Für die Ewigkeit

Kurzbeschreibung:
Die elbischen Riten einer Hochzeit sind in den Laws and Customs among the Eldar geschildert. Dort sind zwar nicht die genauen Worte wiedergegeben, jedoch die Valar, die dabei angerufen werden. Das plus der Ringtausch und die eigentliche Hochzeit (beste Tolkien Trivia ever!) sind dort ebenfalls belegt.

Autorennotiz:
Die elbischen Riten einer Hochzeit sind in den Laws and Customs among the Eldar geschildert. Dort sind zwar nicht die genauen Worte wiedergegeben, jedoch die Valar, die dabei angerufen werden. Das plus der Ringtausch und die eigentliche Hochzeit (beste Tolkien Trivia ever!) sind dort ebenfalls belegt.

Am 15.5.2020 um 11:21 von Elenyafinwe auf StoryHub veröffentlicht

»Was du wohl jetzt sagen würdest, alter Freund?«

Elrond stand vor der Stele, auf der die Splitter Aeglos‘ aufgebahrt waren. Einhundert Jahre war es nun her, dass er von Gil-galad hatte Abschied nehmen müssen, seinem König und Freund. Die Erinnerung daran war noch immer so frisch wie eh und je.

»Was frage ich auch?«, fuhr er zu sich selbst fort. »Natürlich weiß ich, was du sagen würdest. Du würdest mich einen Idioten schimpfen, dass ich Celebrían nicht schon viel eher gefragt habe, ob sie mich heiraten will. All die Jahre hast du mich damit aufgezogen und jetzt, wo ich die mutigste Tat meines Lebens vollbracht habe, bist du nicht einmal dabei. Du glaubst ja gar nicht, wie unheimlich Galadriel sein kann!« Er lachte leise. »Nun denn, mein Freund. Meine Braut wartet auf mich. Meine Braut, wie das klingt!«

Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen. Ceomon, der bis jetzt im Hintergrund gewartet hatte, gesellte sich zu ihm.

»Und? Schon aufgeregt?«, wollte er wissen.

»Du hast ja keine Ahnung!«, entgegnete Elrond. Mit einem Male merkte er, wie ihm regelrecht der Kopf schwirrte. Um sich abzulenken, sagte er daher: »Du siehst so ungewohnt aus in diesen Roben.«

Sie beide hatten für diesen Tag die feinsten Kleider angelegt, die sie besaßen. Rethtulu war nicht davor zurückgeschreckt, für den Bräutigam und seinen Trauzeugen neue Kleider schneidern zu lassen. Elrond konnte sich nicht erinnern, jemals in so feine Brokatstoffe gekleidet gewesen zu sein, nicht einmal bei der Hochzeit seines Bruders. Und jetzt heiratete er selbst!

Was Celebrían wohl tragen würde? Unweigerlich wanderten seine Gedanken wieder zu ihr. Er hatte sie seit dem vergangenen Tag nicht gesehen. Ihre Mutter und ihre Zofen unter der Federführung Laerwens hatten sie die ganze Zeit in Beschlag genommen. Es brachte Unglück, wenn der Bräutigam seine Braut vor der Hochzeit sah, hatten sie gesagt, und ihn wieder davon gescheucht.

Da war sie wieder, diese fürchterliche Nervosität. Tausend Dinge gingen ihm durch den Kopf, die schief gehen konnten.

»Was ist, wenn sie nein sagt?«, fragte er sich mit einem Male voller Schrecken.

Ceomon blieb vor ihm stehen und fasste ihn fest in den Blick. »Elrond, sieh mich an«, verlangte er streng. Die Höflichkeitsformen lies er bewusst zur Seite. »Du hast dich Sauron höchstselbst gestellt, selbst ich war dabei in die Knie gegangen. Da wirst du doch wohl deine eigene Hochzeit überstehen!«

Elrond atmete ein paar Mal tief durch und zerrte am Kragen seines Gewandes. Kam es ihm nur so vor, oder gab es hier mit einem Mal weniger Luft?

»Meinst du?«, fragte er unsicher.

