******************** Die Essenzen des Lebens von GreenQuill ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Als Meister für Zaubertränke hat Severus Snape viel mit Elixieren und Essenzen zu schaffen. Tagtäglich brodelt im Kerker der Kessel. Doch es ist nicht nur ein Beruf, der Severus mit seinem Handwerk verbindet. Zaubertränke bestimmen sein Leben, durchtränken seine Erinnerungen, fließen durch seine Jahre. Ein kleine Sammlung von Zaubertankanekdoten unserer Kerkerfledermaus von der Kindheit bis zu den letzten Jahren. Abgefüllt und verkorkt in kleinen Dosen. ++++++++++++++++++++ Autorennotiz ++++++++++++++++++++ Diese Sammlung war ursprünglich ein Beitrag zu einem Schreibprojekt in einem anderen Geschichtenarchiv, bei dem es darum ging, Oneshots zu mindestens fünf Zaubertränken der Harry Potter Reihe zu schreiben. Inzwischen ist das Projekt auch auf Storyhub. Schaut mal ins Forum! Projekt "Zaubertränke und Zauberbräue" Die Küche erfüllt von schweren Dämpfen. Schwarzer Dunst perlt an den Scheiben zu Tau. Das poröse Mauerwerk atmet feuchten Rauch und Flammen kratzen dunkle Schatten in gesprungene Fliesenwände. Nur das stete Gluckern des Kessels, nur die warme Luft, nur der Schein der Kerze über den handbeschriebenen Pergamenten bringt einen Hauch von Behaglichkeit in die heruntergekommenen Räume des Fabrikarbeiterhauses. Severus steht über dem Kessel. Hochkonzentriert, doch mit finsterer Miene. Sein Kopf vernebelt von düsteren Plänen, sein  schwarzes Herz trunken vor Hass. Vor ihm liegen Knollen und Pilze, Tiegel mit Pulvern scharen sich auf der Arbeitsplatte. Geschickte, schlanke Finger träufeln Essenzen in den Sud. Der Stoff, aus dem Träume sind. Alpträume. Wahre Alpträume. Alptraumhafte Erinnerungen an die schrecklichsten Momente des Lebens. Ehe das Gift langsam, ganz langsam das Lebenslicht zum Erlöschen bringt. Severus lächelt böse, während das Feuer unter dem Kessel sich in Höllenglut verwandelt. Er denkt an Black. Er denkt an Potter. Er denkt Rache. An ausgleichende Gerechtigkeit. An die verdiente Strafe für sieben Schuljahre, an Peinigungen Demütigungen und versuchten Mord.  Er denkt an das letzte Jahr. An das Abschlussjahr, als Potter Hand in Hand mit IHR über den Schulhof lief, SIE küsste – Lily, die er doch liebte. Oh büßen soll Potter dafür und Black, der ihn töten wollte. Und mit ihnen die ganze Welt voller Tyrannen und Ungerechtigkeiten. Voll unwürdiger Schlammblüter und Muggle, wie sein nichtsnutziger Vater. In Severus‘ Adern glüht die Wut, lodert der Zorn, brennt der Schmerz so siedend heiß wie der brodelnde Trank. Sein Trank, sein Rezept, seine Erfindung. Das Elexier wird gut sein, nein, perfekt. Grausam und bittersüß. Das Werk Severus Snapes, des Meisters der dunklen Träume. Der Essenzen, die durch Adern fließen und die Sinne vernebeln. Es ist der erste Auftrag für den Dunklen Lord und Severus wird nicht scheitern. Er wird seinem Meister den besten aller schwarzmagischen Tränke liefern, den je ein Zauberer gebraut hat. Seinem Meister, der als Erster sein Talent wirklich zu würdigen weiß.  Ihn zu würdigen weiß…Für einen Augenblick hält Severus inne. Der zähe Tropfen am Rand der Phiole streckt sich widerstrebend dem Sud entgegen. Zeitlupenschnell. Eine Gänsehaut zieht sich über Severus‘ Rücken. Ein Schaudern lässt die Flammen seines Hasses erfrieren. Zu scheitern, zu versagen, lässt der Dunkle Lord sich in Leben bezahlen. Und Lohn, wenn es ihn gibt, ist oft nicht befriedigend. Hexen und andere Vergnügungen bietet er seinen Gefolgsleuten. Doch das war nicht, wonach es Severus drängt. Viel mehr giert er nach Worten. Anerkennenden, lobenden, wertschätzenden Worten. Gewiss – der Dunkle Lord weiß auch sie zu säuseln. Doch sie gleichen den weißen Masken, die Severus und seinesgleichen tragen, wenn sie für ihren Meister losziehen. Wird Severus gewürdigt? Sein Talent ist ungefragt geschätzt. Aber etwas fehlt. Etwas, das schon vor langer Zeit in diesem Haus schon fehlte. Damals, als Severus noch mit tapsigen Schritten über diesen Boden schwankte und ein Mann, älter als er heute, mit ebensolchen schwarzem Haar und Hakennase wie er dort draußen im Sessel saß. Etwas, das Severus so fern ist, dass er es nicht einmal benennen kann. Nichts ist da außer einem schwarzen Loch in seiner Brust.Wüsste er nur, dass wegen diesem Etwas Lily Evans ihr Leben geben wird und sein Trank einst das lebenserhaltende Medaillon ihres Mörders beschützen sollWüsste er, dass wegen diesem Etwas ein anderer Gefolgsmann sich opfern wird, um es zu bergen und zu zerstörenWüsste er nur, dass der Mann, der ihm später einmal ein wenig vom dieses Etwas geben wird, Schluck für Schluck von seinem Trank trinken und Höllenqualen erleiden wirdSeverus würde die Phiole augenblicklich gegen die Wand werfen.Doch - er weiß es nicht.Nichts als der kalte Hauch einer dunklen Ahnung weht durch die feuchtwarme Luft.  Eisluft in der Hitze. Von der Phiole fällt ein Tropfen in den Sud. Im Kessel gluckert das Gift. ******************** Am 2.10.2017 um 10:15 von GreenQuill auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=1Rr7%3B) ********************