmt.“ Beide stehen auf und der Mann mustert mich aus hellbraunenmandelförmigen Augen prüfend und begrüsst mich.  Kurz ist es still, sie scheint sich von diesemLachanfall zu sammeln. „Mael das ist Lars. Du weisst, der Alpha der unser Rudelwegen einem Friedens- und Sicherheits- Vertrag besuchen sollte. Ich habe ihn geradeerst vor unserem Rudelhaus getroffen. Und Lars das ist Ismael, mein kleinerKämpfer“, Kaia wuschelt mir durch die Haare und tut so als wäre ich ein Zehnjähriger.Ich drehe unwillkürlich meinen Kopf weg. Ich bin doch keine zehn mehr, sondernschon 20 Jahre alt! Ich will mich gerade beschweren als miretwas auffällt. Warum sollte ein Alpha zu unsnachhause kommen? In unserer Familie sind wir nur normal-rangigeRudelmitglieder, ausser unser Bruder Rafael, er ist ein Omega. Ich mustere Lars. Er strahlt eine natürliche Autorität undZufriedenheit aus. Trotzdem wirkt er ein wenig nervös, so wie er sich durch dieHaare fährt. Kaia zieht gerade Schuhe und Winterjacke aus, während Lars seineUmwelt zu vergessen haben scheint, so verträumt wie er sie anschaut. Es gibt definitiv nur einen Grund wieso ein Alpha ausgerechnethierherkommen sollte. Ich gehe zu Kaia hin, stelle mich neben sie auf Zehenspitzen – Jaoh Schande ich bin einen halben Kopf kleiner als sie – und flüstere ihr insOhr. „Nenn mich ja nie wieder klein! Sonst könnte ich ja auf die Idee kommendich vor deinem Mate bloss zu stellen.“ Ich pikse sie in die Seite, Kaiaquietscht erschrocken auf und geht einige Schritte zurück. Sie ist megakitzlig, genauso wie ich und alle in diesem Haus. Das liegt in der Familie. Dieser eine Grund weshalb Alpha Lars hier ist, heisst Kaia. Siesind Mates. Meine grosse Schwester wird Luna! Dieser Job passt zu ihr, muss ichehrlich sagen. Die junge Frau schüttelt entsetzt den Kopf. „Das machst du nicht!“  Wir gehen in die Küche und ich mache weitermit dem Gemüse schnippeln. Kaia kocht uns einen Tee und setzt sich danach zuLars. Sie legt den Kopf schief und mustert mich verwundert. „Wie hast du daseigentlich herausgefunden?“ Als ich nicht direkt antworte, will sieweiterreden, aber Lars unterbricht sie. „Was herausgefunden?“ Er sieht stirnrunzelndzwischen uns hin und her. „Nichts“, Kaia winkt nervös ab, wird sogar ein wenig rot. Ichdrehe mich dem Kühlschrank zu, um mein Grinsen zu verbergen. „Übrigens Kaia, dukönntest mir auch helfen. Nur, wenn du zwischen den Flirtereien denn mal Zeitfindest, natürlich“. Eben genannte taucht neben mir auf und verpasst mir einenSchlag gegen die Schulter. „Nicht lustig!“ murmelt sie. Doch sie hilft fleissigmit, weswegen wir den Spätzli-Gemüse-Gratin mit Käse bald darauf in den Ofenschieben können. Im Kochen sind Kaia und ich ein Team wie kein zweites. Es istsozusagen unser Ding. War es eigentlich schon immer. Bald sitzen wir drei mit Teetassen bewaffnet am Tisch, wissen abernicht so richtig worüber wir reden sollen. Kaia knabbert an einer Banane -obwohl sie mit 28 Jahren doch wissen sollte das man vor dem Essen nichts isst. Währenddessen denke ich über die Lästereien heute im Training nach: die warenbeunruhigend, falls sie der Wahrheit entsprechen sollten. Lars unterbricht meinen Gedankengang mit einem unbehaglichen Räuspern.„Wann kommen denn eure, äh Eltern? Und was“, noch ein räuspern „was werden dievon mir halten?“ Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Dass Lars, ein Alpha, sounsicher werden kann, auch wenn es um seine Mate geht, hätte ich echt nichtgedacht. Kaia legt eine Hand auf seine Schulter und lächelt ihnbeschwichtigend an. „Pappa wird sich sicherlich nicht mit dir prügeln wollen,so klischeemässig. Unsere Familie widerspricht den meisten Klischees. Du hastalso nichts zu beführch-“ „Ausser Mama, bei ihr könnte ich mir das mit dem Prügelngut vorstellen“, unterbreche ich Kaia grinsend. Sie streckt mir die Zunge raus.