******************** Verstecken oder nicht? von Munz ******************** Sie gibt ihrem Ehemann einen Kuss auf die Wange und geht in den Wochenendausflug mit den Mädels nach Leipzig. Ihr Ehemann schätzt ihre Beziehung und dass sie beide auch Zeit für sich individuell nehmen. Sie steigt ins Auto und ihr Herz schlägt höher, als sie die Abfahrt nach Leipzig hinter sich lässt und weiter nach Dresden fährt. Der Mann ihrer Freundin, der gleichzeitig auch ein Freund von ihrem Mann ist, wartet schon auf sie. Die beiden verbringen die meiste Zeit im Hotel. Sie wollen, dass dieses Versteckspiel ein Ende hat, zwei Jahre geht es schon so, nun müssen sie sich entscheiden: entweder gehen sie getrennte Wege oder sie trennen sich von ihren Ehepartnern und kommen zusammen. Genug der Lügen, genug von dieser ständigen Angst erwischt zu werden und diesem ewigen Versteckspiel. Er kann es nicht, es soll das letzte Mal sein, dass sie sich allein treffen, so ist es besser, es macht keinen Sinn, er kann den Gedanke nicht ertragen, diese Affäre seiner Frau zu offenbaren und sie zu tiefst zu verletzen. Sie hört ihm zu und fühlt sich selbst nicht mehr, wahrscheinlich passiert das, wenn das letzte Körnchen Hoffnung die Seele verlässt. Sie sagt nichts mehr. Die nächsten sechs Monate sind für sie die Hölle. Ihr Ehemann soll nichts merken vom Loch, in dem sie sich befindet. Jedes Lächeln ist aufgesetzt, jedes Zusammenreißen, damit man ihr nichts anmerkt, kostet sie viel Kraft und Psyche. Wann hört das auf? Wann wird es endlich besser? Geht es ihm auch so? Sie will zu ihm, sie fühlt sich so schwach und sie braucht ihn. Warum hat er ihre Liebe aufgegeben, er weiß doch genau wie sie, dass es die eine wahre Liebe war und immer noch ist, warum stehen sich Menschen nur so oft selbst im Weg, wenn es um ihr Glück geht, es ist doch falsch, unglücklich zu leben, nur damit die anderen glücklich leben. Sie hat sich heute krank gemeldet. Als ihr Ehemann ihr einen Kuss auf die Wange gibt und geht, sitzt sie am Küchentisch, drei Stunden danach sitzt sie immer noch da und schaut mit leeren Augen aus dem Fenster. Sie sehnt sich so nach einem Ende dieses Elends. Das Handy auf dem Tisch leuchtet, sie schaut drauf und sieht eine Nachricht von seiner Frau, ihrer Freundin: Ich bin in der Lobby, welche Zimmernummer haben wir? Ihr Ehemann hatte sein Handy vergessen. ******************** Am 26.11.2019 um 8:14 von Munz auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=PDL7b) ********************