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Can You Keep A Secret?

62
04.11.18 14:30
16 Ab 16 Jahren
Homosexualität
Pausiert

„Hat er nicht ein Recht darauf, es zu erfahren?“

 

Die Stimmen drangen durch den Flur die Treppe hinauf in sein Zimmer und letztendlich an sein Ohr. Sie sprachen über ihn. Mutter und Bruder. Doch er wollte es nicht hören. Er wusste, was es zu bedeuten hatte, dass sein großer Bruder hier war und nicht in der Arena.

 

„Es würde ihn nur verletzen, Mikuri. Du bist sein Bruder. Wieso tust du ihm das an?“

 

Ja, Mikuri. Wieso tust du mir das an?

Wir alle wissen doch, dass du der Vorzeigesohn bist, den jeder gerne als großen Bruder hätte. Jeder in Rune City träumt davon, nur ich nicht. Und wieso nicht? Weil du denkst, dass ich nicht fähig bin, ein Pokémon-Trainer zu sein.

Aber ja, vielleicht hast du recht damit.

 

Er drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke, an der ein Rayquaza quer durch das All flog. Einen Arm legte er unter seinen Kopf, den anderen über seine Augen. Die Tränen, die langsam in ihm aufstiegen, waren heiß und enthielten all den Schmerz, den er seit seiner Geburt mit sich trug.

 

„Doc Odamaki hat es so beschlossen und dagegen kann ich nichts tun. Er weiß am besten, welche Kinder geeignet sind.“

„Traust du Tsuyo etwa nicht zu, sich um sein eigenes Pokémon kümmern zu können?“

„Er kann sich ja nicht mal um sich selbst kümmern.“

 

Das sind deine Worte, Mikuri.

Ich kann mich nicht mal um mich selbst kümmern.

Das waren schon immer deine Worte, großer Bruder, und ich weiß es.

Ich weiß genauso gut wie du, dass du recht hast.

Doch was hindert uns daran, mir eine Chance zu geben?

 

„Ich muss jetzt wieder zurück in die Arena. Wir sehen uns morgen früh, Mama.“

 

Eine Tür fiel ins Schloss und das Seufzen seiner Mutter drang leise in das Zimmer, in dem er lag. Wurde er von seinem Bruder wirklich so wenig geliebt,, dass dieser ihm nicht einmal mitteilen wollte, dass er kein Trainer werden würde? Oder war es ihm peinlich?

 

Ja, genau. Das musste es sein!

Es ist ihm peinlich.

Was soll es auch sonst sein?

Er, der große Arenaleiter von Rune City, hat tatsächlich einen kleinen Bruder, der nie für ein Pokémon ausgewählt werden würde.

Es ist eine Schande!

 

***

 

Der nächste Tag begann früh für ihn. Es war kurz vor sechs Uhr morgens, als die Sonne hell durch die zugezogenen Vorhänge drang und ihn dazu zwang, sich die Decke weiter über das Ohr zu ziehen und sich auf die andere Seite zu drehen. Ein leises Seufzen entkam ihm, als er die Augen fest zusammenkniff, um ja nicht aufzuwachen. Doch es musste sein. Langsam drehte er sich auf den Rücken und öffnete vorsichtig die Lider. Ein paar Mal musste er blinzeln, um sich an das grelle Licht gewöhnen zu können, doch als er das geschafft hatte, schwang er die Beine über den Rand seines Etagenbettes und ließ sich die knappen eineinhalb Meter auf den Boden fallen. Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster, nachdem er dieses geöffnet hatte, vergewisserte er sich, dass noch Alles ruhig auf den Straßen war. So hatte er also noch genügend Zeit, sich vorzubereiten auf den heutigen Tag.

Mit Sweater, Boxershorts und Jeans bewaffnet, schlich er leise aus dem Raum, die Treppe hinunter, bis er im Flur ankam. Er wartete, bis er sich sicher war, dass seine Mutter noch schlief, dann erst öffnete er die Tür ins Badezimmer und trat ein. Die Klamotten legte er zusammengefaltet auf die Ablage. Das kleine Fenster, welches ihn einen Blick in den Garten werfen ließ, öffnete er, danach zog er sich das weiße Shirt über den Kopf und schlüpfte aus seinen Shorts. Das Wasser prasselte eiskalt auf ihn herab, als er unter die Dusche trat und den Knopf betätigte, doch ehe er es wärmer stellte, ließ er den Kopf nach hinten fallen und genoss die Kühle, die sich auf seiner Haut ausbreitete und den inneren Schmerz langsam zurückdrängte. Seine Beine wurden zittrig, als er die Lider schloss und sich gegen die nassen Fliesen lehnte. Langsam sackte er an ihnen hinab.

 

„Tsuyo? Bist du da drinnen?“

 

Verwirrt öffnete er seine schweren Lider und blinzelte gegen das Licht an. Er war noch immer unter der Dusche und auch das kalte Wasser prasselte unaufhörlich auf ihn herab. Offenbar war er wieder eingeschlafen.