“Nein, sie wird Lars lieben! Das einzige Mal wo Mama auf jemanden losgegangenist, war als du unserer Familie deine untreue Freundin vorgestellt hast.“ Ich verschränkebeleidigt die Arme. „EX-Freundin!“ Vor einem Jahr war ich mit Jemandem aus der Schule zusammen, abernach nur ein paar Wochen hat sie mich betrogen. Mama hat sie von Anfang annicht gemocht, dementsprechend lief es auch als ich sie meiner Familievorgestellt habe. Ich muss aber auch zugeben, sie war nicht die beste Wahl.Viel zu oberflächlich!Seit diesem Vorfall hatte ich keine Freundin mehr, nur ein paar wenigeOne-Night-Stands. Ich weiss nicht mal, warum ich seitdem mit keiner mehrzusammen gewesen bin. Es gab zwar Möglichkeiten, aber irgendwie hat es sich nichtergeben. Während ich weiter über mein nicht existentes Liebeslebennachdenke, erklärt Kaia dem Alpha, dass unsere Eltern sicher nichts gegen ihnhaben werden. Und ich muss ihr da zustimmen. Meine Gedanken driften immer mehr ab - irgendwie schaffe ich esnie den roten Faden beizubehalten - und mir fällt wieder ein woran ich vorherrumstudiert habe. Die Lästereien! Sofort wende ich mich Kaia zu, um ihreMeinung dazu zu erfahren. „Ich hab` von einem unschönem Vorfall im Rudelhaus gehört. Bei mirin der Trainingsgruppe gibt es so jemanden der Gerüchte verteilt. Meistens hörich nicht hin, weil der eh nur Mist labert, aber... es ging um Rafael.“ Ernstsehe ich Kaia an, die sofort versteht. „Das klingt nach noch einerAuseinandersetzung mit Beta Bertil. Die werden mit jedem Mal heftiger. Warumhasst er Rafael eigentlich so sehr?!“ Kaia ist lauter geworden und ich kann sievoll und ganz verstehen. „Wer ist Rafael? Worum redet ihr hier eigentlich?“ Irritiert undleicht genervt sieht Lars uns an. „Rafael ist unser Bruder. Er ist ein Omega, und das Rudel weiss seineFähigkeiten deshalb überhaupt nicht zu schätzen. Das kleine Genie hat mehrereKlassen übersprungen und so hat er mit 24 schon studiert und arbeitet jetzt ineiner IT Firma“, antworte ich und nehme einen Schluck Salbei-Tee. Währenddessenfährt Kaia fort. „Rafael ist klein und schmächtig. Er kann überhaupt nicht gut physischkämpfen. Man sollte ihn aber nie unterschätzen, denn wenn es um IT geht, hat ergrossen Kampfgeist. Da hat er schon was weiss ich alles gehackt.“ Lars legt einen Arm um Kaia, einfach um näher bei ihr zu sein. Undso wie die Brünette sich gegen ihn lehnt, scheint sie nicht abgeneigt zu sein.Dann nickt Lars verstehend. „Ich denke bei dieser “Auseinandersetzung“ imRudelhaus war ich sogar dabei. Ein kleiner junger Mann hat mir was gesagtworaufhin Beta Bertil stinkwütend wurde, ihn angeschrien hat.“ „Das war Rafael!“ sagen wir synchron. „Was hat er dir denn gesagt?“ fragt Kaia besorgt und neugierigzugleich. „Er ist manchmal ein wenig zu ehrlich und mutig als gut für ihn wäre.“ „Euer Bruder meinte Rudel Eberkopf wäre nicht zuverlässig. Es wäreein grosses Risiko diesen Vertrag abzuschliessen. Er sagte die Chefs im Rudelhätten Geheimnisse, auch vor Rudelmitgliedern. Ich verstehe nicht, was Rafaelgegen sein eigenes Rudel hat. Und noch weniger warum er das genau mir, einem fremden Alpha, erzählt hat.“ Lars nimmt einen Schluck Tee, scheint es gar nicht zu mögen nicht alles zu wissenund zu verstehen. Ich denke an unserRudel. Unser Alpha Hannes ist unsicher und entscheidet nur ungern. Eigentlichist Beta Bertil – oder Alpha Adolf Hitler wie ich ihn in Gedanken gern nenne - mehrChef als Hannes es je war. Daraus entsteht immer wieder Streit. Ich bin fastsicher, dass es im Rudel von Lars besser ist. Lars will gerade erneut zum Sprechen ansetzen, aber ich unterbrecheihn hastig. Ein unguter Verdacht macht sich in mir breit, der mich unruhigaufspringen und in der Küche umher gehen lässt. „Viel wichtiger: Warum istRafael noch nicht zuhause? Um fünf Uhr hat er aus, müsste kurz darauf hiersein, fünf Minuten. Er ist immerpünktlich! Falls er bei Freunden oder so wäre, würde er anrufen. Jetzt ist erschon eine halbe Stunde zu spät!