******************** Ein Stück Vergangenheit von Silberfeder ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Nach Kriegsende nimmt Harry sich Zeit für sich selbst und tut etwas, das er viel eher hätte tun sollen. Er sammelt Erinnerungen. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Erinnerungen. Es sind Erinnerungen an seine Eltern. Harry hatte sie nie kennenlernen können, aber er wollte wissen, wer sie waren. -------------------- 1. Kapitel: Beginn -------------------- „Professor?“ „Harry, ich hatte nicht erwartet, dich so bald wieder zu sehen. Das letzte Mal, als du hier warst, hast du so ausgesehen, als ob du Ruhe bräuchtest. Viel Ruhe.“ „Das ist immer noch so, aber ich ...“ „Ruhe …“, scharrte eine Stimme von der Seite. „Das ist etwas, das ich jetzt auch gerne hätte.“ „Aber Severus“, wandte Albus Dumbledore an das Portrait neben sich, „die hattest du in den letzten Wochen wirklich genug. Und siehst du denn nicht, dass der Junge etwas fragen will.“ Snape schnaubte nur und verschwand dann aus dem Rahmen. Und da die Portraits der anderen Schulleiter schliefen – oder zumindest so taten – waren Harry und Dumbledore wieder für sich selbst. „Was wolltest du von mir wissen, Harry?“ „Wem gehört ihr Denkarium jetzt?“, fragte Harry frei heraus. Dumbledore wirkte für einen Moment verwundert, lächelte aber dann. „Der Schule.“ „Darf ich es eventuell benutzen?“ Dumbledore lächelte noch immer. „Ich bin sicher, du hast einen guten Grund dafür.“ Harry fuhr sich mit der Hand durch das ohnehin schon zerzauste Haar. „Ich weiß nicht, ob der Grund gut ist, aber ich würde gerne mehr über meine Eltern erfahren, da dachte ich mir, dass ich Personen, die sie kannten, fragen könnte, ob sie mir Erinnerungen zu ihnen überlassen könnten und diese dann in einem Denkarium ansehen.“ „Das Verlangen nach dem, was nie sein konnte, ist nur menschlich“, meinte Albus. „Du kannst es gerne dafür nutzen, derzeit verwendet es ohnehin niemand, aber pass auf, dass du nicht beginnst dich an die Vergangenheit zu klammern. Konzentriere dich weiter auf das Hier und Jetzt.“ „Keine Sorge, Professor“, antwortete Harry. „Das werde ich.“ „Dann …“ Dumbledore wirkte belustigt. Es fehlte nur noch, dass er sich einen Zitronebrausedrop in den Mund schob, was er als Porträt jedoch nicht mehr tun konnte. „… ist ja alles in Ordnung.“ „Ja, ist es.“   Wörter: 300 -------------------- 2. Kapitel: Minerva McGonagall -------------------- Vorsichtig goss Harry die erste Erinnerung in das Denkarium, um nur nichts zu verschütten, beobachtete wie das kleine Fläschchen sich langsam leerte. Die Blicke der Portraits an der Wand – eines beobachtete ihn besonders genau – ignorierte er hierbei. Er durfte schließlich hier sein, tat nichts unrechtes. Und wenn sie ihm zusehen wollten, dann sollten sie es ruhig tun. Was sich im Denkarium abspielte konnten sie ohnehin nicht wahrnehmen. Professor McGonagall – Minerva, verbesserte er sich in Gedanken selbst; jetzt durfte er sie ja mit dem Vornamen ansprechen, sie bestand sogar darauf – hatte ihm diese Erinnerung gegeben, als er darum bat. Mit einem Lächeln auf den Lippen und den Worten, dass diese Erinnerung zwar kein besonderer Moment war, aber genau deshalb einen Blick wert sei. Was genau sie zeigte, hatte Minerva ihm nicht verraten wollen, meinte dazu nur, dass es die Spannung nehmen würde. Und Harry hatte ihr nicht widersprochen, daraufhin lediglich beschlossen die Erinnerung so bald wie irgend möglich zu betrachten. Am besten sofort. Ohne große Verzögerung. Ignorierend dass es praktisch mitten in der Nacht war. Es würde ohnehin niemanden stören, wenn er um diese Zeit unterwegs war. Der Schulbetrieb begann erst im September wieder und von den anderen, die beim Wiederaufbau der Schule mithalfen, geisterten selbst genug zu dieser Zeit noch durch die Schule. Niemand hatte viel Schlaf in diesen Tagen. Der 28. Mai war noch zu frisch. Aber daran wollte er jetzt nicht denken. Es gab etwas anderes, auf das er sich jetzt mehr konzentrieren wollte. Seine Eltern. Oder besser gesagt die Vergangenheit seiner Eltern. Harry betrachtete das Becken vor sich, den Schimmer der Flüssigkeit darin, schloss für einen Augenblick nur seine Augen, um sich zu sammeln. Dann beugte er sich langsam nach vorne und tauchte mit der Nasenspitze voran in der Vergangenheit ein. Er hatte das Gefühl zu fallen. ++++++++++++++++++++ Autorennotiz ++++++++++++++++++++ Ursprünglich für die Zitate-Drabbles auf ff.de erstellt.Nach den Vorgaben von Ms Herondale. ******************** Am 25.6.2017 um 14:03 von Silberfeder auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=fx3tP) ********************