„Tsuyo, gib mir bitte eine Antwort! Bist du da drinnen?“

 

„J-ja, Mama. Ich bin hier.“

„Versuchst du etwa, dich zu ertränken? Heute ist doch dein großer Tag.“

 

Natürlich, Mama.

Heute ist mein großer Tag.

Wieso musst du mich auch belügen?

 

„Ich komme sofort.“

 

Er hörte, wie sich ihre Schritte entfernten. Die Lust, zum Haus des Docs zu gehen, war ihm vergangen und das schon gestern Nacht, doch er musste hin. Würde er nicht erscheinen würde das bedeuten, dass es ihm egal war, doch wem wollte er etwas vormachen? Es war ihm doch egal. Wenn selbst der Doc meinte, dass er sich nicht um ein eigenes Pokémon kümmern konnte, wieso sollte er sich dann noch die Mühe machen und dorthin gehen?

 

Träge betätigte er wieder den Knopf an der Armatur, damit das Wasser versiegte. Vorsichtig, um nicht auszurutschen, stieg er aus der Dusche und schnappte sich eines der Badetücher, die auf einem Stapel auf dem Regal vor ihm lagen. Schnell trocknete er sich ab, schlüpfte in seine Boxershorts und Jeans und verließ, mit dem Oberteil in der Hand, das Badezimmer. Im Flur roch es bereits nach Frühstück, weswegen er schnurstracks in die Küche ging und sich an den bereits gedeckten Tisch setzte. Dort streckte er gerade die Arme durch die Öffnungen seines Shirts, als seine Mutter , gefolgt von ihrer Nachbarin, Inouye-san, den Raum betrat und einen Korb auf die Küchentheke stellte.

 

„Guten Morgen, Tsuyo-kun“, wurde er von der alten Nachbarin begrüßt, doch er erwiderte nichts darauf. Stattdessen starrte er nur das Essen vor sich an und überlegte, wie viel er vertilgen musste, damit es nicht auffällig wirkte, dass ihm das gestrige Gespräch noch schwer im Magen lag und ihm somit den Hunger nahm.

„Oh, kein guter Tag?“

„Eigentlich schon“, erwiderte seine Mutter auf die Frage ihrer Freundin, als diese sich an sie wandte. „Heute bekommt er doch sein erstes Pokémon von Doc Odamaki.“

„Ah, genau. Dann wird er bestimmt bloß nervös sein.“

 

Ja, genau.

Nervosität, das ist alles.

Wieso bin ich nicht selbst drauf gekommen?

 

Er griff nach einer Iyokan und begann, mit einem Messer, diese abzuschälen und in kleine Teile zu schneiden. Während er mit halbem Ohr dem Gespräch der beiden Frauen lauschte, schob er sich nach und nach ein Stück der Zitrusfrucht in den Mund. Er wollte eigentlich nichts essen, doch jetzt, nachdem er die Frucht verputzt hatte, merkte er, wie hungrig er tatsächlich war. Langsam schob er den Stuhl zurück, beugte sich über den Tisch und nahm sich eine Schüssel. Diese befüllte er mit Misosuppe und gab etwas von dem frittierten Tempura-Teigs hinzu, der vom Abendessen noch übrig geblieben war.

 

„Na, du hast vielleicht Appetit. Soll ich dir vielleicht auch noch Pancakes machen?“

„Nein, geht schon“, gab er mit vollem Mund als Antwort zurück und schlürfte die Schüssel innerhalb weniger Sekunden vollständig aus. Mit dem Löffel schaufelte er sich die kleinen Teigreste in den Mund und schluckte diese, halb gekaut, runter.

„Tsuyo, du hast noch massenhaft Zeit. Jetzt schling doch nicht so.“

„Ich will noch zu Mikuri, bevor Doc Odamaki die Pokémon verteilt.“

 

Aus den Augenwinkeln sah er, wie seine Mutter lächelnd den Kopf schüttelte und sich wieder an ihre Freundin wandte. Sie setzten ihr Gespräch fort und bekamen so nicht mit, wie Tsuyo sich erhob, seine Tasche schnappte und das Haus durch die Hintertür verließ. Das wenige Gras, das es im kleinen Hinterhof gab, war noch nass vom morgendlichen Tau und kitzelte ihn an den Fußsohlen. Seine Mutter sah es nicht gerne, wenn er barfuß durch die Gegend lief. Sie befürchtete immer, er könne sich an den kleinen Steinen schneiden oder schlimmeres, doch ihm machte es Spaß. Außerdem konnte er sich so viel besser an die Monster anschleichen, wenn sie sich versteckten. Nicht, dass er sich ein Pokémon fangen könnte, denn dafür brauchte er Bälle und die konnte er sich mit seinem spärlichen Taschengeld nicht leisten. Zudem müsste er zuerst einmal vom Doc ausgewählt werden und da lag auch schon das Problem.

