******************** Arthur und die Minimoys von ChrisPaulFazius ******************** ++++++++++++++++++++ Kurzbeschreibung ++++++++++++++++++++ Die Geschichte spielt nach dem Ersten Film. Nach langer Zeit kehrt Arthur wieder zu den Minimoys zurück. Doch kaum angekommen erwartet ihn eine Überraschung. -------------------- 1. Kapitel: Der Weg zum klein werden -------------------- Zehn Monde, zehn Jahre. Arthur schaffte es nicht nach zehn Monden wieder zurück zu kehren. Seine Eltern haben ihn nicht mehr zu seinen Großeltern gelassen. Er durfte das Internat nicht mehr verlassen, selbst in den Ferien nicht. Doch jetzt, zehn Jahre später, kehrt er wieder zum Haus seiner Großeltern zurück. Die beiden sind inzwischen zu alt, um in diesem Haus zu wohnen und sind in ein Seniorenheim umgezogen. Seitdem steht es leer und ist dem Staub verfallen. Der Garten ist immer mehr verwildert und Efeu versucht das Haus in sich zu verbergen.   Lange ist es her, seitdem Arthur bei den Minimoys gewesen ist. Immer wieder muss er an Selenia denken und an dem, was sie sich versprochen haben. Heute Nacht wird es wieder so weit sein. Heute Nacht würde er wieder in ihre Welt gehen und hofft, dass er dort für immer bleiben darf. Denkt sie überhaupt noch an ihn? Weiß sie überhaupt noch wer er ist? Wie soll er überhaupt wieder in ihre Welt gelangen? Sind Großvaters Freunde noch in der Nähe des Hauses? Sein Opa hat damals erfahren, dass es mehr als nur einen Weg in ihre Welt führt. Bei vollem Mond, zur Stunde Null musst du sein.... Verflixt, wie war das noch gleich? War es im Garten? Eine besondere Stelle im Haus? Arthur durchsucht das ganze Haus, auch das Zimmer, das er früher nicht betreten durfte, doch er findet nichts. Aber viele Erinnerungen kommen in ihm hoch. Wie oft hat er mit seiner Großmutter hier gespielt, haben seinen Geburtstag gefeiert. Und dort hinten im Garten, sein größtes Abenteuer mit Selenia, es war wundervoll. Doch all das hilft im nicht sich an die Worte zu erinnern. Dann muss er wohl ins Seniorenheim und seine Großeltern besuchen. Das wollte er sowieso schon längst machen, es war somit eine gute Gelegenheit.   Mit dem Auto fährt Arthur in die Stadt, zum Seniorenheim 'Alte Linde'. Alle solcher Heime, die Arthur kennt haben immer solch komische Namen. Als ob sie dadurch freundlicher wirken sollen. Zuvor hält er jedoch an einem Bäcker und holt einen Schokoladenkuchen. Es ist bestimmt schön, wenn sie noch einmal zusammen Kuchen essen würden, bevor er sich auf den Weg zu den Minimoys macht. Am Ende der Straße liegt es endlich. Arthur parkt direkt am Haus, neben einer Linde, daher hat das Seniorenheim wohl seinen Namen. Er freut sich seine Großeltern endlich wieder zu sehen, auch wenn es nur kurz sein wird. „Guten Tag. Ich würde gerne zu Archibald“, begrüßt er die Frau am Empfang. „Aber natürlich. Er befindet sich gerade im Garten“, deutet die Frau an und zeigt nach hinten durch ein großes Fenster. Jedoch scheint sie keine Anstalten zu machen ihn dort hin zu begleiten. „Danke“, wie er es gelernt hat bedankt er sich höflich und geht in die gezeigte Richtung. Es sind viele alte Menschen, die in Rollstühlen sitzen, doch sein Großvater gehört noch lange nicht zu ihnen. Im Garten angekommen sieht er ihn auf der Wiese hocken mit einer großen Lupe in der Hand. „Oma! Opa!“ ruft Arthur ihnen freudig entgegen. „Arthur!“, seine Großmutter steht auf und kommt ihm entgegen. „Schön, dass du hier bist!“, sofort wird er von ihr umarmt. Schon viel zu lange hat sie ihn nicht mehr in den Armen gehalten. „Arthur, mein Junge. Komm mal her, was meinst du ist das?“ „Archibald. Lass ihn doch erst einmal setzen. Du hattest bestimmt eine lange Fahrt“, sie führt Arthur zu einer Bank. „Du hast recht“, Archibald steht auf und gesellt sich zu den beiden. „Groß bist du geworden“, klopft sein Großvater ihm auf die Schultern. „Ich habe Kuchen mitgebracht“, Arthur hält den Karton mit dem Schokoladenkuchen hoch. „Das ist fein. Kommt mit in unser Zimmer, da können wir ihn in Ruhe essen.“ Arthur folgt seinen Großeltern in ihr Zimmer und sie setzten sich an einen kleinen Tisch in einer Nische.   Arthur erzählt ihnen, was er in den letzten Jahren gemacht hat. Auch wenn es eigentlich nur darin bestand im Internat zu sitzen und zu lernen. Doch manchmal hat er sich mit ein paar Freunden heraus geschlichen. „Wir haben dich sehr vermisst, als du weg warst. Dein Großvater und ich haben den Garten so gut gepflegt, wie es nur ging, aber irgendwann konnten wir es nicht mehr“, berichtet seine Oma. „Ich hoffe, dass es den Minimoys gut geht“, sagt sein Opa nachdenklich. „Deswegen bin ich auch hier. Ich möchte wieder zurück zu ihnen und dort leben, aber das Teleskop ist ja leider kaputt“, erzählt Arthur den beiden. Sie scheinen erst ein wenig geschockt zu sein, doch sein Opa scheint ihn zu verstehen. „Haha, ja bei ihnen war es sehr nett, nicht wahr. Ich habe mich dort auch wohl gefühlt. Aber du hast bestimmt sogar noch einen anderen Grund“, lacht Archibald zwinkernd zu ihm. „Genau, aber wie komme ich zu ihr?