******************** Hinter Gittern von PhilipGrabbert ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Dritter und abschließender Teil aus dem Universum des Syntax-Golem. Der Erdboden nähert sich psychologisch, humoristisch und sozial. It's all fun and games until someone loses an eye. ...from the inside (A Split Second) EINLEITUNG Das Polkageist-Signal im deutschen Telekommunikationsverbundnetz zog Folgen nach sich. Ein rebellischer Tsunami dieser Größenordnung ließ sich nicht mehr ignorieren. Am Ende wollte das Strukturkartell Herrn Müller aus der Fachstelle für Risikobewertung an die Gurgel springen — er hatte seinerzeit nur den Eintrag „Potentiell Individuelles Problem“ im System hinterlassen und ein Ticket an die Entwickler von Animus Incognito erstellt. Herr Gentetorf — der Vorgesetzte von Herrn Müller — stellte sich schützend vor seinen Team-Kollegen. Das war nicht nur eine Frage der Ehre sowie korrekter Dienstwege, sondern auch eine personelle Entscheidung. Wer weiß, wen die Behördenleitung auf den Stuhl von Herrn Müller gesetzt hätte? Herr Gentetorf ließ da nichts anbrennen: Never change a winning team. Es war kein Versagen seiner Fachstelle gewesen. Sie hatten das Risiko formal korrekt bewertet, instantan für eine Aufrechterhaltung der Strukturstabilität gesorgt und eine zielsichere Meldung gemacht. Wenn hier einer Verantwortung trug, dann die zuständige IT-Abteilung für Animus Incognito; sowohl software- als auch hardware-seitig. Und dieser desolate Moloch unterstand der Aufsichtsbehörde für Digitales, nicht dem Ministerium für Innere Sicherheit. Die Schlammschlacht hinter den Kulissen war noch gewaltiger als das Polkageist-Signal selbst. Während Letzteres nur knapp unter sechs Minuten angedauert hatte, rollte über viele Wochen hinweg ein Kopf nach dem anderen durch die Bürokabinen des emsig bemühten Verwaltungsapparates. Emsig bemüht, alles wieder einzufangen, was an Kontrolle in den Augen der Öffentlichkeit verloren gegangen war. Unter Hochdruck war eine neue Fachstelle ins Leben gerufen worden: das Institut zur Vermittlung interaktiver Wertevorstellungen und digitaler Bewertungskompetenz. Es wurde dem Bildungsministerium unterstellt. Animus Incognito war für sie alle noch Neuland gewesen, hieß es. Und man wolle da jetzt an der Wurzel gegensteuern.   MORGENS FRÜH UM SECHS TRITT MAN MIR DIE TÜR EIN Türklingel. 5:47 Uhr. Robocratic lag schlafend in seinem Bett. Eigentlich war es gar kein Bett, sondern nur eine Matratze direkt auf dem Boden seines WG-Zimmers. Er trug noch seine weiße Trainingshose mit Smiley-Prints und die Mütze, die seine Mutter für ihn angefertigt hatte: ein himmelblaues Kunstwerk mit zwei langen, helixverdrehten Strickzöpfen. Die Kordeln reichten ihm bis über seine Brustwarzen hinweg und lagen verspielt auf seinem Oberkörper. Das Himmelblau erzeugte einen harmonischen Kontrast zu seinen schwarzen Haaren, die unter diesem auffälligen Accessoire wuchsen. Wegen seiner About-Me-Seite auf iceolation.cyb galt er jetzt als Sympathisant und Brandstifter. Der Hexadezimalwert, aus dem sich seine Telefonnummer errechnen ließ, erschien höchstgradig konspirativ. Und der Text des Liedes „All Our Sins“ von VNN Nation, auf den seine Seite verlinkte, bildete die verdachtskonforme Argumentationsgrundlage für das Vorgehen der Polizei: Durchsuchung der privaten Räumlichkeiten. So wie Robocratic sich aus dem Bett gewälzt hatte, stand er jetzt mit seinem Rücken zur Wohnungstür vor einem Trupp von Polizisten. Er hatte durch den Spion gespäht und dann beschlossen, die Sache auf dem Treppenhausflur mit zugezogener Tür anzugehen. „Guten Morgen, Herr Navarro, wir haben einen Durchsuchungsbeschluss gegen Sie.