 

Sein Blick suchte automatisch die Arena, die inmitten des Sees auf einer kleinen Insel lag und die hellen Sonnenstrahlen reflektierte. Sein Bruder würde mit Sicherheit dort sein und sich auf die Auswahl vorbereiten. Sollte er es riskieren und ihn aufsuchen? Wie würde Mikuri reagieren, wenn er ihn auf das Gespräch gestern Abend ansprechen würde? Würde er ablenken, wie es so oft der Fall war? Oder würde er wie ein erwachsener Mensch mit ihm darüber reden?

 

„Guten Morgen, Tsuyo.“

 

Überrascht über diese Stimme, drehte er sich in Richtung Anlegeplatz und sah, wie ihm sein ältester und einziger Freund zuwinkte. Freudig darüber, ihn zu sehen, sprang er die letzten Stufen hinab und überwand die wenigen Meter, die zwischen ihnen lagen, im Laufschritt.

 

„Guten Morgen, Ishawata-san.“

 

Der alte Mann vor ihm setzte einen Fuß an Land und zog mit dem anderen ein kleines Holzboot ans Ufer, damit es nicht abtrieb. Danach strich er sich kurz über die Stirn und blickte gen Himmel.

 

„Ein gutes Wetter für die Auswahl, findest du nicht auch?“

„Oh ja“, erwiderte der Junge und sah erneut zur Arena. Der Blick des Alten folgte dem seinen.

„Nervös?“

„Ein wenig.“

„Du hast keinen Grund dazu. Du wirst das schon schaffen.“

 

Wenn du nur wüsstest, Hoshiko.

Ich werde nicht ausgewählt.

Ich werde kein Pokémon bekommen, so wie du damals.

Oder wie Mikuri.

 

„Hast du dir damals Sorgen gemacht, du könntest nicht ausgewählt werden?“


Der alte Mann kniff die Augen zusammen, als er diese Frage vernahm, doch er antwortete nicht darauf. Sie befanden sich auf dem See und nahmen Kurs auf die Arena vor ihnen. Da Hoshiko nicht antwortete, nahm Tsuyo an, dass er sich bei seiner Auswahl nie gefragt hatte, was gewesen wäre, hätte er kein Starter-Pokémon erhalten. Aber er hätte es auch nicht verstanden, wenn Hoshiko nie dafür ausgewählt worden wäre, denn der alte Mann war einer der besten Trainer, die Tsuyo je kennengelernt hatte. Sein heißgeliebtes Sumpex begleitete ihn auch heute noch, wenn dieses mittlerweile auch schon ruhiger geworden war.

 

„Ich weiß nicht, ob ich mir damals darüber Sorgen gemacht habe. Ich war genauso alt wie du heute und hatte nur einen einzigen Gedanken. Ich wollte mein erstes Pokémon bekommen.“

„Und du hast es auch bekommen“, antwortete der Junge, völlig aus seinen Gedanken gerissen.

„Kann man so sagen.“

„Wie meinst du das?“ Nun war er sichtlich verwirrt und das konnte der Mann im anderen Ende des Bootes ihm ansehen.

„Ich hätte kein Pokémon bekommen, wenn jemand anderes anwesend gewesen wäre. Muranaka-hakase befand damals, ich hätte zu wenig Potenzial, um ein Trainer zu werden.“

 

Sie erreichten die kleine Insel. Das Boot strandete, doch Tsuyo machte keine Anstalten, dieses zu verlassen. Stattdessen starrte er das Gebäude an. Hoshiko wäre beinahe kein Trainer geworden und dennoch ist er heute, fünfzig Jahre später, ein erfolgreicher Trainer. Sein Kopf wandte sich dem Wasser zu, als Stimmen an sein Ohr drangen. Er hörte Jubelrufe. Langsam drehte er sein Gesicht wieder dem eigentlichen Ziel zu, doch der Ausdruck seines alten Freundes veranlasste ihn dazu, in sich zusammenzusacken.

 

Er hörte, wie die Auswahl ihr Ende fand.

„Absol, setz‘ Donnerblitz ein!“

 

Wie zu erwarten, kauerte sich das weiße Pokémon zusammen und führte die Attacke ganz nach Tsuyos Wunsch aus. Dass diese jedoch Fehl schlug und einen Steinbrocken einige Meter entfernt traf, ignorierte der junge Trainer zu Liebe seines Pokémon. Absol war das neueste Mitglied in seinem Team und noch nicht ganz so eingespielt mit dem Rest, wie die anderen, doch genau dafür trainierten sie. Damit sie als Team zusammen wuchsen und stärker wurden.

 

„Das hast du gut gemacht“, lobte Tsuyo seine kleine Freundin und streichelte ihr über den Kopf, als Absol diesen leicht zur Seite neigte. Er kraulte sie einen kurzen Augenblick lang, ehe er sich wieder aus der Hocke erhob und sich umsah.