“, will Arthur wissen. „Nun, ist gibt quasi noch einen Hintereingang“, fängt seine Oma an zu erzählen. „Es ist fast so wie beim ersten Mal, doch brauchst du das hier“, sein Großvater steht auf und holt eine Schachtel aus einem Schrank. „Was ist da drin?“, noch wie früher ist Arthur neugierig darauf, was sein Großvater alles versteckt hält. „Die Schlüssel zu deinem Weg“, Archibald stellt die Schachtel auf den Tisch und öffnet es langsam. Zum Vorschein kommen Kristalle und ein Messer. „Das sind ganz besondere Kristalle. Sie verfügen über die Macht dich wieder zu den Minimoys zu bringen, doch solltest du dieses Messer immer bei dir tragen, wenn du bei ihnen bleiben willst“, Archibald überreicht ihm das Messer, was am Griff eine aufwendige Verzierung aufweist. „Du musst heute um Mitternacht am selben Ort sein, wie beim ersten Mal. Lege die Kristalle in einen Kreis und Stelle dich hinein“, erklärt ihm seine Großmutter. „Ich danke euch beiden!“, Arthur steht auf und nimmt beide noch ein letztes Mal fest in den Arm, denn es wird für eine weitere lange Zeit sein, dass sie es nicht mehr können.   Zum Abend ist Arthur wieder im alten Haus seiner Großeltern. Er packt die letzten Sachen in einen Rucksack, den er mitnehmen will. Ein paar Flaschen Wasser, etwas zu Essen und ein Erste Hilfe Set sind das wichtigste, dass er in den Rucksack legt. Doch plötzlich geht das Telefon. Er ist verwundert, dass es noch eingeschaltet ist. „Arthur, ich bin es, Jasmin!“, hört er es aus dem Hörer schreien. „Jasmin, was willst du?“, es passt ihm gerade nicht, dass sie anruft. Er muss noch einiges mehr einpacken, doch sie bringt ihn gerade aus dem Konzept. „Ich wollte dir sagen, dass ich auf dem Weg zu dir bin. Also zu dem Haus deiner Großeltern. Ich wollte mit dir über etwas reden“. Arthur muss den Hörer etwas von seinen Ohren fern halten, da Jasmin anscheinend nicht die Funktion eines Telefons kennt. „Wo bist du denn gerade?“, er hofft, dass sie erst ankommt, wenn er schon längst wieder bei Selenia ist. „Ich bin am Bahnhof und in etwa 30 Minuten bei dir! Ich freue mich schon, bis gleich!“ „Warte!...“, doch Arthur schafft es nicht mehr etwas zu sagen, da Jasmin schon den Hörer aufgelegt. Warum muss sie auch ausgerechnet jetzt kommen? Er hat Jasmin im Internat kennen gelernt und seit dem heftet sie an ihm wie eine Klette. Er mag sie zwar, aber sie ist oft sehr nervig und hört nicht mehr so schnell auf zu reden.   Schnell packt er die letzten Sachen zusammen, um in den Garten zu gehen. Obwohl der Garten nicht mehr gepflegt ist, findet er den Weg zu der einen Stelle, an der er zum ersten Mal zu den Minimoys gelangt ist. Der Vollmond hilft ihm dabei und leuchtet ihm teilweise den Weg, doch zur Sicherheit hat er eine Taschenlampe mit dabei. Wie seine Großeltern es ihm gesagt haben, legt er die Kristalle in einen Kreis und schaut auf die Uhr. Es sind noch 10 Minuten bis Mitternacht. 10 Minuten, bis er endlich Selenia wieder sehen kann. Aber auch 10 Minuten, bis Jasmin hier auftauchen würde. Es sind nur wenige Wolken am Sternenhimmel und die Kristalle leuchten immer heller, je näher die Stunde Null vorrückt. Ungeduldig blickt Arthur im Minutentakt auf seine Uhr, bis es endlich soweit ist. 23:59 Uhr. Er steht auf und setzt den Rucksack auf seine Schultern. In der letzten Minute steht er nun im Kreis, umgeben von den Kristallen, die zusammen mit dem Mond den Garten erhellen.   Letzte Gedanken gehen durch seinen Kopf, an das was ihn wohl erwarten wird, doch da hört er einen Motor. Oh nein, das wird doch wohl nicht schon Jasmin sein. Doch so viel Glück hat er nicht. „Arthur! Bist du da?“, ruft Jasmin lauter, als es um diese Uhrzeit sein sollte. Schließlich könnte er ja schon schlafen. „Arthur?“ Arthur überlegt, ob er erst gar nicht antworten soll. Schließlich ist er gleich weg, doch die Entscheidung nimmt Jasmin für ihn ab. „Arthur, da bist du ja. Was machst du hier?“„Jasmin, du bist ja früher hier“, begrüßt er sie mit einem eher aufgesetztem lächeln. „Ich bin etwas schneller gefahren, aber sag es keinem“, zwinkert sie ihm zu. In dem Moment leuchten die Kristalle am hellsten und werfen einen Lichtstrahl in den Sternenhimmel. „Was ist das?“, erschrocken bleibt Jasmin kurz vor dem Kreis stehen. „Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Das was jetzt passiert muss unter uns bleiben. Bitte pass auf das Haus auf“ Das ist die schlimmste aller Situationen, die man sich nur vorstellen kann. „Was wird das? Wo willst du hin?“, Jasmin lässt nicht locker. „Ich werde jetzt gehen. Du musst hier bleiben, passe bitte auf das Haus auf“, wiederholt Arthur seine Worte mit einem scharfen Ton. Um Arthur herum beginnt sich ein Schleier zu bilden. „Komm da raus!“, Jasmin läuft nun auch in den Kreis, um ihn heraus zu zerren und wird ebenfalls von dem Schleier umhüllt. „Was geschieht hier?“, ängstlich klammert sie sich an Arthur. „Wir gehen jetzt auf ein Abenteuer“, freut sich Arthur, auch wenn Jasmin mit dabei sein wird und beide beginnen zu schrumpfen.   -------------------- 2. Kapitel: Klein wie ein Minimoy -------------------- Jasmin ist in dem Augenblick zu Arthur gesprungen, in dem er anfing kleiner zu werden. Nun wird auch sie klein. „Was geschieht hier? Was ist hier los?