“ Ich versuche nicht lauter zu werden was mirnicht sonderlich gut gelingt. Wenn ich mir sorgen mache, schreie ich irgendwieimmer rum. Doofe Angewohnheit. Irritiert runzelt Lars die Stirn. “Er ist erwachsen, da machen 30Minuten doch nichts?“ „Rafael hat Beta Bertil provoziert, zumindest in gewisser Weise.Er hat dir etwas verraten was du nicht wissen solltest. Bertil hasst ihn! Und er ist ein Omega, kannsich schlechter wehren als andere“, Kaia ist deutlich ruhiger als ich, aberauch bei ihr haben sich auf der Stirn tiefe Sorgenfalten gebildet. „Und jetzt,ausgerechnet jetzt soll unserüberpünktlicher Bruder zu spät kommen?!“ Okay, ganz so ruhig ist sie dann auchwieder nicht. Ergeben hebt Lars die Arme. „Entschuldige, ihr habt recht. Aber wokönnte er denn sein? Wo wollt ihr ihn suchen gehen?“ Lars zögert kurz mitseinen nächsten Worten. „Stimmt das, was Rafael gesagt hat? Ist euer Rudelwirklich nicht vertrauenswürdig? Es wäre doch riskant etwas gegen ein anderes Rudelzu tun, da das Rudel so klein ist.“ Kaia will ihm gerade antworten, da unterbreche ich sie hastig. „Erklär es ihm im Auto, wirmüssen los! Zuerst suchen wir im Rudelhaus und dort wo Rafael arbeitet.“Schnell nehme ich den Spätzli-Gemüse-Gratin – wohlbemerkt ohne Fleisch - ausdem Ofen. Der muss fertig backen, wenn wir zurück sind. Wir drei ziehen unswarm an und steigen in das einzige Auto unserer Familie. Im Gegensatz zuunserem Rudel sind wir sehr umweltfreundlich. Kaia setzt sich ans Steuer, da ich keinen Führerschein habe und vermutlich auch nicht machenwerden. Ich mag Autos nicht. Sogleich nehme ich das Gespräch von vorhin wiederauf. „Zum Thema `Ist das Rudel vertrauenswürdig?` Ganz ehrlich Lars, wenn ichdie Chance hätte das Rudel zu wechseln, dann würde ich es tun. Hier werdenOmegas und Ignarus verachtet. Sagnix werden häufig nicht mal geduldet.“ „Was?! Aber wasgeschieht denn, wenn einer aus dem Rudel einen oder eine menschliche/n Matehat?“ Lars sieht entsetzt aus. Verständlich. „Wir kennen niemanden, dem das passiert ist“, meint Kaia mit dem Blick auf der Strasse. „Ehrlich:ich will auch gar nicht wissen was Beta Bertil dann mit den Betroffenen macht.“Lars sieht verwirrt aus. „Warum Bertil? Hannes ist doch der Alpha.“ „Das ist noch ein Problem. Hannes hat diesen Alpha Posten von seinem Vater geerbt. Er ist abernicht geeignet: ist `n richtiges Weichei und lässt zu, dass andere über ihnentscheiden, was Beta Bertil effektiv ausnutzt“, erwidere ich. „Offiziell istHannes der Chef, aber jeder im Rudel der nicht hinter`m Mond lebt weiss, dassder Beta eigentlich die Fäden zieht. Ich denke immer noch, dass die kleineSchwester von Hannes hätte Alpha werden sollen. Sie hat die perfektenCharaktereigenschaften dafür, ich muss das wissen immerhin waren wir in derSchule beste Freunde.“ „Dieses Rudelklingt tatsächlich nicht sonderlich vertrauenswürdig. Ich bin echt froh dassihr mich warnt, Kaia und Ismael. Eine Frage habe ich aber noch: Was meinte Rafaelmit `Die Chefs im Rudel haben Geheimnisse vor den Rudelmitgliedern.` ? WelcheGeheimnisse?“ Lars sieht vom Beifahrersitz aus fragend zu mir nach hinten. „Ehm also... NajaGeheimnisse eben“, ich fahre mir durch die Haare, weiss die Antwort selbstnicht so richtig. „Dass unser Beta und Alpha was verheimlichen, wissen wir durchGerüchte. Darüber was genau das ist, gibt es hunderte Spekulationen, die einenwilder als die anderen.