 

Um sie herum war alles ruhig, was seine Pokémon dazu veranlasste, vergnügt hin und her zu rennen. Selbst sein sonst so faules Muntier ließ es sich nicht nehmen, die Beine ins kühle Wasser baumeln zu lassen und gelegentlich die anderen nass zu machen. Nur einzig und alleine sein treuerster Freund saß, oder besser gesagt schwebte, in einer Ecke des Strandes und schien ganz in einer anderen Dimension zu sein und das verunsicherte ihn. Normalerweise war das kleine Pokémon das Quirligste von allen und wollte jeden übertreffen oder erschrecken, doch seit einiger Zeit schon benahm es sich merkwürdig ruhig.

 

Langsam, um seinen Freund nicht aufzuschrecken, ging er auf ihn zu und ließ sich neben dem Monster, welches ihn nicht zu bemerken schien, in dem feuchten Sand nieder. So saß er da und beobachtete sein Team, während sein Partner wieder in die Gegenwart zurückfand und sich kurz schüttelte.

 

„Alles in Ordnung“, fragte Tsuyo besorgt nach, doch es verstrichen zunächst einige Sekunden, ehe er eine Antwort bekam. Und diese Antwort war alles andere als beruhigend.

„Etwas ist im Anmarsch.“ Die kindliche Stimme klang verwirrt.

„Etwas?“

„Ich weiß nicht. Etwas Großes. Die Pokémon verhalten sich merkwürdig. Ich habe sie gesehen. Sie flüchten.“

„Wen hast du gesehen, Celebi?“

„Sie. Pokémon, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Sie kommen hierher.“

„In der Zukunft?“

 

Celebi antwortete nicht, weswegen er seinen Kopf in seine Richtung wandte, doch es war verschwunden. Wenige Sekunden später erkannte Tsuyo auch, weswegen es sich in den Rucksack verzogen hatte. Ein kleiner Junge kam auf sie zu gesprintet. Keuchend bremste er vor Tsuyo ab und sah ihn mit großen Augen an.

 

„Hast du vielleicht mein Fiffyen gesehen?“

Tsuyo schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid. Hier ist kein Fiffyen vorbei gelaufen. Meine Freunde hätten es sonst gemerkt.“ Er zeigte zu seinem Team, das immer noch vergnügt im Wasser planschte.

„Oh“, entkam es dem Jungen traurig und er wandte sich zum Gehen um, doch Tsuyo hielt ihn zurück.

„Wenn du mir sagst, wo du dein Pokémon zuletzt gesehen hast, kann ich dir helfen, es zu suchen.“

„Das würdest du tun?“

 

Der Kleine strahlte über das ganze Gesicht, als Tsuyo ihm seine Hilfe zugesichert hatte. Nachdem sie sich vorgestellt hatten – er hieß Ukon und war gerade erst nach Tokusane City gezogen – und er sein Team wieder in den Bällen untergebracht hatte, machten sie sich auf den Weg zurück in die Stadt. Um diese Tageszeit war eigentlich nie etwas los in den Straßen, doch als sie in der Nähe des Abhangs, nur wenige Meter von der Arena entfernt, ankamen, vernahm Tsuyo leise Stimmen, die sich angeregt unterhielten.

 

„Genau hier hab ich Fiffyen zuletzt gesehen.“ Ukon zeigte mit dem Finger auf einen Stein etwa einen Meter von ihm entfernt. „Ich hab ihm befohlen, Jauler einzusetzen, doch stattdessen ist es hochgesprungen und dann war es plötzlich weg.“

„Wo hast du denn schon gesucht“, fragte Tsuyo nach, doch er hörte nur mit halbem Ohr, dass Ukon den östlichen Teil der Stadt noch nicht überprüft hatte. Viel zu sehr interessierte er sich für das Gespräch, doch er konnte nicht sagen, zu welchen Personen die Stimmen gehörten, aber er konnte mit Sicherheit sagen, dass es drei von der Zahl waren. Vermutlich zwei Jungen und ein Mädchen. Doch zwei von ihnen klangen noch recht kindlich. Er wandte sich leicht zu Ukon um. „Was hältst du davon, wenn wir in der Nähe des Raumfahrtzentrums nachsehen?“

„Ja, das ist eine super Idee. Dort war ich noch nicht und wir spielen öfters dort.“

 

Den Jungen an der Hand haltend ging er mit schnellen Schritten die Treppen hinauf und dort sah Tsuyo sie endlich. Fū und Ran, die beiden Arenaleiter der Stadt. Sie standen inmitten des Weges und diskutierten leise mit einem weiteren jungen Mann, doch dieser war Tsuyo vollkommen unbekannt, obwohl ihn die Züge und das Verhalten an jemanden erinnerten. Während sie die drei beobachteten, – er war einfach stehen geblieben – überlegte er angestrengt, doch ihm wollte einfach nicht einfallen, wer er war. Er wusste aber, dass er diese blauen Haare bereits einmal gesehen hatte. Ob er ein Freund Mikuris war? Bestimmt, dachte er sich, denn der Mann vor ihm, der nur ein paar Jahre älter zu sein schien als er selbst, wirkte, als ob er bereits einiges an Erfahrung hatte, was das Trainieren von Pokémon betraf.