“, fassungslos starrt Jasmin auf ihre Arme und Hände und muss feststellen, dass sie immer kleiner und kürzer werden. Das Haus hinter ihnen wird zu einem Wolkenkratzer, die Bäume scheinen immer schneller zu wachsen und das Gras scheint die Größe der Bäume anzunehmen. Der Nebel ist zu einem hellen Lichtschein entflammt und Jasmin muss ihre Augen schließen. In ihrem Kopf dreht sich alles, sie spürt keinen festen Halt und hat das Gefühl, als würde sie in der Luft herumgewirbelt. Ergeht es Arthur genauso? Wird ihm auch gerade schlecht?   Arthur hat seine Augen geschlossen und seine Arme sind ausgebreitet. Er kennt dieses Gefühl schon und es macht ihm nichts mehr aus. Aber ihm geht die ganze Zeit schon etwas anderes durch den Kopf, was ihn davon ablenkt. Es ist Selenia. Er freut sich sie wiederzusehen. Er sehnt sich nach ihren Augen, ihrer Hand, nach ihrem Kuss. Immer wieder muss er an den Kuss denken. Damals stand alles Kopf und seine Gefühle spielten verrückt, aber er sehnt sich danach. Sobald sie wieder vereint sind wird er Selenia küssen. „Wahh!“ Durch den Schrei von Jasmin wird er wieder zurück in die reale Welt geholt. Stimmt. Jasmin ist ja auch noch da. Jetzt wird er sie am Hals haben. Sie wird es nicht verstehen. Was soll er nur mit ihr anfangen? Sobald sie bei den anderen Minimoys sind muss er mit Beta einen Weg finden sie wieder zurück zu schicken.   „Arthur, was ist mit uns geschehen?“, entsetzt sieht Jasmin auf sich herab. Sie ist klein, und hat spitze lange Ohren. Zudem hat sie auf einmal so komische Sachen an, die an das Gras neben ihr stehend erinnert. „Du bist jetzt ein Minimoy!“, wie bei einer Begrüßung öffnet Arthur die Arme und präsentiert sich. Auch er ist so klein und hat spitze lange Ohre, zudem hat auch er etwas an, das Jasmin an Gräsern und Rinde erinnert. „Was sind Minimoys? Was soll das ganze?“, ohne klaren Kopf läuft Jasmin von einem Grashalm zum nächsten. „Minimoys sind kleine Lebewesen, die unter der Erde leben. Wobei sie auch oft an die Oberfläche kommen und einige dort leben. Die Minimoys sehen so aus wie wir jetzt“, versucht Arthur es ihr zu erklären, doch in Erklärungen ist er nie gut gewesen. „Das du hier bist war mehr ein Unfall. Ich wollte alleine zu ihnen gehen, zu Selenia“, bei dem Wort Selenia beginnt er wieder zu träumen, kann sich aber noch fangen. „Wenn wir bei den anderen sind werden wir dich wieder groß machen“„Wer ist diese Selenia und was machst du dann?“, mit etwas Eifersucht hinterfragt Jasmin den Vorschlag von Arthur. „Ich werde bei ihnen bleiben. Deswegen stand ich im Kreis“, während Arthur ihr das erzählt überprüft er, ob noch alles vorhanden ist. Im Rucksack befinden sich noch immer die Vorräte und das Erste Hilfe Set, was er eingepackt hat. Das Messer, was er auf jeden Fall mit nehmen soll hat er an seinen Gürtel gebunden. Da alles dort ist wo es sein soll geht Arthur los in Richtung des Dorfes der Minimoys.   „Wohin gehst du? Lass mich nicht alleine!“, ängstlich folgt ihm Jasmin und hält sich an seinem Arm fest. Arthur ist dies etwas unangenehm, dass sie so nah an ihm ist, doch er kann es verstehen. In eine gefühlt fremde Welt einzutauchen und das auch noch Nachts kann beängstigend sein. „Bei Sonnenaufgang sollten wir da sein, wenn nichts schief geht“, meint er zu ihr. „Wie wenn nichts schief geht?“, jedes Geräusch lässt sie aufschrecken und hält sich immer fester an Arthur fest. Da hört sie auch schon ein knallendes Geräusch. „Was war das?“ „Das fehlte auch noch. Komm mit!“, schon zerrt Arthur an Jasmin und rennt los. „Es regnet. Da wir jetzt so klein sind kann das gefährlicher werden!“, erklärt er ihr. Sie rennen in Richtung eines Baumes, in der Hoffnung, dass dort ein Hohlraum existiert, in dem sie sich solange verstecken können. Immer wieder weichen die beiden Regentropfen aus, die so groß sind wie sie selbst. Auf dem Boden hinterlassen diese kleine Krater. So etwas hat Jasmin noch nie gesehen, als sie noch groß war.   Sie kommen an dem Baum an und finden an den Wurzeln ein Loch, in das sie hinein klettern. „Wenn wir Glück haben, dann können wir bis nach oben klettern“, Arthur geht voran und tastet sich durch die Dunkelheit. Das Loch geht weit nach hinten und mit der Zeit spürt er auch einen Anstieg. „Sind wir gleich oben?“, ohne etwas zu erkennen folgt Jasmin Arthur. „Na, was sagst du?“, mit ausgestreckten Armen präsentiert Arthur ihr den Garten. Es ist nur eine Wolke am Himmel, die den Regen herunter fallen lässt und der Mond schimmert durch sie hindurch. So sieht es aus, als ob viele kleine Diamanten vom Himmel fallen würden. Jasmin hat sich die Natur nie wirklich richtig angesehen, doch jetzt kommt es ihr vor wie ein Zauber. „Wir warten jetzt, bis es aufhört und dann müssen wir dort hinten hin zu den zwei Buchen“, Arthur deutet auf zwei große Bäume, die endlos weit weg zu stehen scheinen. „Und wie sollen wir nach da hinten hin kommen?