Ein Tagedieb

Kurzbeschreibung:

Am 27.12.2020 um 9:18 von Thekota12 auf StoryHub veröffentlicht

‘‘Ein Tag geht wieder zu Ende“, stöhnte Louis als er durch die Innenstadt schlurfte, ‘‘Zeit nach Hause zu gehen.“

Doch so eilig hatte es der Junge nicht und schritt träge zu seinem Ziel. Dabei schaute er sich die Leute und Geschäfte an mit der Ahnung, dass einige der Läden bald ihren Besitzer wechseln werden. Ein jährliches Werden und Vergehen nach seiner Ansicht.

‘‘Oh, was haben wir da“, er erblickte eine Apotheke, blieb kurz stehen und schaute sich die Szenerie an, die sich da drinnen abspielte. Eine einzelne Angestellte bediente die Kunden immer mit einem Lächeln, egal wie mies man eigentlich drauf war. Doch Louis verzog bitterlich das Gesicht und zeigte den im Gebäude befindlichen Personal heimlich den Mittelfinger.

Während er den Weg fortsetzte kamen in ihm Gedanken auf, die lauthals brüllen wie ungerecht doch das Leben ist. Eigentlich sollte der Junge in einer Apotheke arbeiten, er hatte immerhin die dazu gehörige Ausbildung gemacht.

Allerdings gab ihm niemand eine Chance sich zu beweisen, entweder erhielt der Arme eine Absage oder überhaupt keine Antwort. Selbst das Amt, Vermittler und Coaches waren keine Hilfe. Die Zeit verging allmählich und Louis‘ Hoffnung eine Stelle zu finden erlosch. Zwar versuchte er sich auch in anderen Berufen aber ohne Erfolg.

Schließlich gab der Junge komplett auf und bewarb sich für das bedienungslose Grundeinkommen. Seither lebt er in den Tag hinein, übt ab und zu einen Nebenjob aus und engagiert sich ehrenamtlich im Heimat- und Kulturverein seiner Stadt.

‘‘Komisch, dass ich jetzt darüber nachdenke“, Louis sinnierte über sein Leben, das was vorgefallen war, die jetzige Situation und wie es weiter gehen soll.

“Ich mag es so wie es ist“, er konnte sich wirklich nicht über sein Leben beschweren. Nur die quälende Frage war, ob es so bleiben soll.

“Vielleicht sehe ich nach, welche Kurse die Volkshochschule gerade anbietet oder mache gleich ein Studium…“