 

„Tsuyo? Was ist los?“

„Warte kurz, Ukon. Ich will das hören.“

 

Sie versteckten sich hinter einem Haus und Tsuyo lugte vorsichtig daran vorbei. Es wirkte auffällig, das wusste er, doch so war es immer noch sicherer, als mitten auf der Straße zu stehen und sich nicht zu bewegen.

 

„… nicht, ob das Doc Odamaki weiterhelfen kann.“

„Und wenn doch?“

„Platane-hakase aus Kalos steht mit ihm im Kontakt. … mehr herauszufinden, doch zu zweit …“

 

Der Unbekannte stützte sein Kinn auf der Faust ab und schien in Gedanken versunken. Was auch immer die drei besprachen, Tsuyo verstand kein Wort davon. Er fand in diesen Wortfetzen einfach keinen Zusammenhang und er hatte noch nie etwas von einem Platane gehört. Doch er wusste, dass es, weit entfernt von Hōen, eine Region namens Kalos gab und dort sollte es, den Geschichten seines Bruders nach, viele unbekannte Pokémon geben.

 

„Die ganzen Pokémon … sie werden angeschwemmt, doch aus welchen Gründen? Ob Odamaki und Platane … herausfinden?“

„Moment mal!“

 

Diese zwei Worte verstand Tsuyo problemlos, denn Fū, der aufgeregt auf und ab sprang, schien geradezu zu wollen, dass alle im Umkreis es hörten.

 

„Weißt du noch meine Idee, die ich vor ein paar Tagen erzählt habe?“

„… Gruppe von Trainern?“

„Genau. Vielleicht wäre es doch eine gute Idee, ein paar junge Trainer nach Kalos zu schicken, um mit Platane zusammen dieses Phänomen zu erforschen? Du kannst den Doc sicher leichter davon überzeugen, Daigo.“

 

Daigo.

Wo habe ich diesen Namen schon einmal gehört?

 

„… keine gute Idee. Junge Trainer sind oft …, aber ich werde … darauf ansprechen.“

„… nicht einmischen in diese Angelegenheiten, Fū.“

„Wir sind ebenfalls Trainer und nebenbei angemerkt, Schwesterherz, sind wir auch Arenaleiter und dazu berechtigt, unsere Ideen mit einzubringen. Nicht wahr, Daigo-kun?“

„Da hat er nicht ganz unrecht, Ran. … sollte mich auf den Weg … werde Odamaki-hakase davon erzählen.“

 

Der Mann mit den blauen Haaren – Tsuyo konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen, wo er ihn schon einmal gesehen hatte – verbeugte sich kurz zur Verabschiedung und ging dann seines Weges Richtung Pokémon-Center. Die Zwillinge verweilten noch ein paar Augenblicke länger, doch dann wandten auch sie sich um, um zurück zur Arena zu gehen. Als sie jedoch an ihrem Versteck ankamen, blieb Ran kurz stehen. Offenbar hatte sie Ukon bemerkt, der sich ins Gras fallen gelassen hatte und leise seufzte.

 

„Ist etwas vorgefallen?“

 

Nun bemerkte auch Fū, dass seine Schwester nicht mehr neben ihm war und kam die wenigen Meter zurückgehüpft. Er blieb neben ihr stehen und lächelte die beiden Jungs an.

 

„Wir suchen sein Fiffyen“, antwortete Tsuyo wahrheitsgemäß und sah hinab zu seinem neuen, kleinen Freund. Dieser sprang sofort auf und verbeugte sich, so tief es ihm möglich war, vor den Arenaleitern.

„Es ist weggelaufen, als ich sagte, er solle Jauler benutzen.“

„Wieso sollte dein Fiffyen denn deswegen weglaufen?“ Ran neigte den Kopf leicht nach links und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte er leise, doch dann fuhr er lauter und auch aufgeregter fort. „Aber Tsuyo hier hat mir seine Hilfe angeboten und jetzt suchen wir Gemeinsam nach meinem Fiffyen.“

Die Blicke der beiden Arenaleiter glitten über seinen Körper, was ihn für einen kurzen Moment verunsicherte, doch er entspannte sich augenblicklich wieder, als er spürte, wie ich Celebi in seinem Rucksack regte.

„Du kommst mir bekannt vor.“

„Ach, nein. Ich hab nur ein Alle-Welt-Gesicht“, widersprach er leicht lächelnd und kratzte sich kurz über den Kopf.

„Hm. Egal. Fū.“ Ran drehte sich zu ihrem Bruder um, der auf und ab wippte. „Hast du eine Idee, wo sich ein Fiffyen verstecken könnte?“


Da er kurzzeitig nicht antwortete, nahm Tsuyo an, dass er nachdachte, doch als Ran weitersprach, wusste er, dass die beiden Zwillinge sich mit Hilfe ihrer Kräfte unterhalten hatten.