“, zweifelt Jasmin, dass sie es wirklich zum Sonnenaufgang schaffen sollen anzukommen. „Wenn man klein ist, dann eröffnen sich viele neue Wege zu reisen“, er deutet auf ein Vogelnest, in dem sogar ein Specht liegt und noch schläft. „Gesellen wir uns zu ihm, da ist es wärmer. Wir müssen nur aufpassen wenn er aufwacht“, schon ist Arthur auf den Weg zum Vogelnest und Jasmin folgt ihm, wenn auch etwas zögernd, da sie nicht als Vogelfutter enden will. Doch im Nest ist es sehr gemütlich, weicher als sie dachte und auch wärmer.   Es dauert lange, doch kurz vor dem Morgen hat der Regen endlich aufgehört. „Los, komm“, flüstert Arthur. „Wohin?“, doch Jasmins Frage ist überflüssig. Sie sieht schon, dass Arthur vorsichtig auf den Vogel klettert. „Hier, fang das“, Arthur holt ein Seil aus seinem Rucksack heraus und wirft es zu ihr. Mit seiner Hilfe klettert nun auch Jasmin auf den Vogel. Sein Gefieder ist ganz flauschig und es fühlt sich angenehm an auf ihm zu sitzen. Oben angekommen wirft er das Seil um den Vogel, um es als Zügel zu benutzen. „Und jetzt halte dich gut fest!“, sofort pfeift Arthur, um den Vogel zu wecken. Keine Sekunde später ist der Vogel auch schon wach und bemerkt die beiden auf seinem Rücken. Jasmin muss sich fest an Arthur klammern, um nicht herunter zu fallen. Sie hat Angst, doch sie fühlt sich bei ihm wohl, sie genießt es schon fast Angst zu haben, um so nah bei ihm zu sein. Als der Vogel bemerkt, dass er die beiden nicht von seinem Rücken bekommt stürzt er aus seinem Nest. Immer näher kommt der Boden, bis er schließlich seine Flügel öffnet und wieder nach oben fliegt. „Yeah!“, schreit Arthur lauthals. Es fühlt sich gut an so zu fliegen und er ist froh, dass es klappt, denn so kommt er schneller zu Selenia. Wobei, ganz klappt es noch nicht. Der Vogel fliegt noch nicht genau in die Richtung, in die Arthur will.   „Weißt du eigentlich, was du da machst?“, fragt Jasmin schockiert. „Ich bin schon ganz andere Sachen geflogen, da werde ich das hier auch noch hin bekommen“, brüllt Arthur zu ihr nach hinten. Je länger er versucht den Vogel zu lenken, desto besser scheint es zu klappen. Entweder kann Arthur es wirklich oder, und das glaubt Jasmin eher, ist der Vogel müde und fügt sich dem Gewicht auf seinem Rücken. Sie ist beeindruckt, dass Arthur so etwas kann. Davon hat er noch nie erzählt. „Übernimm mal, ich habe eine Idee“, sofort überreicht er ihr die Zügel und sucht etwas in seinem Rucksack. „Was?! Nein!“, verwirrt übernimmt sie die Zügel und versucht zwanghaft diese nicht loszulassen. „Was machst du? Bist du verrückt?“, schreit Jasmin schockiert. Noch immer glaubt sie, dass sie eher einen Schlag auf den Kopf bekommen hat und all das hier nur träumt. „Du machst das super, weiter so“, lobt Arthur sie und holt ein zweites Seil heraus. „Was hast du vor?“ „Ich werde jetzt jagen“, schon hat er das Seil zu einem Lasso gebunden und lässt es schwingen. „Wonach?!“, ungläubig, dass er jetzt etwas jagen will muss sie sich zusammenreißen sich nicht in Gedanken zu verlieren und die Zügel loszulassen. Kurz darauf wirft er das Lasso von sich weg. Anscheinen versucht er ein großes Etwas zu fangen. Ein großes Etwas? Jetzt wird Jasmin klar, dass der Vogel sie nicht die ganze Zeit abschütteln wollte, sondern anscheinend hinter einem überdimensionalen Insekt her ist, dass Arthur tatsächlich mit dem Lasso fangen kann. „Hab dich!“, triumphiert er, doch muss er aufpassen nicht von ihr weggerissen zu werden. Schnell bindet er das zweite Seil an das Erste, um so das Insekt zu sichern. Mit großen Augen sieht Jasmin Arthur zu. Sie wusste nicht, dass all das in ihm schlummert. Ihr Herz rast, aber nicht nur wegen dem Vogel, sondern auch wegen ihm. Sie hätte jetzt am liebsten die Zügel losgelassen und ihn geküsst. Doch sofort schüttelt sie den Gedanken ab. Doch nicht jetzt, doch nicht hier. Ich hätte es vorhin machen sollen als der Mond so schön geleuchtet hat.   „Du kannst sie wieder mir geben. Ich werde uns jetzt zum Baum dort hinten lenken“, beim übernehmen der Zügel berührt er ihre Hände. Sofort läuft sie rot an, vor allem ihre nun langen Ohren. Sie weicht ein wenig zurück und hofft, dass er es nicht bemerkt. Doch sie scheint Glück zu haben, da Arthur sich konzentrieren muss das Insekt so zu steuern, dass der Vogel ihm hinterher fliegt. Erst scheint es nicht so gut zu funktionieren, da Arthur aus versehen den Vogel steil nach oben in den Himmel lenkt. Doch Jasmin findet es nicht schlimm, denn so sieht sie, wie die Sonne durch den Horizont bricht und ihre ersten Strahlen den Nebel verdrängt, um auf dem Tau zu reflektieren. „Jetzt habe ich es raus“, holt Arthur sie wieder in die Realität und vollzieht mit dem Vogel einen Salto. „Waahh!“, erst denkt Jasmin, dass sie fallen wird, doch dann spürt sie etwas, seine Hand. „Keine Angst, ich halte dich“, dabei blickt er ihr in die Augen und scheint selbst für einen Moment gelähmt zu sein. In diesem unachtsamen Moment kracht es. Sie sind gegen den Baum geflogen, den sie erreichen wollten, doch ist es eher eine Bruchlandung im Geäst geworden, als eine sanfte Landung, die beide bevorzugt hätten. „Bind das Seil los!“, ruft Arthur ihr entgegen und zeigt auf die Zügel. Sie versteht sofort und versucht den Vogel davon zu befreien, mit Erfolg. Leider ist das zweite Seil zu sehr beschädigt, als das es noch zu gebrauchen wäre.   „Jetzt sind wir auch so gut wie da. Wir müssen nur noch runter“, Arthur zeigt auf den Boden, doch Jasmin kann nichts erkennen außer Blättern und Gräsern. „Wo?“, angestrengt sieht sie nach unten, doch es ist nichts zu sehen. „Na, da unten. Wir müssen jetzt springen. Mach mir alles nach“, lächelt er sie an. „Wie bitte, was?!“, als ob sie begriffsstutzig wäre sieht sie Arthur ungläubig an. „Ich warte unten auf dich“, zwinkert er ihr zu und springt. Jasmin will ihn noch aufhalten, doch da ist er schon in der Luft und verschwindet zwischen den Blättern. Hat er sie noch alle? Ich bin doch nicht lebensmüde?! Das alles ist doch nur ein blöder Scherz. Aber warum sollte er mich reinlegen? Er ist doch so süß, das würde er doch nie machen?! „Wo bleibst du?!“, sie vernimmt leise eine Stimme, die zu Arthur passen könnte. Ein paar mal atmet sie tief durch und schließt ihre Augen. Dann springt sie. In der Luft bekommt sie ein kribbeln im Bauch, doch das verschwindet schnell, als die ersten Blätter ihr in das Gesicht schlagen. Verzweifelt versucht sie sich an ihnen festzuhalten, doch es misslingt ihr. „Waaahhh!“, wie wild schreit sie, bis ihr Fall auf einmal stoppt und sie in Nebel eingehüllt wird. Jasmin wippt auf und ab. Sie ist auf einem Pilz gelandet. Wusste er, dass du unten Pilze sind? „Glückwunsch, du bist angekommen. Hat doch bestimmt Spaß gemacht“, lacht Arthur, der anscheinend wirklich Spaß an dem Sprung hatte. „Ha ha....Sehr lustig“, mit weichen Knien versucht sie hinter Arthur her zu laufen, der schon auf dem Weg zu einem Baumstamm ist. „Es ist nicht mehr weit, dann kannst du dich ausruhen“, verspricht er ihr.   Es ist fast nicht zu glauben, doch in dem Baumstamm ist eine aufwendig geschnitzte Tür. Beide gehen hindurch und gelangen in einen langen dunklen Tunnel. Arthur holt eine Taschenlampe heraus, doch Jasmin klammert sich dennoch an ihn, da es ihr immer noch zu dunkel und unheimlich ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen sie eine weitere Tür, die ebenfalls verziert ist und auf der etwas geschrieben steht, was Jasmin aber nicht entziffern kann. Arthur klopf zwei mal gegen diese und wartet. Erst geschieht nichts, doch dann öffnet sich ein Spalt in der Tür. „Wer ist da?“, kommt eine unfreundliche Stimme aus dem Spalt. „Ich bin es. Arthur. Ich komme zurück, um Selenia wieder zu sehen“, antwortet Arthur wie einstudiert. Der Spalt schließt sich und die Tür öffnet sich langsam, bis sie schließlich hindurch gehen können. Auf der anderen Seite muss Jasmin staunen, was sie dort sieht. „Willkommen im Land der Minimoys“, wird sie von Arthur noch einmal begrüßt und zeigt auf das, was vor ihnen liegt. -------------------- 3. Kapitel: Die Nachricht -------------------- Arthur ist wild entschlossen sofort zu Selenia zu gehen. Doch Jasmin hindert ihn daran. Daher verbirgt er seinen Drang sie zu suchen und zeigt ihr das Dorf, mit dem Ziel zum König und Vater von Selenia zu gelangen.“Natürlich ist das nur ein kleiner Teil vom ganzen Dorf. Irgendwann können wir es uns auch komplett ansehen”, erzählt Arthur vor sich hin.Jasmin hört jedoch nicht genau zu. Sie findet es beeindruckend, was sie alles sieht und glaubt noch immer nicht, dass es real sein soll.Es ist alles nur ein Traum. Meine Fantasie spielt nur einen Streich.Komische Wesen, die auf Libellen reiten, noch komischere Wesen, die eine Holzkarre aus dünnen Zweigen ziehen. Das alles kann gar nicht wahr sein. Doch Arthur findet es anscheinend nicht so interessant wie sie. Er scheint ein anderes Ziel zu verfolgen.“Sag mal, wo willst du eigentlich hin?”, fragt sie ihn schließlich.“Ja, wo willst du hin? Willst du deinen alten Freund nicht erst begrüßen?”, ertönt eine Stimme von hinten.“Beta? Bist du das wirklich?”, staunt Arthur, als er seinen alten Freund sieht.“Na, wer denn sonst”, begrüßt Beta ihn.“Wie du siehst bin ich endlich gewachsen!”, stolz führt er sich vor.Abgesehen davon, dass er etwas größer geworden ist, sieht er immer noch genauso aus, wie beim letzten Mal.“Das sehe ich”, staunt Arthur.“Und wer ist das?”, flüstert Beta durch seine Hand.“Ich bin Jasmin”, stammelt sie und hält zögerlich ihre Hand vor Beta.“Ich bin Betameche. Aber mich nennen alle nur Beta. Bist du ein Freund von Arthur?”, er blickt sie neugierig an.“Ja, genau. Wir sind zusammen hier hingekommen. Was ist das hier?”, fragt sie ihn, und hofft, dass sie die gleiche Antwort erhält.Wenn zwei die gleiche Antwort geben, dann muss es schon mal realer sein, als wenn es nur einer sagt.“Das hier ist das Dorf von uns Minimoys”, kommt die ‘ersehnte‘ Antwort.Es klingt wie selbstverständlich, als ob es jeder wissen müsste, dass es ihr Dorf ist.“Was habt ihr all die Zeit gemacht?”, will Arthur wissen.