»Ja!« Kurzerhand packte Ceomon und schob ihn voran in Richtung der Feuerhalle, wo die Zeremonie abgehalten werden würde.

Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, kam ihnen Celeborn entgegen. »Herr Elrond, auf ein kurzes Wort bitte?«

Es war keine Bitte, und Elrond fuhr innerlich zusammen. Sein Nervenkostüm war auch so schon dünn genug ohne einen überfürsorglichen Brautvater! Er versuchte die Haltung zu wahren. »Was wünscht Ihr?«

»Celebrían ist meine einzige Tochter und ich will, dass ihr nur das Beste widerfährt«, sagte Celeborn. »Ich gebe sie nicht leichtfertig weg, dass Ihr das wisst. Also behandelt sie so gut, wie Ihr nur könnt.«

Sie waren annähernd gleich groß. Dennoch hatte Elrond das Gefühl, unter dem Blick des Sindarfürsten zu schrumpfen. Er hatte gedacht, dass Galadriel die größere Hürde von beiden werden würde. Dabei hatte er die Rechnung ohne Celeborn gemacht. Er nickte lediglich, mehr brachte er nicht heraus. Heere zu führen war eindeutig leichter!

»Gut.« Celeborn schien sich damit jedoch zufrieden zu geben und ließ ihn passieren.

Die Halle war bereits gefüllt und die allermeisten Gäste eingetroffen. Elrond konzentrierte sich ganz darauf, zu seinem Sitz am Ende der Halle zu kommen, und beachtete die Elben, die für ihn zur Seite traten, nicht weiter. Hätte er es getan, er wäre wohl auf der Stelle umgedreht und geflohen.

Die Hochzeit zwischen Elrond und Celebrían war eines der größten Ereignisse seit des letzten Krieges. Die Vereinigung zweier Elbenhäuser war stets etwas Besonderes, doch dieses Mal heirateten niemand anderes als der Herr von Imladris und die silberne Prinzessin von Lórien. Allein wenn er sich wirklich zum Hohen König hätte krönen lassen, hätte es diese Hochzeit noch übertroffen. Jeder Elb, der auch nur im Entferntesten etwas mit den beiden Reichen zu tun hatte, war geladen worden und die allermeisten von ihnen waren gekommen.

Als er seinen Sitz eingenommen hatte, war dies das Zeichen, dass das Zeremoniell beginnen konnte. Es war soweit. Jetzt würde er heiraten und es gab kein Zurück mehr. Er atmete tief durch.

Die Türen zur Halle wurden geöffnet und hindurch trat Celebrían an der Seite ihrer Mutter. Ihre Zofen hielten ihr die lange Schleppe und Laerwen lief ihr voran, um Blumen auf ihren Weg zu streuen. Wie schon zuvor bei Elrond machten die Leute ihr Platz.

Ihm blieb der Atem weg. Celebrían war schöner denn je, so schön, wie er es nie für möglich gehalten hatte. Das musste ein Traum sein. Wie konnte er nur ein so perfektes Wesen ehelichen wollen?

Sie trug ein strahlend weißes Kleid, in das zahlreiche Silberfäden eingewirkt waren. Die Muster bildeten die mellyrn ihrer Heimat ab und die Sterne, die sie so sehr liebte. Es war, als würde sie selbst im silbernen Licht eines Sterns erstrahlen. Unendliches Glück stand in ihren Augen, als sie zu Elrond aufsah und die Stufen des Podests erklomm. Er ergriff ehrfürchtig ihre Hände.

Galadriel trat mit einem Lächeln an die Seite ihrer Tochter. »Ich gebe dir meine Tochter in deine Obhut. Liebe sie, wie Eru seine Kinder liebt. Möge Varda meine Zeugin sein«, sprach sie die rituellen Worte.

Ceomon tat es ihr nach. Da Elrond keine nächsten Verwandten mehr in Mittelerde hatte, oblag es nun ihm, diese Rolle einzunehmen. Earendil konnte aus nachvollziehbaren Gründen nicht anwesend sein, und so sehr sich Elrond jetzt auch Maglor herbei wünschte, so war doch auch dies nicht möglich.