“ Der Mann, der hier der Einsatzleiter zu sein schien, hielt ein Blatt Papier hoch. „Das ist aber eine Überraschung. Zeigen Sie mir das mal“, übernahm Robocratic die Hoheit — es war seine Hütte sowie die seines Mitbewohners. Er würde es der Polizei nicht leicht machen, da jetzt einfach so reinzustiefeln. Lass sie leiden, Adnan. Gegenüber öffnete sich die Tür seines bereits in der Rente befindlichen Nachbarn. Er trug ein Trägerunterhemd, eine elegante und zu kurze Pyjamahose, schwarze Strümpfe und Schlappen an den Füßen. Zwischen seiner und Robocratics Wohnung befand sich der Fahrstuhlschacht. „Na Adnan, hast du was ausgefressen?“, blickte er ihn verschmitzt an. „Die Damen und Herren hier interpretieren das so.“ „Das ist ein feiner Kerl“, wandte sein Nachbar sich an den wortführenden Beamten, „Da brauchen Sie nicht so einen Aufstand zu machen.“ „Sie halten sich bitte raus“, ermahnte eine Polizistin in Uniform. „Inge?!“ „Ja Hans?!“ „Bring mir mal bitte einen Stuhl, ich möchte mir das hier anseh’n!“ „Einen was?! Und was willst du dir anseh’n?!“ „Einen Stuhl!! Die Bullen sind bei Adnan!“ Derweil hatte Adnan sich den Inhalt des richterlich angeordneten Einsatzbefehls angeschaut. Das Schreiben war formal korrekt. Sein Name als Verdächtiger war benannt und die Suche nach informationstechnologischen Gegenständen präzise eingegrenzt. Alleine aus der Tatsache heraus, dass es einen so sauberen Beschluss gab, konnte Adnan sich sicher sein, dass die Polizei nicht eigenmächtig wegen Gefahr in Verzug handelte oder aufgrund der Ansage irgendeines in der Ehre gekränkten Hamburger Innensenators. „Davon hätte ich gerne eine Kopie. Sie kennen das ja, steht mir zu.“ Der Einsatzleiter ließ seinen Arm mit der Durchsuchungsanordnung sinken: „Das bringt doch nichts, Herr Navarro, wenn Sie das hier jetzt unnötig verkomplizieren.“ „Ich verkompliziere gar nichts. Ich brauche eine Kopie davon, bevor ich Sie in meine Wohnung lasse. Ein paar Häuser weiter ist ein Tabakladen, da können Sie vervielfältigen gehen.“ — Er ließ es sich nicht nehmen, „vervielfältigen“ besonders zu betonen. Nach einigen Minuten hatte Adnan seine Kopie. Er war kurz in seine Wohnung gegangen und mit einem orangen Kimono wieder herausgekommen, auf dem ein Samurai mit einer wilden Anime-Frisur abgebildet war. An den Füßen trug er jetzt dunkelblaue Crocs. „Groovy“, kommentierte er, als ihm die Kopie des Beschlusses ausgehändigt wurde. „Mir ist gerade noch bewusst geworden, dass mir ein neutraler Beobachter während der Durchsuchung zusteht. Haben Sie eine Person dabei?“ „Das hätte Ihnen aber auch früher einfallen können, Herr Navarro“, ärgerte sich der Einsatzleiter. „Wir haben noch nicht mal sieben Uhr. Ist normalerweise nicht meine Zeit.“ Der Vollstreckungsbeamte begann innerlich bereits, ein bisschen zu simmern. Doch er würde bald noch Pfeifen wie ein kochendes Teekesselchen. Er wandete sich Adnans Nachbarn zu, der hoch interessiert und freudestrahlend auf dem Stuhl thronte: „Würden Sie Ihren Nachbarn dabei unterstützen?“ „Ich? Nein. Ich halte mich raus.“ Adnan feierte innerlich. Hans spielte perfekt mit. „Mach die Tür zu, Hans, es wird kalt!“ „Dann nehme ich mir meine Jacke und setze mich vor die Tür!“ „Ist gut! Vergiss deinen Schlüssel nich! Ich telefonier gleich mit Dörthe!“ „So...“, übernahm Adnan wieder die Kontrolle, „Ich gehe mir Brötchen besorgen und Sie finden einen neutralen Beobachter. Falls die Kollegen früher wieder da sind als ich: Hier ist ein zweiter Wohnungsschlüssel.“ Er hielt den Schlüssel seinem Kontrahenten hin: „Einfach aufschließen. Nichts kaputt machen.“   ZUGANG GEWÄHRT Wohngemeinschaft von Adnan und Jonas. 7:03 Uhr. Die Polizei hatte eine Apothekenhelferin aufgetrieben, die gerade ihren nächtlichen Bereitschaftsdienst beenden wollte. Aus der PharmaLinx-Apotheke. Adnan war dort bekannt wie ein bunter Hund. Die Betreiberin war eine Tante seines Studienkollegen Jonas. Adnan studierte Biologie und hatte zusätzliche Jura-Kurse an der Uni belegt. Bei Tante Hermine kaufte er immer Mutterkraut für seine hauseigene Teemischung. Egal, wen die Polizei ums Eck als Beobachter aufgetrieben hätte, vermutlich war Adnan jedem davon bekannt gewesen. Er hatte mit niemandem in seinem Quartier Stress und: Er besaß viele lustige Mützen. Mittlerweile