“Naja...Selenia hat die ersten Monde auf dich gewartet. Sie hat immer daran geglaubt, dass du wiederkommst. Doch dann vermehrten sich die Angriffe von “M”.... Sie musste sich um ihre Pflichten kümmern und hat gekämpft. Doch seit etwa 10 Monden kamen keine Angriffe mehr. Wir haben Teams ausgesandt, die nachsehen sollten, was “M” treibt. Leider ist kein einziges zurückgekehrt. Morgen wird wieder ein Team losgeschickt. Dieses Mal mit Selenia als Anführerin”, berichtet Beta, wenn auch nicht ganz freiwillig, da er weiß, dass er Ärger bekommen könnte für die Preisgabe dieser Informationen.Wobei er es ihm doch bestimmt erzählen darf, da Arthur die Geschichte über M kennt.“Wer ist diese Selenia?”, fragt Jasmin interessiert.“Kannst du mich bitte schnell zu eurem Vater bringen? Ich will mit ihm und ihr reden”, Arthur geht nicht auf die Frage von Jasmin ein.“Er wird sehr überrascht sein, dass du hier bist. Warum bist du eigentlich nicht früher gekommen?”, will Beta nun wissen.“Meine Eltern hatten mir verboten wieder hierher zu kommen. Wir sind weit weggezogen und haben mich auf ein Internat geschickt”, berichtet er ihm wehmütig.“Was ist ein Internat?”, Beta kann sich darunter nichts vorstellen.“Das ist eine Schule, die du nicht verlässt. Allerhöchstens in den Ferien”, klärt Jasmin ihn beleidigt auf, da noch immer niemand ihre Frage beantwortet hat.“Ihr wurdet in einer Schule eingesperrt?”, Beta ist entsetzt.“Habt ihr keine Schule?”, fragt sie verwundert.“Doch natürlich, aber wir werden nicht darin eingesperrt. Nach drei Stunden dürfen wir sie wieder verlassen”“Kennst du keinen schnelleren Weg zum Palast?”, klagt Arthur, dem der Weg viel zu lange dauert.“Doch, da hätte ich was”, Beta deutet an, dass die beiden ihm folgen sollen.Er führt sie an einigen großen Blumen vorbei, bis sie an eine mit Moos überwucherte Stelle kommen.“Ich habe lange daran gebaut und ein Netz durch das ganze Dorf errichtet. Darf ich vorstellen: Der Ich schleudere dich hin”, stolz präsentiert Beta eine Schiene aus Holz, auf der eine ausgehöhlte Eichel, mit Rädern angeschraubt, steht.“Ich wollte das ja eigentlich schon lange als Haupt Beförderungsmittel nutzen, doch mein Vater meint, dass es noch nicht ausgereift ist und viel zu gefährlich sei. Nicht geeignet für die anderen”Nicht nur Jasmin, auch Arthur sieht das Ding mit skeptischen Augen an.“Wie Gefährlich ist das denn?”, fragt sie ängstlich.“Das ist gar nicht gefährlich”, schon sitzt Beta in der fahrbaren Eichel.“Die anderen haben nur Angst vor den hohen Geschwindigkeiten”“Das sieht ja richtig gut aus!”, langsam gefällt Arthur die Konstruktion immer besser.“Wie löst du das Problem mit der Geschwindigkeit und den Kurven?”“Ich habe die Kurven etwas geneigt, damit die Eichel nicht aus der Bahn geschleudert wird, das funktioniert super”, lobt Beta sich selbst.Ohne lang nachzudenken steigt Arthur nun auch ein.“Sicher erscheint mir das nicht wirklich. Es hat noch nicht einmal Halterungen zur Sicherheit”, bemängelt Jasmin und steigt nur zögerlich ein.“Das ist nicht schlimm. Ich habe am Ende eine Polsterung eingebaut, da ich am Ende noch nicht wirklich abbremsen kann”, damit legt Beta auch schon einen Hebel um.“Warte was?!”, kann sie noch eben schreien, bevor die Eichel lossaust.Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Das kann doch nur ein böser Traum sein!Jasmins Haare werden durch den Wind nach hinten gezogen. Sie hat viel Mühe sich an irgendetwas festzuhalten, damit sie nicht aus der Eichel fliegt.Arthur hingegen hat erst einmal große Augen und freut sich, bis zu der ersten Kurve. Es ist die Erste von vielen. Sie werden alle von links nach rechts und wieder nach links zurückgeschleudert. Jetzt scheint ihm doch ein wenig schlecht zu werden. Das Grün in seinem Gesicht geht bis zu seinen langen Ohren. Nur Beta hat Spaß und lacht während der ganzen Fahrt.“Macht euch bereit. Gleich sind wir am Ende und werden in ein Netz fliegen!”, ruft er ihnen entgegen, was sie wegen dem Wind nur schwer hören können.“Wann genau?”, will Jasmin fragen, da heben sie schon ab.Die Eichel wird von einer merkwürdigen Vorrichtung aufgefangen und gekippt, wodurch die drei nach vorne fliegen. Einer nach dem anderen landet in ein weiches Netz.“Wohoo! Sollen wir das gleich nochmal machen?!”, freut sich Beta und ist ganz aufgebracht.“Vielleicht ein anderes mal. Woraus ist eigentlich das Netz?”, fragt Arthur wankend und versucht sich auf den Beinen zu halten.“Das stammt von der Arachnia Sofia Spinne. Sie ist eine gute Freundin von mir. Zumindest, wenn sie nicht gerade Hunger hat”, klärt er ihn auf.“Eine Spinne ist deine Freundin? Da merkt man, wie verrückt du bist. Ich kann deinen Vater verstehen…”, jammert Jasmin und krabbelt noch auf dem Boden.Ihre Beine wackeln noch zu sehr; wie Pudding. Zudem ist ihr jetzt auch schlecht geworden. Menschen sind nicht für das Fliegen gemacht, oder zumindest die Minimos, Minimoys oder wie sie sich nennen. Das hat sie bereits wieder vergessen. Arthur hingegen scheint es wieder besser zu gehen, da er nicht mehr so Grün ist im Gesicht.“Natürlich. Wir Minimoys sind mit vielen Tieren befreundet. Sie helfen uns und wir helfen ihnen”, erklärt er wie selbstverständlich.“Das ist wirklich praktisch, nur solltest du Bremsen einbauen, damit es nicht in so etwas endet”, rät Arthur ihm.“Ich habe schon einiges ausprobiert, doch bisher habe ich kein geeignetes Material gefunden”, die Spitzen von Betas Ohren neigen sich und er sieht deprimiert aus.