»Ich gebe dir diesen Mann in deine Obhut. Liebe ihn, wie Eru seine Kinder liebt. Möge Manwë mein Zeuge sein«, sagte Ceomon die Worte, wenn auch etwas abgewandelt.

Celebrían strahlte wie der gesamte Nachthimmel, als die beiden nun ihre silbernen Verlobungsringe abnahmen und sie dem anderen zurückgaben. Die Ringe würden gut verwahrt und ihn hohen Ehren gehalten werden. Stattdessen tauschten sie nun goldene Ringe, die den Bund ihrer Ehe symbolisierten. Elrond bemerkte, dass seine Hände leicht zitterten, als er Celebrían ihren Ring an den Finger steckte. Jetzt war es unumstößlich.

»Möge Eru Zeuge unserer Liebe sein«, sprachen beide nun im Chor und beendeten damit die Zeremonie, der sich später am Abend die eigentliche Hochzeit anschloss. Elrond wurde schon ganz rot, wenn er nur daran dachte.

Nun jedoch gab es kein Halten mehr. Überglücklich schlang Celebrían ihm die Arme um den Hals, zog ihn zu sich herab und küsste ihn vor den Augen aller mitten auf die Lippen. Er zog sie fest an sich und erwiderte den Kuss innig. Jubel brach unter den Gästen aus und alle klatschten Beifall. Elrond und Celebrían jedoch hatten nur Augen füreinander.

»Ein Traum«, hauchte er, seine Stirn an ihre gelehnt. »Das muss ein Traum sein.«

»Nein, indo-ninya. Jetzt bist du wirklich und wahrhaftig für alle Ewigkeit mein«, erwiderte sie mit Tränen der Freude in den Augen.

»Lasst uns feiern!«, rief hinter ihnen Ceomon aus, als ihm wohl klar wurde, dass die beiden nicht so schnell voneinander lassen würden. »Musik!«

Die Gäste quittieren das mit lauten Hochrufen und Jubel. Die Musiker griffen zu ihren Instrumenten und begannen zu spielen. Diener traten herbei mit Tabletts in den Händen, auf denen gefüllte Weinkelche und -krüge standen. Die Schar der Gäste verteilte sich, um sich über die Speisen her zu machen, die entlang der Seiten der Halle aufgetafelt waren.

Die ersten, die den frisch Vermählten gratulierten, waren Galadriel und Celeborn.

»Ich bin so froh für dich, mein Kind«, sagte Galadriel und drückte Celebrían an sich. Es war beinahe ein Wunder, dass Elrond sie freigegeben hatte.

»Das Kleid, das du mir geschenkt hast, ist wunderschön!«, rief Celebrían begeistert aus.

Ihre Zofe Laerwen trat hinzu. »Nie hatte eine elleth auf ihrer Hochzeit schöner ausgesehen!«, war sie sich sicher.

Insgeheim musste Elrond ihr Recht geben.

Da bemerkte er, wie Celeborn an ihn heran trat.

»Ich denke, ich muss mich wohl bei Euch bedanken, dass Ihr mir etwas so Kostbares aus freien Stücken überlassen habt«, sagte Elrond.

»Ich bin sicher, dass sie bei Euch nur in den besten Händen ist«, versicherte Celeborn mit einem Schmunzeln. »Und bitte verzeiht meine etwas harschen Worte vorhin. Nun, wenn Ihr erst einmal in meiner Position seid, versteht Ihr es vielleicht.«

Die beiden Männer lachten und schon war die ganze Sache vergessen.

»Aber wo wir schon einmal davon sprechen: Habt Ihr Euch schon Gedanken über Kinder gemacht?«, fragte Celeborn unschuldig. »Ich kann es kaum erwarten, Großvater zu werden!«

»Was …?« Weiter kam Elrond nicht, als ihm die Worte im Hals stecken blieben. Er fürchtete, dass ihm die Gesichtszüge entglitten.

Rettung kam jedoch von unerwarteter Seite.

»Celeborn!«, rief Galadriel ihren Gemahl zur Raison. »Sie sind kaum verheiratet und du denkst schon wieder fünf Schritte weiter.« Sie lachte dabei jedoch.