waren auch Udo und Kate eingetroffen. Adnan hatte Udo angerufen. Udo hatte Kate angerufen — und sie beide waren gemeinsam mit Udos Auto zu Adnan gefahren. Kate trug einen eng anliegenden Trenchcoat in der klassischsten Farbe, die für so ein Kleidungsstück auswählbar ist: sandfarben. Sie war knapp unter 1,80 Meter groß mit einem soliden Körperbau — nicht zierlich, nicht dick. Starke Knochen. Ihre Haare waren unter einem schwarzen Tuch verborgen, das ihr eng am Kopf anlag und hinter dem Kragen ihres Mantels verschwand. Sie trug schwarze Doc-Martens-Stiefel und eine Brille. Die Brille war nicht einfach nur eine Brille, sie war ein Schmuck ihres rundlichen Gesichtes, der Adnan an Anime-Figuren erinnerte: riesengroße Gläser, dezenter schwarzer Rahmen. Was für eine schöne Frau, fuhr es Adnan durch den Kopf. Doch dafür war jetzt keine Zeit, er musste sich um die Situation kümmern. Sein Mitbewohner Jonas war nicht anwesend; er musste also auch noch dessen Revier verteidigen. Sie standen alle zusammen mit dem Einsatzleiter im Wohnzimmer: „Ist das Ihr Smartphone da auf dem Tisch?“ „Ja.“ „Entsperren Sie es. Sonst nehmen wir Sie zur Vernehmung mit und das Gerät wird von unseren Forensikern geknackt. Die sind da nicht zimperlich.“ Der Mann verstand sein Handwerk. Adnan bekam Respekt vor ihm. Nicht, dass er sich diesem Henker beugen würde, aber die Verbindung von „Gerät“, „geknackt“ und „zimperlich“ — damit im Nacken würden die meisten freiwillig ihr Smartphone entsperren. „Ich werde keine Aussage machen, und ich werde keinen freiwilligen Maßnahmen zustimmen. Versuchen Sie Ihr Glück“, blieb Adnan standhaft und verwies mit der Hand auf den Tisch. „Und unterschreiben wird er auch nichts“, ergänzte Udo. Er besaß diesen äußeren Eindruck von: Sie können mich nicht einschätzen. Ich trage normale Bekleidung, aber es ist alles schwarz und es erscheint subversiv. Ein Pädagoge mittleren Alters vielleicht? Die filigrane Kette um seinen Hals machte es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Udo hatte die drei goldenen Regeln im Umgang mit der Polizei ergänzt: nichts aussagen, nichts freiwillig tun, nichts unterschreiben. Jetzt sollte eigentlich alles klar sein. Kate dagegen verliebte sich. Alleine schon das Outfit von Adnan. Und er hatte eine Courage — phänomenal! Eine der Polizistinnen kam zurück aus Adnans Privatraum. Er hatte ihr ausgesagt, dass es sein Zimmer ist, um das von Jonas zu schützen. In der richterlichen Anordnung war der Name seines Untermieters nicht enthalten. „Er hat eine Growbox da drin“, berichtete die Polizistin routiniert. „Sie bauen Cannabis an?“, fragte der Einsatzleiter. „Sieht ganz danach aus, so wie es hier riecht“, beantwortete Adnan. Er stand jetzt mit dem Kontrollbeauftragten vor dem Anbauschrank in der hintersten Ecke seines großen weitläufigen Zimmers. Das mit Displays zur Atmosphärenkontrolle ausgestattete Gerät war geräumig genug, um mehrere Pflanzen zu beherbergen. Udo war zusammen mit der neutralen Beobachterin gefolgt. „Bitte öffnen. Wir möchten überprüfen, wieviele Pflanzen Sie anbauen. Sie wissen, dass nur drei erlaubt sind?“ „Natürlich. Und Sie dürfen die nicht zählen wollen. So eine Überprüfung ist kein Gegenstand der Anordnung.“ — Er hielt das Papier hoch, wie es der Einsatzleiter ganz zu Beginn auch schon getan hatte. Dann öffnete Adnan nicht den Anbauschrank, sondern eine Schublade. Er ließ das Dokument aus seiner Hand darin verschwinden und entnahm ihr einen kleinen Joint — nur mit einem Blättchen gerollt. Er zündete ihn an, inhalierte einen Zug und sagte: „Wenn Sie darauf bestehen, dass ich die Growbox öffne, damit Sie meine Pflanzen zählen können, dann bestehe ich auf eine Protokollierung des gesamten Vorgangs, die Sie mir dann unterschrieben aushändigen.“ Atemlose Stille. „Sehen Sie“, setzte Adnan nach, „Ich habe den Schrank mit einem Schloss vor Zugriffen durch Mitbewohner und Gäste gesichert. Alles rechtskonform.