“Wenn ich bei Selenia war, können wir uns gemeinsam was ausdenken”, muntert Arthur ihn auf.Jasmin fragt erst gar nicht noch einmal nach, wer diese Selenia ist, da sie es wohl bald erfahren wird.“Dann bringe ich dich mal schnell zu meinem Vater, damit wir anfangen können!”, schon rennt Beta voraus.Er führt sie durch mehrere Flure, bis sie an einem Aufzugähnlichem Gebilde ankommen.“Zum Königssaal”, ruft er in eine Art Lautsprecher.Mit einem Ruck bewegt sich die Plattform, auf der sie stehen und bringt sie langsam nach oben. Ihre Fahrt endet in einem großen Saal, an deren Ende ein Thron steht, auf dem jemand sitzt.“Papa, rate mal, wen ich mitgebracht habe!”, ruft Beta ihm entgegen.Langsam nähern sich Arthur und Jasmin dem Mann, der nun auch aufsteht und auf sie zukommt. Auf Jasmin wirkt er sehr bedrohlich, hat einen langen weißen Bart und einen breiten Oberkörper, der aber mit einem Mantel bedeckt ist.“Arthur, bist du das etwa?”, fragt der König.“So ist es”, kniet Arthur vor ihm nieder.Jasmin macht das selbe, traut sich aber kein Wort zu sagen.“Haha! Das ich das noch erleben darf! Arthur! Ich freu mich dich zu sehen. Zeig mal her, erwachsen bist du geworden”, freut sich der König.Jetzt kommt er näher heran und bückt sich. Doch was dann geschieht hätte Jasmin nie erwartet. Das Gesicht springt vom Oberkörper weg und vor ihnen landet ein Mann, der Älter sein muss als ihr eigener Großvater. Zudem scheint er auch noch viel kleiner zu sein als sie selbst. Schockiert sieht sie zu dem vermeintlichen Oberkörper. Die Arme greifen nach oben und scheinen eine Art Sitz abzunehmen. Darunter kann sie ein weiteres Gesicht erkennen. Der König saß anscheinend auf einem anderen Wesen, das Jasmin noch nie in ihrem Leben zuvor gesehen hat.“Das ist ja ewig her, dass wir uns gesehen haben! Welch Schönheit hast du denn noch mitgebracht?”, wendet sich der König ihr nun zu.“Ich bin Jasmin”, stellt sie sich höflich vor, blickt jedoch dabei nach unten.“Sie ist eine gute Freundin von mir und ist eigentlich nur aus Versehen zu einem Minimoy geworden”, redet Arthur weiter.“Seid doch nicht so förmlich, steht auf. Jeder Freund von Arthur ist auch mein Freund. Warum bist du jetzt erst zurückgekommen? Oh man, Selenia wird sich bestimmt freuen”, der König scheint nun etwas durcheinander zu sein.„Es tut mir Leid, dass ich nicht früher zurückkommen konnte. Beta hat mir schon erzählt, was in meiner Abwesenheit alles geschehen ist. Ich wünschte, ich wäre hier gewesen, um euch zu helfen“, Arthur ist traurig, dass er nicht schneller wieder bei den Minimoys sein konnte.„Nun, vielleicht solltest du erst Selenia aufsuchen, bevor wir uns austauschen, was passiert ist. Sie wird sich bestimmt sehr darüber freuen dich wiederzusehen. Gerade jetzt, wo sie morgen ein Team anführen soll“, schlägt der König vor.Er merkt, wie traurig Arthur ist, dass er Selenia so lange allein lassen musste.Arthur ist dankbar für diese Geste und rennt sofort in die Richtung von Selenias Zimmer.“Komm mit, ich werde dich vorstellen”, meint Beta zu Jasmin und zieht sie mit sich.Vor ihrer Tür bleibt er stehen und zögert etwas. Doch dann klopft er an.“Selenia? Ich bin es, Arthur. Ich bin wieder zurück”, verkündet er mit fröhlicher Stimme und kann es kaum abwarten sie wiederzusehen.Doch anstatt, dass die Tür aufgerissen wird, geschieht nichts. Keine Reaktion. Noch einmal klopft Arthur gegen ihre Tür, dieses Mal lauter.“Was ist los? Macht sie dir nicht auf?”, jetzt haben Beta und Jasmin in eingeholt und erreichen ebenfalls die Tür.“Sie reagiert nicht. Ist sie sauer auf mich?”, fragt Arthur ihn.“Wenn mir jemand versprochen hätte wiederzukommen, aber so lange Zeit nicht gekommen ist, dann wäre ich natürlich sauer”, meint er.“Selenia! Ich wollte ja kommen, aber ich konnte nicht. Ich habe wirklich alles Versucht, um bei dir zu sein. Es tut mir Leid, dass ich jetzt erst wieder bei dir sein kann!”, ruft Arthur laut durch die Tür.“Ich will ja nichts sagen, aber wenn ihr euch so gut verstanden habt, dann würde sie selbst jetzt, auch wenn sie beleidigt ist, zur Tür rennen und dir wenigstens eine Ohrfeige geben und fragen, warum es so lange gedauert hat”, meint Jasmin etwas genervt, da sie noch immer nicht weiß, weshalb Selenia für Arthur so wichtig ist.Arthur bekommt ein merkwürdiges Gefühl und drückt die Klinke herunter. Die Tür springt sofort auf.“Selenia? Bist du hier?”, noch immer bekommt er keine Antwort.“Merkwürdig, sie sollte eigentlich in ihrem Zimmer sein”, wundert sich Beta.Jasmin schaut sich ein wenig um. Alles ist schlicht eingerichtet. Womit sie aber noch nicht zurechtkommt ist, dass die Minimoys all die kleinen Sachen, wie Blätter, Stöckchen oder Grashalme verwenden. So auch in Selenias Zimmer. Die Fensterrahmen bestehen aus dünnen Zweigen, die Streben dazwischen aus zusammengeflochtenen Grashalmen.“Ich habe einen Brief gefunden!”, ruft Arthur aus ihrem Schlafzimmer.Mit geschockten Augen liest er ihn sich durch.“Wir müssen unbedingt wieder zum König”, schon stürmt er los.