******************** Wie ich lernte, mir Sorgen zu machen von OiramAtserp ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Kurze Abhandlung über das Lernen, Erwachsenwerden und die Angst davor, zu scheitern. Wie ich lernte, mir Sorgen zu machen   Als Kind macht sich keine Sorgen. Als Kind spielt und lacht man den ganzen Tag und manchmal weint man auch. Aber es gibt immer etwas zu entdecken. Die Zukunft und damit verbundene Ängste liegen noch in weiter Ferne. Den Grund, warum Kinder so kreativ sind, sehen manche im Spielen. Durch das Spielen lernen Kinder viel über die noch unbekannte Welt da draußen. Erwachsene spielen nicht! Wenn Erwachsene lernen, dann nach einem bestimmten Schema, inklusive Anfangs- und Endpunkt. Es dient auch immer einem bestimmten Zweck, der in der Regel nicht im Lernen selbst liegt. Solange sie nicht in der Schule sind, entscheiden sich Kinder nicht zu lernen, jedenfalls nicht bewusst. Sich sorgen zu machen, das lernt man erst später. Erst wenn „das Richtige“ leben anfängt. Ich bin nun 30 Jahre alt und mache mir seit vielen Jahren Sorgen. Zurecht werden die sagen, die mich kennen. Schließlich habe ich in den letzten Jahren kaum gute Entscheidungen getroffen und werde vermutlich auch weiterhin schlechte treffen. Möglicherweise bin ich gerade in diesem Augenblick dabei, eine neue schlechte Entscheidung zu treffen. Vielleicht war auch das Schreiben dieses Textes eine schlechte Entscheidung. Schließlich bin ich kein Poet oder erfolgreicher Autor und sehr wahrscheinlich dürfte die Anzahl der Menschen, die diesen Text jemals lesen werden, äußerst gering sein. Man könnte also durchaus die Frage stellen, ob ich meine Zeit nicht hätte sinnvoller nutzen können? Ich hätte Dinge tun können, die mir Geld oder einen anderen erkennbaren Nutzen bringen. So betrachtet könnte es eine schlechte Entscheidung gewesen sein, diesen Text zu schreiben. Damit habe ich wieder einen neuen Grund, mir sorgen zu machen. In unserer Gesellschaft sind sorgen allgegenwärtig. Gerade die Deutschen scheinen besonders begabt darin zu sein, sich sorgen zu machen. Die Sorge vor Krankheit, finanziellem oder gesellschaftlichem Abstieg oder dem Verlust der sogenannten „Freiheit“ scheint omnipräsent zu sein. Angesichts der aktuellen Lage unserer Umwelt und der menschlichen Zivilisation, sind diese Sorgen aber auch irgendwo verständlich.   Oiram Atserp ******************** Am 3.3.2022 um 22:58 von OiramAtserp auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=%40wDVr) ********************