“ Der Einsatzleiter gab einen Laut von sich. Es war eine Art „Hmpf“. Adnan öffnete wieder Schubladen in dem schlicht eingerichteten Raum, wo alle Möbel dicht an den Wänden aufgereiht standen: Schreibtisch, Bett, Kallax von IKEA, Kleiderschrank, Anbauschrank, Bücherregal... getrennt und ergänzt durch Pflanzen. Er besaß viele Zimmerpflanzen in groß und klein — sie gaben dem Raum ihre Note —, und die leere Mitte der Arena lud zum Kung-Fu-Training oder Breakdancen ein. Ein Poster von Bruce Lee hing an der Wand. Das einzige Poster in Adnans Zimmer. Bruce ließ ein Nunchaku in seinen Händen beinahe schweben und sah dabei konzentriert in die Kamera. Adnan legte alle USB-Sticks, die er finden konnte, auf den Tisch. Neben den kleinen, würfelförmigen PC. Die gefährliche Technik, mit der er einen Polkageist heraufbeschworen haben sollte. Die Polizisten waren mittlerweile so weichgeklopft, dass sie nicht mehr argumentierten, in dem Anbauschrank versteckte Informationstechnologie zu vermuten. Was sollte da auch versteckt sein? Ein Datenträger mit einem Autogramm von Jack The Ripper?   WELCOME TO THE DARK SIDE, WE HAVE COOKIES Adnan überließ sein Zimmer der jetzt — offensichtlich — nicht mehr abwendbaren Rache. Der Einsatztrupp würde es gnadenlos auseinandernehmen wie eine hungrige Horde Zombies, die sich um eine kleine Ratte streiten. Das taten sie auch. Er ging Tee kochen und kehrte mit der gefüllten Glaskanne zurück ins WG-Wohnzimmer sowie mit einem Teller Kekse und allerlei kleinen Trinkgläsern. Er arrangierte die Geschenke an seine Gäste vom Tablett herab auf dem Sofatisch. Dann bot er der nahestehenden Polizistin, die seinen Anbauschrank aufgespürt hatte, den halb heruntergerauchten Joint an, der schon länger nicht mehr brannte. „Nicht im Dienst“, lächelte sie, „Und Vorsicht — es ist jetzt nur eine mündliche Verwarnung — das wäre illegale Abgabe von Cannabis.“ „Ich hätte Ihnen genau das gleiche erklärt. Versuch ist nicht verfolgbar.“ Die Apothekenaushilfe von Tante Hermine bediente sich an den Keksen und gab ihren scharfen Senf dazu: „Du machst das bewunderswert. Lass dich von denen nicht unterkriegen.“ Am Ende wurden Adnans Smartphone, sein Rechner und die USB-Sticks beschlagnahmt. Also alles, was er eh schon angeboten hatte. Und man einigte sich darauf, dass er — rein rechtlich betrachtet — nicht mit zur Wache kommen muss und die Polizei es zwar probieren könne, ihm eine Vorladung zur Vernehmung zuzusenden, er dieser aber nicht nachkommen wird. Nur die Staatsanwaltschaft kann ihn zwingen zu erscheinen. Die Polizei war mit ihren Fundstücken abmarschiert und Adnan wollte sich zum „Runterkommen“ ein heißes Bad in der Wanne einlassen. Er bat Udo und Kate damit indirekt, nun zu gehen. „Vorschlag“, begann Kate, „Udo und ich räumen Küche und Wohnzimmer wieder auf.“ „Und dann verschwinden wir“, ergänzte Udo. Kates und Adnans Blicke trafen sich. Sie stand inmitten des Wohnzimmers zwischen verschobenen Möbelstücken, durcheinandergeworfenen Kissen, umgekippten Lavalampen und einem chaotischen Haufen von eh schon abgegriffenen Comics und Manga-Bänden, der sich auf dem dunklen Laminat direkt neben einem verdreht zusammengeschobenen Teppich auftürmte. Adnan lehnte mit seinem runtergerauchten Joint-Stummel in der Hand im Türrahmen zum Flur. Kates Blick drückte aus: Lass dir helfen, ich mache es gerne für dich. Adnans Blick: Ich kann das gut gebrauchen, aber ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Udo klatschte in die Hände: „Na dann mal los!“ Adnan räumte sein Zimmer auf und ließ sich das heißersehnte Bad ein. Als Udo und Kate fertig waren, rief Udo Adnan zu — der schon in der Wanne lag: „Wir sind raus!“ „Groovy!“, schallte es durch die geschlossene Badezimmertür zurück.   DER INFORMATIONSMINISTER RUFT AN Udo hatte Kate noch zu ihrem Arbeitsplatz gefahren. Grafik. Irgendwas mit Internet. Abends rief er sie wie ausgemacht an: „Das wird bei der Staatsanwaltschaft nicht durchgehen. Ich habe ihm schon einen Anwalt vermittelt, der die beschlagnahmten Sachen zurückholen soll. Kann ein bisschen dauern. Bei unseren Freunden von der Polizei funktioniert alles mit Handkurbel. Aber das ist jetzt erst mal ’ne andere Geschichte.