“Was ist denn los?”, ruft Beta hinterher und rennt mit.Jasmin folgt den beiden verwirrt, will aber nicht allein zurückgelassen werden.“Wo ist der Laden von Regalando?”, stürmt er in den Königssaal hinein.“Der liegt nicht weit von hier. Vielleicht 5 Minuten Fußmarsch nach Norden. Wieso fragst du?”, jetzt ist der König erneut verwirrt.Aber auch Beta und Jasmin wissen nicht, warum Arthur nachfragt.“Selenia ist allein aufgebrochen! Sie schreibt, dass Regalando sie zu Maltazard bringen soll”, er wedelt mit dem gefundenen Brief hin und her.Die Soldaten zucken beim Namen von M zusammen. Kaum einer wagt es sich ihn auszusprechen.“Gib mal her”, reißt Beta ihm den Brief aus der Hand.“Aber morgen sollte sie doch das Team anführen. Warum sollte sie einfach so…”, der König rutscht nervös von seinem Thron herunter und läuft auf und ab.„Du kennst sie doch Vater. Hier steht, dass die anderen sie nur aufhalten würden. Sie ist allein schneller und will auch lieber allein kämpfen”, etwas Eifersucht liegt in seiner Stimme, da er gerne eingeweiht worden wäre in ihre Pläne.“Wir müssen sofort hinterher”, Arthur will auf der Stelle aufbrechen.“Wer ist dieser ‘M‘ von dem jetzt alle reden? Und was genau ist hier los?”, Jasmin kommt mit der Situation gar nicht mehr klar.“Holt sofort die Notausrüstung für drei!”, weist der König seine Soldaten an.“Arthur!”, wendet er sich schließlich an ihn.“Nimm das Schwert. Es wird nützlich sein”, der König deutet auf ein Schwert in der Mitte des Saals, das in einem Felsen steckt und mit Schlingpflanzen umwuchert ist.Arthur zögert keinen Moment und greift nach dem Schwert. Mit einem Ruck zieht er es heraus und ein helles klirren ist dabei zu hören. Jasmin wird von dem Reflektierendem Licht leicht geblendet. So kann sie nicht genau erkennen, wie das Schwert seine Klinge einzieht, damit er es an seinen Gürtel hängen kann.“Hier sind eure Rucksäcke mit Verpflegung. Die werdet ihr brauchen”, deutet der König auf die Beutel an, die die Soldaten bringen.“Moment, Moment. Was sollen wir? Wir sollen ihr hinterher? Wohin? Vielleicht will einer von uns ja gar nicht mit, weil dieser jemand nicht weiß, was hier genau vor sich geht!”, beschwert sich Jasmin.Das alles geht ihr zu schnell. Sie kann sich gerade mal an ihre Langen Ohren gewöhnen, und auch an die merkwürdigen Tiere, die sie hier schon gesehen hat, und jetzt soll sie einer Person hinterherjagen, die sie nicht einmal kennt?Das ist doch alles nur ein böser Alptraum. Wie kann Arthur so etwas nur machen?“Ich gebe ihr recht. Warum sollen wir alle los?”, mischt sich Beta ein.“Sohn, du bist der Prinz und musst dafür sorgen, dass es Selenia gut geht und ihr nichts passiert. Sie ist unsere nächste Königin”, Betas Vater nimmt ihn in den Arm.“Ich weiß, dass du es schaffen wirst”, versucht er ihm so Mut zuzusprechen.“Warum immer ich”, jammert Beta, nimmt aber den Rucksack entgegen.“Wenn du nicht mitkommen willst, dann kannst du hierbleiben. Die anderen sind sehr nett. Sie werden bestimmt alles für dich tun, damit es dir gut geht”, wendet sich Arthur an Jasmin.Sie erwägt tatsächlich nicht mitzugehen. Sie ist nicht gemacht für eine anscheinend wilde Reise. Allein schon der Weg zu diesem Dorf war eine Tortur für sie.“Nein, ich komme mit”, sagt sie mit fester Stimme.Sie weiß selbst nicht woher der Mut kommt, um das auszusprechen. Aber sie will nicht allein hierbleiben. Sie kennt niemanden. Das alles hier ist noch so fremd und unheimlich. Aber auch will sie Arthur nicht allein auf die Reise gehen lassen. Wer weiß, was ihm da alles zustoßen könnte.“Na dann los! Beeilt euch!”, drängt der König die drei.Sofort machen sie sich auf den Weg. Beta läuft voran, da er den Weg zu Regalando kennt.Sie nehmen den Hinterausgang des Palastes, damit sparen sie sich schon einiges an Zeit. Sie müssen sich beeilen, doch Jasmin kann nicht so schnell mit dem schweren Rucksack laufen. Sie ist es nicht gewohnt etwas so Schweres zu tragen. Arthur will ihr helfen, doch den Rucksack gibt sie ihm nicht. Jasmin will nicht, dass sie als hilflos dasteht. Auch wenn ihre Füße jetzt schon wehtun und sie einige Kratzer am Arm hat von den Gräsern, durch die sie krabbeln mussten.“Kommt schnell” Wir sind da!”, ruft Beta zu den beiden nach hinten.Vor ihnen ragt eine alte Eiche empor. Jasmin hat nicht auf den Weg geachtet, wohin sie gehen und ist nun überrascht vor einem Baum zu stehen.“Und wie sollen wir da rauf kommen?”, fragt sie leicht müde und ist dem aufgeben nahe.“Wir nehmen die Plattform”, er deutet auf ein Gebilde aus dürren Ästen, das an einer Schnur befestigt ist.Zweifelnd stellt sie sich darauf und Arthur legt einen Schalter um. Mit einem Ruck werden die drei nach unten gedrückt, da die Plattform mit hoher Geschwindigkeit nach oben rast.Jasmin braucht einige Zeit, um sich neu zu sammeln und das erneute Puddinggefühl aus ihren Beinen zu bekommen. Den anderen beiden scheint es besser zu gehen, sie laufen schon in Richtung einer Tür.“Selenia! Warte!”, ruft Arthur, als er endlich die Tür erreicht hat. ******************** Am 3.7.2018 um 18:14 von ChrisPaulFazius auf StoryHub veröffentlicht (http://sthu.de/s=%3Bw6xl) ********************