“ „Rafael weissmehr darüber. Er hat deren Server mal gehackt und eigne Sachen herausgefunden. Leiderhat er mir nicht alles erzählt, aber etwas weiss ich“, Kaia macht einedramatische Pause. „Ein anderes Rudel - welches weiss er nicht - bedroht dasEberkopf Rudel. Beta Bertil hat das aber nicht öffentlich bekannt gegeben, waser eigentlich sollte. Rafael sagte die wollen unser Rudel übernehmen, dementsprechendkönnte es sein, dass wir angegriffen werden, aber keines der Rudel Mitglieder weissdavon.“ Lars nimmt KaiasHand die auf der Kupplung liegt, sieht aber aus als würde er sie am liebstenbeschützend umarmen, was im Auto natürlich nicht geht. „Zum Glück kommst dubald, sehr bald, zum Rudel Mojak, wo es sicher keine Angriffe gibt, auf die wirnicht vorbereitet sind!  Hier ist eswirklich viel zu gefährlich.“ Lars empört sich noch weiter, vor allem darüber,dass es für Kaia hätte gefährlich sein können. Diese verdreht daraufhin nur dieAugen, während ich mich raushalte. „Beruhige dich.Mir wäre sowieso nichts passiert, da dieses Rudel der Meinung ist Frauen wärennur hinter dem Herd gut zu gebrauchen. Wenn Rudel Eberkopf angegriffen wird,kommen alle Frauen sowieso nur in den Schutzbunker. Ich auch, obwohl ichziemlich gut kämpfen kann“ Kaia parkiert, lächelt Lars zu und steigt dannschwungvoll aus. „Kommt ihr endlich?! Rafael braucht JETZT unsere Hilfe, nichtwenn ihr fertig geschlafen habt.“ Wir steigenschnell aus, ignorieren aber den Kommentar meiner Schwester gekonnt. Kaia undLars suchen Rafael im Rudelhaus, während ich zur Firma gehe, in der erarbeitet. Es ist ein langweiliges Hochhaus nur zwei Strassen weiter. Der kalte Windlässt mich fröstelnd meinen Schal enger ziehen und meine Schritte beschleunigen.Obwohl es erst 18 Uhr abends ist, ist es schon lange dunkel und nur das gelblicheLicht der Strassenlaterne beleuchtet die verlassenen Strassen. Es ist der 10. Dezember, weshalb fast niemand draussen ist. Ich frage den Rezeptionisten ob Rafael Kayndenn noch da ist, obwohl er schon Feierabend hat. Dieser verneint wie erwartet,woraufhin ich mich höflich verabschiede und zurück zum Rudelhaus gehe. Diesmalnehme ich den weg durch kleine Gässchen, weil es hier einige süsse Läden gibt. Sie habenalle schon längst geschlossen, aber es ist trotzdem lustig die Schaufenster zubetrachten. Werwölfe habeneinen ausserordentlich guten Geruchssinn, weshalb ich es sofort rieche: Blut!Aber nicht irgendwelches Blut, es ist das von Rafael. Und ich rieche BetaBertil mit ein paar anderen Werwölfen. Gar nicht gut! Sofort renne ich in einelange schmale Gasse von wo der metallische Geruch kommt. Über Mindelink gebeich Kaia Bescheid, dass sie und Larsdorthin gehen sollen. Von weitem höreich meinen Bruder vor Schmerz stöhnen begleitet von einer johlenden Menge, dieanscheinend Beta Bertil anfeuert. Ich sprinte weiter, nur um kurz darauf eine schreckliche Szenevorzufinden. Rafael lehnt andie Wand und versucht verzweifelt seinen Kopf zu schützen. Ausser, dass seinlinkes Bein blutbeschmiert ist und sein Arm in einem seltsamen Winkel abstehtkann ich gar nichts richtig erkennen. Bertil oder wie ich ihn nenne Alpha Adolf steht vor im und verpasst ihm gerade einen Schlag indie Magengrube. In einem Halbkreis rundherum stehen ein halbes Duzendschaulustige Wölfe, alle schon mehr oder weniger besoffen. Eher mehr. In mir kocht dieWut hoch. Auf Rafael, dass er uns über den Mindelink nicht Bescheid gegebenhat, dass er Hilfe braucht. Auf die Besoffenen, dass sie nichts dagegenunternehmen, wenn jemand fast zu Tode geprügeltwird, nein sie unterstützen es sogar. Aber vor allem auf Adolf deres wagt meinen Bruder so zu zurichten. Ich stürme aufihn los, kicke mit aller Kraft gegen seinen Kiefer. Der Beta fällt