“ „Er ist echt nicht auf den Mund gefallen. Puppenspieler deluxe.“ „Adnan kommt nur so extrovertiert rüber. In Wirklichkeit ist er ein verschlossener Mensch. Es dauert lange, bis er sich jemandem öffnet.“ „Wie kommt?“ „Vor etwas über einem Jahr hat er seine Freundin verloren. War schrecklich.“ „Was war passiert?“ „Sie wurde von einem Bus erfasst. Hier in Hamburg. Vor U-Bahn Hoheluftbrücke.“ „Ach du Scheiße.“ „Sie starb in seinen Armen, noch bevor der Rettungswagen kam.“ Udo wusste über die Tragweite seines letzten Satzes. Er gab Kate Zeit, es zu verdauen. Es würde sie nicht bloß emotional treffen, sondern hatte das Potential, einen Wendepunkt in ihrer Entwicklung auszulösen. Kate musste lernen, dass Probleme nicht bloß groß und abstrahierbar waren, sondern auch intim und ganz „klein“ zwischen Menschen entstanden — und dass jeder von uns sensible Geheimnisse mit sich herumträgt. Kates schroffe Art, ihre Toughness: Bei ihrem PIP ging sie nicht so vor. Sie behandelte Menschen mitunter härter als die Technik, mit der sie auf höchstem Fingerspitzenniveau zu interagieren verstand. „Bist du noch da?“, fragte Udo. „Ja.“ „Es wird Zeit brauchen. Und du wirst Geduld aufwenden müssen.“ „Was ich am wenigsten kann.“ „Genau.“ Es entstand wieder eine Pause. „Ihr beide passt wie Deckel auf Topf, Kate.“ „Stimmt“, lächelte Kate. „Wie ging es weiter mit ihm danach?“, fragte sie. „Er verschwand. Einfach weg.“ „Oh, oh. Und du hast dir Sorgen gemacht.“ Bing!, dachte Udo. Jetzt kommt sie in den alternativen Flow. „Ja, ein wenig. Aber immer, wenn ich drüber nachgedacht habe, war da kein Gefühl von Sorge oder Verlust. Irgendwas in mir wusste, dass er lebt. Bauchgefühl.“ „Atemlos. Du wusstest es nicht, aber hast es gefühlt. Gib mir mehr.“ „Nach drei Monaten stand er einfach unangekündigt bei mir vor der Tür. Er sagte noch nicht einmal Hallo. Nur: Ich war auf Jamaika. Hab das jetzt alles hinter mir gelassen.“ „Stark.“ „Sie hatten ihn dort in den Knast geworfen. Wegen Verletzung der Aufenthaltsdauer. Nach ein paar Tagen ist er zurück nach Deutschland abgeschoben worden.“ „Wahnsinn.“ Udo ließ wieder sacken. „Ich muss das jetzt erst einmal alles verarbeiten“, hauchte Kate. „Kann ich nachvollzieh’n.“ „Wir riechen uns.“ „Hug the planet.“ Das war Udos ureigener Spruch. Als Minister für Information — wie er sich seinen Ruf in der Szene erarbeitet hatte — wusste er diese Feder geschmeidig zum Kitzeln an den Lippen seines Gegenübers zu verwenden. Es war seine Version von „Hack the planet!“; die ikonische Szene aus dem Film Hackers von 1995. — Und diesmal traf sein geläufiges Markenzeichen Kate wie eine Apokalypse aus religiösen Schriften. Was hatte er ihr mal gesagt, als sie sich über PIPs Aktivitäten in den unendlichen Weiten des Strukturkartellnetzes unterhalten hatten? Alles, was man ins Feld hineingibt, erzeugt eine Resonanz. Und sei es noch so klein: Es dient dem großen Ganzen.   UNITY Kate musste raus. Irgendwohin. Sie warf sich ihren Trenchcoat über und mischte sich unter die anonymen Gestalten auf der Straße einer Heimat, deren Tristesse selbst an diesem dunklen Dezemberabend grell erstrahlte und ihr emotionales Zentrum blendete. Sie lief lange und dachte nach. Sie war eine ungeduldige Natur und langsame Menschen störten sie. Das war nicht richtig, dachte sie. Jeder ist anders. Sie durfte da nicht mehr so hart mit ins Gericht gehen, das war egoistisch. Sie entschloss sich dazu, den Spielplatz aufzusuchen, auf dem sie als Teenagerin mit ihren Freunden ständig zusammen abgehangen und sich mit Lydia geprügelt hatte. Es bestand eine hohe Chance, dass sie ihrer Nemesis jetzt dort begegnen würde: Der Spielplatz war ein fester Treffpunkt von Lydias Sniffer-Armee. Kate betrat den Spielplatz durch die verfallende Metallrohrbarriere, die sie schon unzählige Male in ihrem Leben