Weil ich eine Geschichte erzählen muss

Am 17.4.2020 um 11:32 von Studio30 auf StoryHub veröffentlicht

Es läuft super, ich werde alles nehmen was ich haben kann. Ich bin der Beste alle schauen zu mir auf, nichts könnte meinen Höhenflug stoppen und mich aus der Bahn werfen.

Niemand bringt mich auf den  Boden der Tatsachen zurück. Mir kommt es vor als könne ich einen inneren Applaus fühlen, die Vibration vieler Hände die ineinander schlagen, und der Grund dafür? Ja, der Grund bin ich!

Ich gewinne, ich gewinne - in vielen kleinen Schritten aber ich gewinne. Es ist viel Arbeit, auch viel von dem, was ich nicht gerne mache.

Aber ich lerne, ich lerne viel über das "Wieso" und "Warum". Viel - Zuviel.

Und viel über das "wie funktioniert". Vor allem das "wie funktioniert", "wie funktioniert" gefällt mir.

 

Man kann viel mit funktionstüchtigen Dingen anfangen. Viele Dinge lassen sich realisieren, wenn man die Antwort weiß, wie Dinge funktionieren, wie sie zu funktionieren haben.  Man kann sehr kreativ sein, wenn man weiß, wie die Dinge funktionieren, wo man anfangen muss, auf was man achten muss, welche Parameter kann man verändern kann und was diese Veränderung bewirkt. Welche Teile bleiben bestehen und warum?

 

In manchen Situationen denke ich, es schränkt ein. Manchmal denke ich, es schränkt ein, es könnte einem die Illusion rauben, Dinge zu erfinden, die nicht funktionieren, weil sie es nicht müssen oder noch nicht funktionieren. Illusionen, die durch nicht funktionieren lebendig sind, lebendiger als Dinge, die funktionieren, lebendig wie Träume und wie viele Träume sind schon zu funktionstüchtigen Dingen herangewachsen.

Das funktionieren der Dinge nimmt dir alle Illusionen und Träume ja schon den Ansatz von Träumen und fegt sie fort, sie verlassen einen ganz schleichend, unmerklich leise, bis man an peniblen Ausführungen bemerkt wie sehr man selbst dem Verfall der Träume verfallen ist, wie man selbst darunter leidet, an der Realität leidet. Die Realität dieses walzenhafte, gnadenlose Ungetüm das über das Erträumte hinwegzieht und alles nieder macht was sich ihm in den Weg stellt. Grundlegend planiert es die Dinge, die eben nicht funktionieren.

Und das Umfeld schaut zu regungslos. Gebannt von diesem Schauspiel der Walze, wie diese mit Ihren rotierenden schweren Antworten über die Funktionen der Dinge hinwegrollt und selbst den kleinsten Keim einer nicht funktionstüchtigen Illusion dem Erdboden gleich macht.

 

Das Umfeld, tausende von Augen, die doch auch einst geträumt haben müssen, hoffe ich. Ich hoffe, dass diese Augen einst geträumt haben, aber vielleicht macht dieses Ungetüm auch vor der Vernichtung der Erinnerung nicht halt.

 

Die Erinnerung - vielleicht eine andere Geschichte.

 

Das ganze Umfeld einst so klein wie die Träume und Illusionen und nun ein Spiegelbild der Realität im Ungetümsgewand, ebenso groß und grob.

Das ganze Umfeld gleicht sich diesem Ungetüm an und wird so groß und grob wie eben dieses und man selbst, ja man selbst vielleicht auch.
Vielleicht ist es sogar der Fall das man sich so sehr angleicht dass man für jeden Außenstehenden wie eben eine solche Walze wirkt, nennen wir diesen Zustand innere Resignation. Vielleicht werde ich eben von diesem Zustand profitieren und alles hinschmeißen, ja, ich nehme alles was ich habe, alles Wissen und Erlernte und schmeiße es weg - einfach nur dass ich nach geraumer Zeit meine Geschichte erzählen kann.