******************** Der Brief von GreenQuill ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Yu ist der Ferne und schreibt Howard einen Brief, der sehnlichst erwartet wird. Wichtelbeitrag. Pairing Yu Kanda/Howard Link ++++++++++++++++++++ Autorennotiz ++++++++++++++++++++ Diese Fanfiction ist im Rahmen des "Romantic Premade"-Wichtelns entstanden. Sie ist ein Geschenk für LockXOn. LockXOn, leider hab ich nichts so ganz Passendes für deine Lesewünsche gefunden und das Abwägen bei der Zuteilung hat entschieden, dass dein Pairing in meiner Geschichte landete. Ich bin mir nicht sicher, ob es passt, aber ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen, auch wenn es vielleicht mit einem Lacher endet :). Augurey Verhangene Scheiben, Wasserschleier, Spiegelpfützen und feuchtes Gras. Howard trat auf schlammigen Grund als er das Tor hinter sich ließ und zum Haus zurückkehrte. Der Regen prasselte seit Tagen schon unablässig. Doch mochten die Wolken auch grau und die Tage auch trüb sein, für ihn herrschte noch immer eitler Sonnenschein. Lächelnd betrachtete er für einen flüchtigen Augenblick den Brief in seiner Hand, ehe er ihn vorsichtig wie einen kostbaren Schatz in seine Brusttasche steckte, ganz nah an sein klopfendes Herz. Die wenigen Regentropfen hatten schon gereicht, um die Tinte auf dem Umschlag zu verwischen. Doch diese Handschrift, diese geschwungenen Buchstaben würde er selbst dann noch erkennen, wenn das Papier sich ganz in Wasser auflöste. Yu. Yu hatte ihm wieder geschrieben. Oh, wie sehr hatte er seinen Brief erwartet, obwohl er den letzten erst vor einer Woche erhalten hatte. Doch an Yus Zeilen, an seinen Erzählungen, seinen Grüßen und  Liebesbekundungen, konnte Howard sich einfach nicht sattlesen. Jeder Satz, jedes Wort, jeder Buchstabe war ein kleines Heiligtum für ihn. Ihr Klang, denn Howard las sich selbst jeden Brief leise flüsternd vor, war süßer als Wein und Zuckerbrot. Kaum, dass er die schützende Trockenheit des Hauses erreicht hatte, stürzte Howard bereits auf sein Zimmer und riss den Umschlag auf. Da waren sie, die vertrauten Zeichen, die liebevollen Kringel und geschwungenen Bögen, unverschwommen und vom Regenwasser unberührt. Wie ein Schwamm sog Howard die Worte auf. Ein Lächeln, strahlend wie die Sonne, die schon seit Tagen nicht mehr geschienen hatte, stahl sich über seine Lippen. Er schloss die Augen und dachte an Yu, dachte an die Zeit zurück als sie noch am gleichen Ort lebten und sich jeden Tag sehen konnten. Er stellte sich die Küsse vor, die begierigen Lippen, die verführerische Haut auf seiner, die weißen Laken und die Nächte, in denen sie nicht schliefen. Doch dachte er auch an die Tage, an das Lachen und Necken, das Flüstern und Händchenhalten, versteckt hinter den Büschen im Garten. Nun war Yu fern. Lange schon musste Howard ihn entbehren und fieberte jeden Tag ihrem ungewissen Wiedersehen entgegen. Das Warten wurde ihm lange, bescherte ihm zähe Stunden der Entbehrung und ließ ihn abends am Fenster stehen und sehnsüchtig hinauf in die Sterne blicken, die auch über dem Kopf seines Liebsten funkeln mochten. Doch die Briefe, seine Briefe, brachten ihm Yu wieder ein Stück näher. Worte, waren sie nicht wie eine Brücke? Konnten sie nicht alle Weiten überwinden? Wie die Vögel flogen sie über alle Grenzen hinweg. Fast meinte Howard, Yus Herzklopfen an seiner Seite zu spüren und fühlte seinen warmen Atem, der seine Ohren kitzelte. Eine Erinnerung und eine Vision zugleich. Ob es ihm in der Fremde wohl noch immer gut erging? Berauscht von seiner regen Fantasie schlug Howard die Augen wieder auf, versenkte seinen Blick in den Zeilen und spürte die beruhigende Wärme in seiner Brust als Yu von guten Tagen berichtete. Vor dem Fenster fiel unablässig der Regen. Die Welt verschwamm in einem tristen Grau, das die Menschen melancholisch stimmte. Kälte und Feuchtigkeit stahl sich in die Flure und Zimmer des Hauses. Doch Howard war nicht kalt, noch war er traurig. Denn den wärmsten Schatz hielt er in seinen Händen und verwahrte er sicher in seiner Schublade: Yus Briefe. ******************** Am 3.7.2019 um 22:36 von GreenQuill auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=jx%28%40%2C) ********************