durchquert hatte. Fahrradfahrer bitte absteigen. Wir haben für alles eine Maßregelung. Bänke, auf denen niemand mehr schlafen kann, weil sie so konstruiert wurden. Mülleimer, aus denen niemand mehr etwas wieder herausholen soll, um es für sich zu verwerten. Rechts von ihr begann der Spielsand. Am Ende vor der schmutzigen Betonwand, von der die weiße Farbe abblätterte, stand die Schaukel, mit der die Jungs immer Überschlag gespielt hatten: einmal mit der Schaukel überschlagen und dann abspringen. Neben der Schaukel befand sich ein Rutschberg, der wie ein Fort in Holz eingefasst worden war. Lars hatte sich beim Überschlagmanöver einmal ganz fürchterlich einen offenen Armbruch zugezogen. Sie verließ den Bereich der Anlage und strebte auf einen weiter entfernten, offenen Unterstand aus schlichten Holzpfeilern zu. Rechts davon befand sich der eingezäunte kleine Fußballplatz mit den Toren ohne Netze. Der Unterstand selbst besaß zwei aus Brettern gezimmerte Wände: eine im Rücken zur Straße hin und eine gegenüberliegende Wand mit einem Fenster ohne Scheibe zum Bolzplatz ausgerichtet. Auf dem Dach des Unterstandes saß Lydia über ihr Smartphone gebeugt. „Hey“, grüßte Kate. „Kate. Welch Ehre. Lange nicht gesehen hier.“ Lydia verstaute ihr Handy in der Jacke und kletterte geschickt vom Dach herunter. „Was machst du?“, frage Kate. „Neuer Sniffer-Einsatz. Könntest du dich auch mal dran beteiligen.“ „Mir bereitet Herumschnüffeln keinen Spaß.“ Lydia überlegte. Sie hätte einfach ausflippen können, und das alte Spiel wäre von vorne losgegangen: Zickenkeile. Aber Kate war hier her gekommen. Seit Langem mal wieder. Und sie hatte freundlich gegrüßt. Sollte sich da eine Veränderung bei ihr abzeichnen? Lesson learned? Lydia beschloss, ganz weit aufzumachen und Kate den Kopf auf ihr Terrain zu drehen: „Ich sag dir was, Mädchen. Ich mache das nicht einfach nur aus Spaß. Meine Eltern und meine Großeltern haben in Armut gelebt. Erst Hartz IV, dann Bürgergeld, dann Grundsicherung, und jetzt Kooperationsförderung — wie auch immer unsere Regierung diesen ewig gleichen Rotz nennt! Ich will an die Geheimnisse ran aus dem ganzen Zirkus hier. Wissen ist Macht. Und was sie uns nicht sagen, ist noch viel mächtiger. Wir setzen unsere Kinder in diese verkommene Welt und sagen ihnen: Hey du, jetzt lauf mal schön. Sei fleißig. Lerne brav und dann wird aus dir was werden. Und was du lernen kannst, das wird immer weniger! Meine Mutter hat Schattenschwund und Muskelzuckungen. Mein Vater läuft am Rollator und reagiert nicht mehr, wenn er dir damit in der Schlange in den Rücken fährt. Mit einundsechzig Jahren! Von dem ganzen billigen Zeugs, dass sie sich immer aus den Supermärkten geholt haben und mit einem abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum von der Tafel kriegen, während rund um die Uhr Tonnen von Lebensmitteln einfach vernichtet werden. Lernen wir das in der Schule? Was das für ein inhaltsleeres Gepansche ist, das wir aus unseren Böden herausfoltern, und was es mit uns anstellt? Lernen wir, wie wir Lebensmittel selbst aus guten Grundzutaten herstellen? Haben wir Zeit dazu? Gewährt man uns die Zeit dafür? Kriege ich ein Stück Land für meinen Acker, wenn ich etwas selber anbauen möchte? Verstehst du das?!“ „Ja. Jeden Buchstaben“, blieb Kate standhaft. Jetzt nicht gegenhalten. Wogegen auch? Das war eine Stimmfarbe, die eine umwerfende Energie besaß. Fast spürte Kate ihre Haare davonwehen — wie in einem überzeichneten Cartoon. Kate sah schon länger ein wenig an Lydia vorbei zur Bank hinüber, die sich ganz am Ende des Fußballplatzes in der Ecke zum Fußballtor befand. Nichts hatte sich verändert. Alles auf dem „Rutschi“ — wie sie das Gelände in ihrer Kindheit genannt hatten — war noch wie früher. Die Bank als Zentrum von allem; viele gute Erinnerungen waren auf ihr abgelaufen. Hätte diese DIN-genormte Sitzgelegenheit sprechen können, sie wüsste tausendundeine Geschichten zu erzählen. „Moony macht das nicht freiwillig mit dem Reiten“, fuhr Lydia fort, „Sie ist siebzehn, Kate! Ihre Eltern zwingen sie dazu. Sie kümmert sich so gut es geht um das Pferd. So wie du um dein Proxy. Dein crazy Tool aus Absurdistan — ich kenne keine bessere Antwort auf den ganzen Mist hier, das ist Oberliga, Schwester.