 

„Mein Bruder meint, das perfekte Versteck für ein Fiffyen ist in der Nähe des Raumfahrtzentrums. Dort an den Steinen gäbe es eine kleine Höhle, wo ein Pokémon dieser Größe gut hinein gelangt.“

„Oh, das ist großartig! Vielen Dank.“ Ukon, dessen Freude Tsuyo langsam zu viel wurde, schnappte seine Hand und zog ihn, so gut er konnte, mit sich.

„Vielen Dank für eure Hilfe“, bedankte er sich ebenfalls und nickte den Zwillingen zu, ehe er Ukons Zerren nachgab und sich ebenfalls umdrehte.

„Wir hoffen, ihr findet das kleine Fiffyen.“

 

***

 

Sein Name war Juzo und einen eingebildeteren Menschen hatte Tsuyo zuvor noch nie kennengelernt. Zusammen mit seinem Blanas, das nicht minder überheblich war, war dieser Kerl der Meinung, er könne ihn mit nur einem Pokémon besiegen. Mit Celebis amüsierter Stimme im Ohr, die Tsuyo dazu drängte, den Kampf anzunehmen, stellte er sich einige Meter entfernt auf und wählte mit Bedacht sein Vulpix, das sich an seine Beine schmiegte.

 

Eigentlich wollte er nicht kämpfen. Er war müde und wollte nur noch nach Hause, doch nach dieser Anstrengung vorhin würde ein gewonnener Kampf wohl den perfekten Ausklang des Tages bieten. Nicht, dass er es bereute, Ukon geholfen zu haben, ganz im Gegenteil, aber es war pures Abrackern gewesen, denn das Fiffyen wollte die Höhle, die Fū vorausgesehen hatte, einfach nicht verlassen und lediglich Arceus wusste den Grund dafür. Der Junge hatte zwischenzeitlich zu weinen angefangen, da er dachte, er wäre schuld daran und das Pokémon würde ihn nicht mehr mögen. Tsuyo hatte ihm alles Mögliche eingeredet, um ihn zu beruhigen. Er hatte versucht, dem Jungen zu erklären, dass sich sein kleiner Freund vielleicht einfach nur erschrocken hatte, was, nach eingehender Analyse mit Celebi, auch der Wahrheit entsprochen hatte. Ukon hatte den Einsatz der Attacke einfach zu laut gefordert, was Fiffyen erschreckt hatte. Am Ende war er jedoch mehr als nur glücklich, sein Pokémon wieder in den Armen zu haben und hatte Tsuyo versprochen, von nun an leiser mit seinem Kumpel zu reden.

 

Was Tsuyo nun auch wieder in den Moment zurückversetzte, denn Juzo war, dem Anschein nach, ebenfalls ein Trainer, der sein Pokémon lieber anschrie. Dass sich Blanas das gefallen ließ, war sowohl Tsuyo, als auch Celebi und Vulpix ein Rätsel, dennoch ließen sie sich nicht davon abbringen, diesen Kampf zu gewinnen. Und das nur mit Vulpix‘ Kraft und Fähigkeiten.

 

„Dein jämmerliches Vulpix hat keine Chance gegen mein Blanas“, meinte Juzo belustigt und auch Blanas stapfte, die Worte seines Trainers unterstreichend, auf den Boden. Vulpix hingegen sah Tsuyo mit großen Augen an und es schien fast so, als ob es fragen wollte, ob dieses Benehmen wirklich ernst gemeint war.

„Solange du später nicht heulst.“ Tsuyo zuckte mit den Schultern, ging in die Hocke und strich dem orangebraunen Pokémon beruhigend über das Fell. „Du schaffst das. Das weiß ich.“

 

Es dauerte nicht lange, da lag Blanas bereits auf dem Rücken und jammerte. Juzo schien das alles andere als gut zu heißen, denn er schrie das Monster an, woraufhin dieses aufsprang und sich wieder Vulpix entgegen stellte, das, wiederum, gemächlich gähnte.

 

„Was soll das werden? Wollt ihr uns zum Narren halten?“

„Tut mir ja leid, aber mein Vulpix ist etwas unterfordert“, erwiderte Tsuyo grinsend und ließ sich auf den staubigen Boden fallen. Im Nachhinein bereute er es, den langen Weg nach Hause gewählt zu haben. Der Kampf stahl ihm Zeit, die er Zuhause besser hätte nutzen können, doch nun war es eben so. 

„Komm schon, Blanas. Laubklinge. Los!“

 

Tsuyo seufzte leise auf. Es war schon schlimm genug, mit ansehen zu müssen, wie der Trainer ihm gegenüber sein Pokémon behandelte, doch nun auch noch erleben zu müssen, wie er Attacken benutzte, die keinerlei Wirkung auf das kleine Vulpix hatten … Es war zum Haare raufen, doch er behielt seine Meinung lieber für sich.