hart zu Boden,ihm scheint für einen Moment die Luft ausgegangen zu sein. Dies nutze ich aus,indem ich ihm fest in die Rippen trete. Anscheinend nicht fest genug, denn nochbevor ich mich aufrichten kann, nimmt er mir denBoden unter den Füssen weg. Ich taumle, versuche verzweifelt das Gleichgewichtzu behalten. Gerade so schaffe ich es mich auf den Beinen zu halten und das nurwegen meines jahrelangen Gleichgewichtstraining. In diesem kurzenMoment springt mein Gegner wieder hoch und boxt mir hart gegen die Schulter,was ich nicht abwehren kann. Der Schmerz durchfährt mich augenblicklich, dennan dieser Stelle habe ich sowieso schon eine Prellung. Ich beisse die Zähnezusammen und schaffe es gerade so den nächsten Schlag zu parieren. Wir tänzeln eine Weileherum, boxen und parieren. Der Beta ist zwarstärker, aber dank meines Kampftrainings gelingt es mir, den Kampf ausgeglichenzu gestalten. Ausserdem kann ich ihn einige Male aus dem Gleichgewicht bringen,er mich aber nie. Ich will ihmgerade gegen den Oberschenkel treten, um Adolf endlich amBoden zu wissen, da trifft mich ein abrupter Schlag in die Seite. Keuchendtaumle ich zur Seite nur um einen nach Alkohol stinkenden Adolf Anhängerzu sehen. Es ist Adam ein richtiger Muskelprotz, der aber nur ins Fitnessstudiogeht und vom eigentlichen Kämpfen keine Ahnung hat. Also mache icheinen Sidekick – in einer einzigen Bewegung den Fuss in seine Nieren- dem er einfach hätte ausweichenkönnen, hätte er eineAhnung vom Kickboxen. Adam fällt, kommt mit dem Kopf hart am Boden auf undbleibt bewusstlos liegen. Tja Technik gewinnt immer gegen Muskeln! Kaia und Larshaben uns jetzt auch endlich gefunden und stürzen sich sofort auf die anderen Adolf Anhänger. Ich kannmich aber nicht lange darüber freuen, denn im Eifer des Gefechts habe ich den Beta völlig aus den Augen verloren. Schnell wirbleich herum, kann ihn aber nirgends entdecken! Doch, da, nurzwei Meter weiter, hinter einem Container versteckt, bearbeitet er Rafael mitden Fäusten. Als ich das sehe, wie meinBruder leblos daliegt während Adolf trotzdemweiter schlägt entgleitet mir die Kontrolle endgültig undmeine Wölfischen Instinkte übernehmen. Mit einem gewaltigen Sprung bin ich beim Beta undramme ihm mein Knie in die Rippen, wo er gerade seine Deckung vernachlässigthat. Er krümmt sich vor Schmerzen, aber bevor ich ihm den nächsten Schlagverpassen kann, unterbricht Lars den Kampf mit einem scharfen „Stopp!“ Wir gehorchen demAlpha unwillkürlich. Nun, wenn ich gerade nicht angegriffen werde, stürze ichsofort zu Rafael, der unbeweglich am Boden liegt. Ich beuge mich zu ihm runter,hebe seinen Kopf. Seine Augen sind geschlossen, aber sein Brustkorb hebt undsenkt sich – er ist ohnmächtig. Gerade als Adolf sich trotzdes Befehls von Lars wieder auf mich stürzen will, geht Kaia dazwischen undblockt ihn ab. Erst jetzt realisiere ich, dass drei der Plagegeister am Bodenliegen und die anderen drei verschwunden sind. Lars und Kaia haben ganze Arbeitgeleistet. Auch Beta Bertil, aka Adolfsieht ein, dass er allein ist. Er setzt ein unschuldiges lächeln auf, man siehtihm aber an, dass er Angst hat. Kaia und ich sind mehr als nur wütend. Wenn erjetzt irgendwas Dummes macht, bin ich sicher, dass ich wieder auf ihn los gehenwerde. Kaia hat aber eine andere Idee. Sie trifft aus dieser Wut und Sorge umRafael heraus eine Folgenschwere Entscheidung. „Ich, Kaia Kayn, bin dieMate von Alpha Lars. Teile Alpha Hannes mit, dass wir uns morgen früh imRudelhaus treffen werden. Meine ganze Familie wird das Rudel Eberkopf verlassenund zu Lars‘ Rudel Mojak wechseln.“ ******************** Am 14.8.2018 um 11:01 von LineaXen auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=pnu-W) ********************