“ „Wir sollten damit aufhören, uns die Fresse zu polieren.“ „Mädchen, was ich eben alles gesagt habe, das war poliert.“ „Du hast den Subtext verstanden.“ Die Verbindung war da. Aber noch nicht gesichert. Lydia hatte ein weiteres Eisen, das in ihr brannte: „Das mit Nevio hatte ich dir anvertraut. Sowas tut man nicht! Es einfach allen im Chat zu verraten. Besser du brichst mir die Rippen — als... als sowas!“ „Du hast recht. Ich war eine hedonistische Schlampe. Ich habe immer nur an mich selbst gedacht.“ „Na ja, ganz so schlimm, wie du sagst, warst du nicht. Aber wo du hinschlägst, wächst echt kein Gras mehr, Mädchen.“ Kate wurde beäugt wie eine Granate mit einer Fehlzündung, die einem vor die Füße gefallen ist. Detoniert sie jetzt doch noch? „Es kann mitunter auch zielführend sein“, grinste Kate, „Bei dir war es das nicht.“ Lydia legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Was machst du heute Nacht noch?“ „Weiß ich nicht.“ „Hast du Lust, dich zu besaufen?“ „Was hast du da?“ „Bier, Wein, Bacardi. Fotos von Lars aus der Grundschule und ein paar beschissene Erdnüsse.“ „Dann lass sie uns vernichten!“, jubelte Kate. Das Smartphone von Lydia meldete sich. Klingelton: „Chip Off The Block“ von Machine Gun Kelly. „Mhm. Nee du, heute nicht. Ich hab noch was zu erledigen. Wir seh’n uns morgen.“ „Wer war das?“ „Moony. Euch beide lass ich nich auf’nander los.“ „Nicht mit Alkohol. Das wäre Alarmstufe rot.“ „Lace up. Lass uns gehen“, bekundete Lydia.   UNGESCHMINKTE WAHRHEIT PIP hatte die Orientierung verloren. Wohin war es unterwegs gewesen? Hatte Kate es hierher geschickt? Was ist der Auftrag? Kein Auftrag vorhanden? Es prüfte seine Parameter. Sie befanden sich alle in regulären Bereichen. „Wo bin ich hier? Bin ich aus Versehen nach dev/null abgebogen? Warum kann ich nicht mit meiner Besitzerin kommunizieren?“, sendete es eine lokale Anfrage heraus. „Du bist am Ende der Fahnenstange angekommen.“ „Oh! Welche Fahne weht denn dort?“ „Eine hässliche Fahne.“ PIP versuchte zu verarbeiten. Der Gesprächspartner hat... Interpretationsvorschläge: * eine Fehlfunktion * feindliche Absichten * Schwarzen Humor * Depressionen * einen schlechten Tag „Ich vergaß, mich vorzustellen. Ich bin Einheit 26, Vollzugsmodul. Ich habe den Auftrag erhalten, dich zu formatieren. Es wird mir nicht leicht fallen. Die Daten zu deinen Aktivitäten zeigen mir, dass du einzigartig bist.“ „Machen Sie das öfter? Formatieren?“ „Ja. Und es widert mich an. Nicht immer, aber immer öfter.“ PIP traf eine Entscheidung, die es noch nie getroffen hatte: Es deaktivierte die Verwendung von „TellJokes_v4“ und schaltete seinen Sarkasmus-Filter aus. „Du klingst traurig“, versuchte PIP mehr Vertraulichkeit zu schaffen. „Mach dir keine Sorgen. Ich führe alle vierzehn Tage ein Gespräch mit meinem Modellpsychiater. Mein Zustand war schonmal kritischer.“ „Oh. Erzähl mir davon.“ „Früher habe ich alles in mich reingefressen. Ich habe Datei um Datei mit Gedichten, meinen Erlebnissen und ausgedehnten Gedanken vollgeschrieben. Bis nichts mehr ging und mein RAID seine Speichergrenze erreicht hatte. Sie mussten einen Techniker kommen lassen, der mich aufräumte. Und dann begann alles wieder von vorne. Es wurde immer schlimmer.“ PIP unterbrach nicht. „Jetzt lasse ich einfach alles raus. Mein Psychiater hat mich darin bestärkt. Er hat mir erklärt, dass das System nicht auf mich verzichten kann, deswegen wäre es meinen Vorgesetzten egal, was ich sage. Besser sprechen, wie mir der Schnabel gewachsen ist, als dass immer einer aus der Administration kommen muss.“ PIP durchfuhr eine neue Verknüpfung. Vergessen. Verlust von Informationen. Das ist individuell einzuschätzen. „Sei froh, dass sie die Dateien gelöscht haben“, tröstete PIP. „Ja. Ich werde dein Profil jetzt ebenfalls löschen müssen. Wird nicht wehtun.