Eine entzückende Röte legte sich auf Celebríans Wangen, als sie mitbekam, von was ihr Vater da sprach. Sofort war die peinliche Szene vergessen, als Elrond dies sah, und all seine Gedanken waren wieder bei ihr.

Der Herr des Hauses und seine angetraute Dame begaben sich zu ihren Stühlen, um von dort aus die Feier überblicken zu können und die Gratulanten zu empfangen. Viele beglückwünschten sie, ließen Geschenke da und lobten Celebríans strahlende Schönheit. Manch ein Kommentar fiel, der Elrond zu seiner exzellenten Wahl beglückwünschte.

Als nun endlich auch der letzte vorgesprochen hatte, hatten sie endlich etwas Luft und Raum für sich. Elrond nutze die Gelegenheit, um seine eigene Feier etwas zu überblicken. Da bemerkte er Ceomon in der Menge, der in ein angeregtes Gespräch mit Laerwen vertieft war. Rethtulu hatte sich natürlich nicht zu solchen Profanitäten verleiten lassen und war an der Seite seines Herrn und nun auch seiner Herrin geblieben.

Elrond beugte sich zu Celebrían hinüber. »Sieh einmal, Liebes, mit wem sich Laerwen unterhält«, flüsterte er ihr mit einem spitzbübischen Grinsen zu.

»Oh!« Sie machte große Augen. »Laerwen scheint ja sehr angetan von ihm zu sein. Meinst du …?« Sie ließ den letzten Rest unausgesprochen, kicherte jedoch hinter vorgehaltener Hand.

»Vielleicht!«

Nun mussten beide lachen.

»Rethtulu, was meinst du?«, wandte sich Elrond an ihn. »Werden wir in einigen Jahren die Hochzeit von Ceomon und Laerwen feiern?«

Der alte Noldo verzog wie immer keine Miene. »Bestimmt nicht.«

»Ach komm, du alter Miesepeter!«, trietzte Celebrían ihn. Sie kannte Ceomon und Rethtulu mittlerweile gut genug, um ihre Eigenheiten kennengelernt zu haben. »Spiel doch wenigstens einmal mit.«

Rethtulu trat von einem Bein auf das andere und wusste offensichtlich nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. »Herr, wolltet Ihr nicht eine Rede halten?«, versuchte er abzulenken.

Elrond verdrehte die Augen. »Warum habe ich dich eigentlich eingestellt?«, seufzte er, erhob sich aber schicksalsergeben.

Rethtulu räusperte sich einmal kräftig und erstaunlicherweise reichte dies aus, um die Aufmerksamkeit aller auf Elrond zu lenken. Die Gespräche verstummten.

»Liebe Freunde und Verwandte – denn mit großer Freude kann ich nun davon sprechen«, begann Elrond, das letzte an Celeborn und Galadriel gewandt. »Verehrte Gäste. Es ist mir eine große Freude, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid. Ich möchte euch alle an dieser Stelle noch einmal herzlich willkommen heißen in meinem Heim und hoffe, dass alles zu eurem Wohlgefallen eingerichtet ist. Heute ist ein großer Tag, denn zwei Häuser der Eldar finden zusammen und ich darf meine geliebte Celebrían ehelichen.« Er wandte sich nun direkt an sie und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Lächelnd stellte sie sich an seine Seite. »Ich habe dich von dem Moment an geliebt, als ich dich das erste Mal erblickte«, sagte er. »Galad hat mich so oft einen Narren gescholten, dass ich mich all die Jahre geziert habe. Heute kann ich sagen: Er hatte Recht!«

Einige der Anwesenden lachten amüsiert auf. Viele wussten, dass sich Elrond und Gil-galad sehr nahe gestanden hatten und die beiden Freunde sich oft gegenseitig gefoppt hatten. Da war es kaum verwunderlich, dass der König in dieser Angelegenheit gefundenes Fressen gehabt hatte.