 

„Vulpix, ausweichen und Funkenflug.“

 

Juzo und Blanas hatten keine Möglichkeit, die Attacke auch nur ansatzweise kommen zu sehen. Blanas landete auf dem Boden hinter Vulpix und konnte sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Da es als Monster vom Typ Pflanze im totalen Nachteil war, bekam es den ganzen Schaden ab. Natürlich tat es Tsuyo leid, doch Pokémon waren dafür da, um Kämpfe zu bestreiten, doch genau deswegen musste man ihnen auch umso mehr zeigen, wie sehr man sie mochte und schätzte. Darüber gab es jedoch geteilte Meinungen, wie Tsuyo in diesem Augenblick wieder besonders klar wurde.

 

„Mein Gott! Kannst du nicht einmal etwas richtig machen, du wertloses Ding? Dich könnte ja sogar ein Karpador mit Platscher besiegen.“

 

Der andere Trainer wollte schon gar nicht mehr mit dem Fluchen aufhören, weswegen Tsuyo entsetzt den Kopf schüttelte und gedanklich den Kampf abbrach. Er hob sein Vulpix hoch, welches sich sofort an ihn schmiegte. Zusammen gingen sie zu Blanas, das frustriert am Boden saß und Löcher in den staubigen Dreck starrte.

 

„Mach dir nichts draus, Kumpel.“

 

Demonstrativ wandte sich das Pflanzen-Pokémon ab, doch als Tsuyo ihm eine Hand auf den Kopf legte, sah es ihn verstohlen an.

 

„Irgendwann“, begann er mit einem Lächeln auf den Lippen, „wird er verstehen, was er an dir hat. Menschen brauchen einige Zeit, bis sie in jemanden den wahren Freund sehen. Ich weiß, wovon ich spreche.“

 

Vulpix verschwand in seinen Ball, als sein Trainer sich erhob und Juzo ansah. Er wusste, dass das, was er sagen wollte, der Wahrheit entsprach, doch die Wahrheit schmerzte, wie er es oft genug selbst erfahren musste. Doch Juzo würde es nicht lernen, wenn man es ihm sagte. Zumal er diese Worte nur mit den Füßen treten würde. Ohne daher ein weiteres Wort zu verlieren, wandte sich Tsuyo ab und verließ das Kampffeld.

 

***

 

„Irgendwie hab‘ ich das Gefühl, als hätte ich Juzo meine Meinung sagen sollen.“

 

Seejongs sanfte Bewegungen ließen Tsuyo, der auf dem Rücken seines Pokémon lag, schläfrig und nachdenklich werden. Sie hatten den Kampf nun schon eine ganze Weile hinter sich gelassen und waren mit einem kleinen Umweg auf den Weg nach Rune City, doch der Trainer vorhin wollte ihn einfach nicht in Ruhe lassen. Die Art, wie er mit seinen Monstern umging, ließ ihn an nichts Anderes denken.

 

„Ich habe das Gefühl, dass wir ihn wiedersehen werden.“

 

Überrascht über diese Aussage seines kleinen Freundes, hob Tsuyo interessiert eine Augenbraue an und richtete sich etwas auf.

 

„Wie meinst du das, Celebi?“

„Intuition.“

„Das bedeutet wiederum?“

Das grüne Wesen seufzte und legte den Kopf schief, während es vor Tsuyo in der Luft schwebte. „Diese Vision, die ich hatte … sie hat etwas mit ihm zu tun. Aber auch mit dir.“

„Das hast du vorhin nicht gesagt“, erwiderte der Junge irritiert.

„Ich konnte nicht. Ukon war im Anmarsch.“

„Du hättest es mir aber hinterher sagen können.“

„Konnte ich ebenfalls nicht, wegen den Arenaleitern und Juzo.“

„Du verwirrst mich, Celebi“, war Tsuyos letzte Antwort auf dieses Gespräch.

 

Er ließ sich wieder auf den Rücken zurückfallen und sah in den teilweise mit Wolken behangenen Himmel, der sich langsam, aber sicher schwarz färbte. Sterne waren nur vereinzelt zu sehen, doch trotz ihrer geringen Anzahl ließen sie alles in einem weicheren Licht erscheinen, was Tsuyo dazu verleitete, die Sorgen des Tages im Handumdrehen zu vergessen. Nun ja. Fast alle.

 

„Diese mysteriösen Pokémon“, begann er vor sich hin zu murmeln, bis er etwas lauter an Celebi gewandte fragte: „Woher, glaubst du, sind sie? Diese Monster? Wenn sie nicht aus Hōen sind, woher kommen sie dann?“

„Es gibt noch viele unbekannte Regionen, weitab von unserer, Tsu.“

„Ich weiß, aber … wie kommen sie hierher? Ich meine, wenn sie hierher kommen können, müssen wir doch auch dorthin kommen, wo sie leben.“

„Das ist doch ein Kinderspiel“, kicherte Celebi, als es die kleinen Beinchen in der Luft ausstreckte. „Du nimmst einfach die nächste Fähre dorthin. Oder du fliegst mit einem Flugpokémon wie Schwalboss.“

„Oder mit dem Drachen-Duo“, flüsterte Tsuyo in den Wind, der gerade durch seine Haare wehte und seine Stimme mit sich trug.