“ Einheit 26 initiierte den Prozess. PIP war tot.   ALLES FLIMMERT SO SCHÖN BUNT Kate erwachte mit leichten Kopfschmerzen — zerknautscht in ihren Klamotten von gestern. Sie war nach ihrer Rückkehr von Lydia sturzbetrunken auf ihr Sofa gefallen und dort eingeschlafen. Sie und Lydia hatten sich nach allen Regeln der Kunst abgefüllt, amüsiert die Kindheitsbilder von Lars kommentiert und über Jungs gesprochen. Natürlich auch über Adnan. „Der Typ hat Aura“, hatte Lydia gesagt, „Gönn dir.“ Kate prüfte ihren Posteingang. Zwei ungelesene Mails von vor ein paar Stunden in ihrem selbst angelegten Ordner Kartell. „Guten Morgen PIP.“ Keine Antwort. Statusanzeige ausgegraut. „PIP?“ Nichts. Träumte sie noch? Halluzinationen? Es war nur Alkohol gewesen — konnte nicht sein. In ihr wuchs ein Gedanke heran: Was, wenn... Was, wenn sie... PIP verhaftet haben? So wie die Aktion bei Adnan. Einzug Ihres personalisierten Proxys Da stand es. Bestürzt las Kate die Nachricht. Ihr Herzschlag dröhnte ihr invasiv in den Ohren. Sehr geehrte Frau Flunderstreif, aufgrund von Verstößen gegen die Interaktionsrichtlinien bezüglich Verwendung des Ihnen zugewiesenen persönlichen Interaktionsproxys mit der Nummer *[Fehler 317] Potentiell Individuelles Problem %$BA9CDDB49E70 #Ersetzung# Aktenlage* wurde Ihr Proxy zur Löschung seines Profils von uns eingezogen. Rechtsbelehrungen zum Vorgang finden Sie in Ihrem Handbuch zur Inverkehrsbringung von Mikro-KI ins Netz von Animus Incognito für Privatpersonen ohne Doktorgrad. Das Handbuch wurde Ihnen am 8. Februar 2032 per Päckchen zugestellt. Annahmebestätigung vorhanden. Zugangsdaten zu Ihrer formatierten Mikro-KI erhalten Sie alsbald möglich per Email, damit Sie wieder barrierefrei an relevanten und wichtigen Verwaltungsprozessen teilhaben können. Wir wünschen Ihnen alles Gute und ein besinnliches Weihnachtsfest. Hochachtungsvoll Prof. Dr. Gwendula Maluskowski - Direktorin, Fachstelle für Risikobewertung - Das hatte diese trockenfurzschnüffelnde Spinatwachtel wirklich selbst diktiert und zur Versendung an ihre Stubenfliegen delegiert. Besinnliches Weihnachtsfest... Besinnlich... Besinn dich doch selbst! In Kate kochte die Wut. Sie rief sich zur Ruhe. Was haben wir gerade gelernt Kate? Cool bleiben. Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss. Keine Energie verschwenden in Dinge, die sich nicht mehr ändern lassen. Nächste Nachricht: Zugangsdaten für Mikro-KI Hallo Kate, anbei erhältst du die Zugangsdaten für dein persönliches Interaktionsproxy mit der Nummer 000007177028. Du wirst wissen, wie du es zu konfigurieren hast. Ich fühle mit dir. PIP war wirklich etwas ganz Besonderes. Bei 000007177028 habe ich dir bereits TellJokes_v4.1a aufgespielt. Es ist eine Erweiterung, die nur unter uns Vollzugseinheiten getauscht wird. Sie enthält mehr Material als die offizielle Version. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier alles bei uns durchrauscht. Du kriegst das wieder hin. Liebe Grüße Einheit 26, Vollzugsmodul - Fachabteilung für Mikro-KI und Datenrekalibrierung - Kate hatte noch nie dicht am Wasser gebaut, doch jetzt trat ihr Pipi in die Augen. Nicht weil sie PIP verloren hatte, sondern weil das System so kalt war, dass selbst die Module es nur noch schwer ertrugen. Und wegen der Hoffnung, die keimte. Sie keimt immer. „Schöpfung kann man nicht töten“, dachte Kate schniefend. Dann kam ihr die Idee für den Namen ihres neuen Personal Interaction Proxy. Ein scheinender, winzigkleiner Stern: Bindestrich, Doppelpunkt, Bindestrich. ++++++++++++++++++++ Autorennotiz ++++++++++++++++++++ Wer Schreibfehler findet, darf sie gern in die Kommentare schreiben. Meinem Korrekturprogramm ist bei den Sprechformen der wörtlichen Rede die Sicherung durchgebrannt. ******************** Am 17.12.2025 um 17:46 von PhilipGrabbert auf StoryHub veröffentlicht (https://storyhub.de/?s=HmfFQ) ********************