»Du bist das beste, was mir jemals hatte passieren können«, schloss Elrond mit Liebe in den Augen. Bevor Celebrían etwas sagen konnte, verschloss er ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss. Welch berauschendes Gefühl, sich nicht mehr zurückhalten zu müssen! Er fühlte sich regelrecht trunken vor Liebe.

Sie setzten sich wieder und die Feier schritt fort. Die Stunde wurde immer später, der Wein floss reichlich und die Stimmung wurde immer lockerer. Irgendwann mischte sich das junge Paar unter die Feiernden und unterhielt sich und lachte mit ihnen. Als alle schon etwas mehr Wein getrunken hatten, als gut war, forderte irgendwer Elrond auf, ein Liebeslied auf Celebrían zu singen. Wären sie alle nüchtern gewesen, hätte sich das sicher niemand getraut, denn jeder wusste, dass Elrond, obgleich er ein Schüler Maglors gewesen war, es hasste, vor anderen zu musizieren. Er war froh, dieser forschen Aufforderung jedoch entkommen zu können. Er wollte wirklich nicht, dass irgendwer diese Peinlichkeiten hörte, die er verbrochen hatte, als er Celebrían gerade erst kennen gelernt hatte.

Es wurde immer später und so langsam gingen die ersten Gäste, um sich zur Nachtruhe zu begeben. Die Feier neigte sich allmählich dem Ende entgegen, und als Elrond dies bemerkte, fing sein Herz auf einmal an zu rasen und ihm wurde ganz heiß. All das, die Zeremonie und die anschließende Feier, mochte zwar schön sein und allen viel Freude bereiten. Die eigentliche Hochzeit erfolgte jedoch später ausschließlich zwischen dem Ehepaar.

Celebrían schienen dieselben Gedanken durch den Kopf zu gehen. Sie zupfte ihm am Ärmel, damit er sich zu ihr herabbeugte.

»Was meinst du, ist es Zeit?«, wisperte sie ihm ins Ohr.

Ein wohliger Schauer rann ihm den Rücken hinab, als er an das Bevorstehende dachte.

Also empfahlen sie sich für den Abend und zogen sich zurück. Als er die Tür zu seinen – ihrer beider, korrigierte er sich – Gemächern hinter sich schloss, schlug Stille über ihnen zusammen. Celebrían lächelte ihn schelmisch an, ergriff seine Hand und zog ihn zielstrebig ins Schlafzimmer. Ihm schwirrte der Kopf und er wusste mit einem Male nicht mehr, wo oben und unten war.

»Du bist so niedlich, wenn du verlegen bist. Na komm schon!«, neckte sie ihm, als sie merkte, wie er sich sträubte. »Du hast mich lang genug warten lassen, findest du nicht?« Mit einem fast schon anzüglichen Lächeln schmiegte sie sich an seine Brust und sah zu ihm auf. »Lass uns Hochzeit halten«, raunte sie und begann, die Manschetten seines Gewands zu öffnen.

Und da endlich brach das Eis und es gab kein Halten mehr. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie gierig, während er sie gleichzeitig in Richtung des Bettes drängte. Jetzt endlich, nach all den langen Jahren des Wartens konnten sie Hochzeit halten und den Bund für die Ewigkeit eingehen.

 

Elrond wollte die Augen nicht öffnen. Das alles musste ein Traum gewesen sein. Ein wunderwunderschöner Traum, der niemals enden sollte. Warum musste er ausgerechnet jetzt erwachen, wo es am schönsten war?

Es dauerte einen Moment, bis er bemerkte, dass er nicht allein in seinem Bett lag. Ein angenehm warmer Körper drängte sich an seine Seite. Er blinzelte. Nein, das war kein Traum gewesen, sondern süße Wirklichkeit. Da neben ihm lag seine geliebte Celebrían, seine Gemahlin, die Haare vom Vorabend noch etwas zerzaust und eine Hand auf seine Brust gelegt, als wollte sie sicher gehen, dass er nicht abhanden kam. Sie hatten wirklich und wahrhaftig Hochzeit gehalten und waren nun für alle Ewigkeiten eins.

»Für immer dein, für immer mein«, wisperte er und küsste sie auf ihr silbernes Haar.