 

Wieso Tsuyo vor ihrer Abreise aus Tokusane City den Vorschlag gemacht hatte, den Heimweg über Kinagi Town anzutreten, war ihm selbst ein Rätsel. Er war hundemüde und wollte eigentlich nur noch ins Bett, doch die runden Strohdächer der Stadt kamen immer näher, als Seejong Kurs auf sie nahm. Das Pokémon trug ihn und Celebi durch die gespenstisch wirkende Stadt und ließ sie etwas außerhalb auf eine kleine Insel absteigen.

 

„Der Umweg war eine blöde Idee.“

„Das hab ich dir schon vorhin gesagt“, erwiderte Celebi amüsiert und vollführte einen Salto in der Luft.

„Ich wusste ja nicht, dass auch noch dieser Juzo auftauchen und Probleme machen würde.“

 

Tsuyo gähnte herzhaft, als er in die Hocke ging und seinen Kopf Richtung Horizont wandte. Er konnte nichts sehen, außer das dunkle Wasser des Meeres, das in sanften Wellen gegen die Steine der kleinen Insel schlug und ihm ins Gesicht spritzte.

 

„Diese Abkühlung ist toll“, murmelte er, als er sich etwas nach vorne beugte und seine Hände ins Wasser hängen ließ. Er schnippte etwas in Richtung Celebi, das elegant auswich und leise kicherte. „Willst du dich nicht auch mal abkühlen?“

„Nein, danke. Luft und Wasser sind keine guten Freunde.“

 

Wo du Recht hast.

 

Tsuyo sah die Bewegungen nur aus den Augenwinkeln, als sie leise an ihnen vorbeizogen. Die schemenhaften Umrisse konnte er selbst beim näheren Betrachten nicht zuordnen, doch als Celebi seinen verwirrten Blick erwiderte, verstand er, was hier gerade geschah.

 

Ein Strom aus Pokémon zog an ihnen vorbei in Richtung Kinagi Town. Ob er eines von den Monstern schon einmal gesehen hatte, konnte Tsuyo beim besten Willen nicht sagen. Er vernahm die unterschiedlichsten Laute und Rufe. Selbst Seejong wurde unruhig, weswegen Tsuyo es in seinen Ball zurückrief.

 

„Celebi.“

„Ich weiß es nicht, Tsu“, antwortete es leise auf die unausgesprochene Frage seines Freundes. „Ich hab das noch nie gesehen.“

„Waren es diese Pokémon, die du in deiner Vision gesehen hast?“

„Könnte möglich sein. Es ist Nacht, Tsuyo.“

 

Ruckartig wandte er sich um, als er etwas gegen einen Stein ganz in der Nähe prallen hörte. Als nur wenige Sekunden darauf panische Rufe die wieder eingekehrte Stille durchbrachen, lief Tsuyo in die Richtung, aus der sie kamen. Er konnte in der Dunkelheit nichts erkennen, doch ein Gefühl sagte ihm, dass er helfen musste. Ohne weiter über mögliche Konsequenzen nachzudenken, sprang er ins kühle Wasser.

 

„Pass auf, dass du nicht untergehst.“

„Ich kann schwimmen, Celebi.“

 

Es verstrich ein kurzer Augenblick, bis er an dem Stein, an dem sich ein kleines Pokémon festklammerte, angekommen war. Wie genau es aussah, konnte er nicht sagen. Er spürte etwas Glattes, aber auch etwas Fellartiges, als er es vorsichtig nahm und damit zurück auf die kleine Insel schwamm. Celebi wartete dort bereits verzückt.

 

„Es ist verletzt.“

„Was willst du damit machen, Tsu?“

 

Tsuyo betrachtete das kleine Monster vor sich, das sich schwer atmend auf den Bauch drehte. Er sah sich kurz um und entschied sich.

 

„Wir bringen es zu Mikuri.“

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Kurzbeschreibung

Tsuyo lebt seit siebzehn Jahren in Rune City und ist einer der wenigen Bewohner dort, die nie für ein Pokémon ausgewählt wurden. Als ein Strom mysteriöser Pokémon jedoch in Hōen eintrifft, schickt Doc Odamaki eine Gruppe junger Trainer nach Kalos, um diese Vorfälle zu untersuchen. Tsuyo ist, wider Willen seines Bruders und Arenaleiter von Rune City, mit dabei, da er seit Jahren, hinter dem Rücken der Bewohner, sein eigenes Team trainiert. In Kalos angekommen wird den Jugendlichen schnell klar, dass eine Gruppe von Pokémon-Jägern für die Flucht der Monster zuständig ist. Doch was genau ist passiert? Und was hat Tsuyos neuer Freund damit zu tun?